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„Hut auf… und los gehts”

Sängerchor „Harmonie“ feierte bunten Abend


Fotos: Privat - Mit dem fastnächtlichen Bunten Abend des Sängerchors „Harmonie“ startete im Dorfgemeinschaftshaus am Samstag eine wohl „gut behütete“ Kampagne.

18.02.19 - So viele pfiffige Hüte hatte die Welt noch nicht gesehen. Mit dem fastnächtlichen Bunten Abend des Sängerchors „Harmonie“ startete im Dorfgemeinschaftshaus am Samstag eine wohl „gut behütete“ Kampagne. Mit einem bunten Programm unter dem Motto „Hut auf… und los geht‘s“ zog in Steinbach närrische Stimmung auf. Auch die verschärfte „Hut-Time“ tat ihr Übriges dazu bei.

Die neunmalklugen und gewieften Kinder und Jugendlichen des Kinderchores unter der Leitung von Dagmar Schröter hielten eine musikalische Schulstunde in einem echten Klassenzimmer ab. „Damen“ statt „Weiber“ zu sagen, empfahl hier die Klassenlehrerin. Dann müsse man auch „das dämliche“ statt „das weibliche Geschlecht“ sagen, so ein kecker Schüler. Mit „Wie gut, dass man das Sch... erfand“, dem „Spinnenlied“ und „Wer hat an der Uhr gedreht“ begeisterte der Chor in Klassenformation. Thorsten Pirkl begleitete am Klavier. Fastnachtskundig führte Vorsitzender Markus Gutberlet durch das Programm, das gespickt von heiteren Schunkelrunden war. Einigen tänzerischen Betrieb im Ozean gab es „Unter dem Meer“ bei den Jüngsten des Abends, der „Mini-Cilli-Gang“. 

Während der Bauarbeiten für den Faschingswagen hatten die Akrobatinnen Alicia Hohmann und Livia Kochanski in einem Zwiegespräch über ihre komischen Väter und das Dorfgeschehen die Lacher auf ihrer Seite. Die jungen Damen der Garde „Green Devils“ entführten mit fetzigen Schritten in die Welt der „Black Beauties“. Lustig verpackte Gesellschaftskritik über die Ausbeutung der kleinen Leute und zum Billig-Bio-Essen brachte Ruth Albrecht mit ihrer Neuinterpretation von „Max und Moritz“ in der Auflage von 2019 an. „So ganz heimlich und ohne unser Wissen, hat uns die große Wirtschaft ins Gehirn gesch...“ war eines ihrer Resümees. Die Tanzmäuse des SVS lenkten die Aufmerksamkeit in den tropischen Regenwald zu Tarzan und „seinen Janes“. Dass sich Frauen und Männer einst aus den dortigen Affen entwickelten, wurde in den abwechslungsreichen Teilen des Tanzes deutlich. 

Auf den Bauernhof am Stoppelsberg zum „Schlachtefest“ hatten die 13 „Jungsänger der Harmonie“ geladen. Mit ihren Sängerstimmen berichteten sie von der Viehverwertung bis hin zum Tellergericht („Die Lende von Marion“), dem Verschwinden der Steinbacher Unternehmer („Wo sind all die Unternehmer hin“), von der liebenswerten „Heimat“ Steinbach und dem allseits bekannten „Bierlied“. Der „Mann“ der hat es schwer: Bernd Weber in der Bütt reimte über den „Mann im Wandel der Zeit“. In ferner Vergangenheit noch die Welt bereist, gehen heute die Ausfahrten von Männern nach „Rewe, Lidl und Edeka“. Ihr temperament- und schwungvolles Gardekönnen zeigten die „Pink Diamonds“ aus Ufhausen auf der Bühne. 

Im „Servicecenter für Büroausstattung“ trafen der junge Berater Johannes Modenbach und der aus der Zeit gefallene Schreibmaschinennutzer Norbert Herr aufeinander. Zunächst hielt der Berater das unbekannte technische Gerät für eine Küchenmaschine! Die Taste „F“ der Schreibmaschine des Kunden war defekt, so dass auch der Befehl „Alt – Strg – Entf“ nicht gefunden und eingegeben werden konnte. Unterdessen füllte sich das Jungsängerinnen-Wartezimmer bei Dr. med. Wurst (Thorsten Pirkl am Klavier) unter dem Slogan „Eine leichte Diabetes – mit Insulin da geht es“. Mit „Aber sonst gesund“, „Als ich so 13, 14, 15 war“, „Ja, ja, so blau, blau, blau“ und „Hut ab!“ besangen die neun Damen kleinere und größere Behandlungsmethoden für Jedermann. Nachdem die betagten Damen „Waltraud und Mariechen“ erstmal ein „Zelfie“ im Saal „durchgeschossen“ hatten, konnten sie vom Männerfang auf ihrer letzten Kreuzfahrt und der damit verbundenen Genderproblematik berichten.

„Made for history“ waren die professionellen Tanzschritte der „Sushine ladies“ des SVS, die in die Geschichte von drei berühmten Frauen (Elisabeth I., Marie Curie und Marlene Dietrich) entführten. Der Tanz leitete furios in das große Finale und die Polonaise mit allen Akteuren über. (pm) +++

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