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Bischofsheimer Fasching

Böschmer Altweiberfasching: "Alles wie gehabt, aber doch auch neu"


Foto: privat - Der Grieche Ethymiadis Odysefs bewirtschaftet seit kurzem Ody´s Taverne am unteren Marktplatz

06.02.19 - Über Böscheme und seine Fosenocht gibt es immer etwas zu berichten. Sie ist legendär durch ganz besondere Veranstaltungen, außergewöhnlich, weil es so Vieles sonst nirgendwo gibt und grenzenlos, denn fast alle machen mit!

Welcher andere Ort in der Region lebt das Faschingswochenende schon so aus, wie Bischofsheim? Nach Rathaussturm und Aufstellung des Fosenochtsbaumes am Faschingssamstag blüht das Städtchen erst so richtig auf. Hauptsächlich die Einheimischen ziehen um die Häuser, alle Lokale der Innenstadt sind geöffnet und voller Maskierter, der Tag zieht sich bis weit in die Nacht hinein, denn Feste muss man schließlich feiern wie sie fallen! Das Gleiche passiert dann noch einmal am Rosenmontag, wenn sich Zuschauer und Maskierte nach dem großen Fosenochtsumzug und dessen Finale auf dem Marktplatz nach und nach in die umliegenden Lokale verteilen. Am besten bekannt in der Region sind sicherlich die Altweiberfaschingsabende an den Donnerstagen, von denen es in der Rhöner Fosenochts-Hochburg gleich vier gibt! Eigentlich sind es ja fünf, wenn man den Einheimischen-Altweiberfasching am Mittwoch noch dazu nimmt.

Altweiberfasching gleich vierfach!
Traditionell beginnt der nächtliche Umzug der Maumerkapelle um 20 Uhr an der Fastnachtsgasse. Die Musikanten ziehen durch die Gassen der Altstadt und spielen in den Lokalen ein Ständchen, dafür werden sie mit Freibier entlohnt. Ihnen folgt eine Schar von Maskierten, die sich durch den regional einzigartigen Faschingsruf „Haalex“ aus der andernorts üblichen, fahlen Helau-Ruferei hervortun. Bisher endete der kleine Nachtumzug im Saal des Gasthauses Rhönlust, allerdings musste im letzten Jahr ein Ausweichquartier gefunden werden, da die bisherige Wirtin in den Ruhestand gegangen ist, und zunächst kein Nachfolger gefunden wurde. Das Bistro Max ist zwar deutlich kleiner, als die Rhönlust, hielt aber gerne als Ersatz-Ziel her. Dieses Jahr nun gibt es wieder einen Pächter, genau genommen eine Pächterin. Die Griechin Eleni Pouglioudoglou bewirtschaftet mit ihrer Familie das Traditionshaus an der Schwedenstraße. Als nun vor einigen Wochen die bisherige Wirtin Inge Stephan auf sie zukam, um ihr vom regen Bischofsheimer Fastnachtstreiben zu berichten, war sie zunächst etwas überrascht. Zwar war sie schon einige Jahre in Oberelsbach tätig, hatte jedoch noch nichts vom Böschemer Altweiberfasching gehört und sich auch nicht weiter für die regionale Fosenocht interessiert.

Eleni Pouglioudoglou führt mit ihrer Familie ein griechisches Lokal im Traditionshaus „Rhönlust“ an der Schwedenstraße

Im Bisto Max am Marktplatz (Archivbild 2018) endete im letzten Jahr der Nachtumzug der Maumerkapelle.

Thomas Schöppner (links im Archivbild von 2018) und seine Frau Steffie (Bildmitte mit blonder Perücke) sind die Wirte des Bistro Max.

„Wenn das so eine alte Tradition ist, will ich sie gerne fortführen“, erklärte sich Eleni sofort bereit. Von Inge Stephan erfuhr sie, dass sie die liebevolle Dekoration ihres Gastraumes komplett abräumen und einen Teil der Tische entfernen müsse. Diesen guten Rat hat sie - ihrem Blick zufolge - noch nicht so ganz verstanden, will ihn aber gerne befolgen. Eine Telefonnummer bekam sie von Inge Stephan ebenfalls, die sie sogleich anrief. „Ja, ich wollte sie auch schon anrufen“, erklärte der Mann am anderen Ende der Leitung. Joachim Gundelach hatte gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang als „Kreuzbergduo“ viele Jahre während der Faschingsabende in der Rhönlust  Musik gemacht und den Saal gefüllt, Abend für Abend! Jetzt spielt er mit Holger Kern in der Formation „Rhön Rabatz“, die auch schon einen festen Stamm an Fans vorweisen kann. Eleni und Joachim wurden sich schnell einig und somit spielt Rhön Rabatz dieses Jahr in der Rhönlust auf, und auch diese beiden sind ein Garant für ein volles Haus!

Alles wie gehabt, aber doch auch neu
Thomas Schöppner vom Bistro Max ist nicht böse darüber, dass sein Lokal dieses Jahr nicht mehr als Endziel der Maumerkapelle dienen wird, die Rhönlust punktet mit ihrem großen Saal und „mir liegen Faschingssamstag, Rosenmontag und der Einheimischen-Altweiberfasching am Herz. Da bin ich glücklich“, winkt er zufrieden ab. Ein weiterer neuer Gastwirt ist in den Mauern der Innenstadt angekommen. Ethymiadis Odysefs, ebenfalls Grieche, bewirtschaftet seit kurzem Ody´s Taverne, die bisher als „Milano“ italienische Speisen anbot. Er weilt auch schon einige Jahre in der Rhön und führte in Gefäll sein Lokal. Von den besonderen Bischofsheimer Nachtumzügen hatte auch er noch nie gehört, ist aber selbstverständlich dabei! Nico Klamann aus Sandberg, der seit zwei Jahren beim Altweiberfasching vertreten ist, wird in seinem Lokal einen DJ postieren, der für die richtige Stimmung sorgen soll. Also, auf nach Bischofsheim, hier gibt es immer etwas zu erleben! (pm) +++

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