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Über 100 Akteure

Prunk- und Fremdensitzung weiterer Höhepunkt der Fastnacht


Fotos: gr -

19.02.19 - Über 100 Akteure präsentierten bei den beiden Prunk- und Fremdensitzungen der Fastnachtsvereinigung Herbstein (FVH) im „Haus des Gastes“ ein Feuerwerk der guten Laune und sorgten dafür, dass dank zahlreicher karnevalistischen Delikatessen sich das FVH-Schiff auf hohen Wellen bewegte.

Mit gekonnt launigen Sprüchen führten  FVH-Präsident  Manuel Hensler, Protokoller Dirk Jöckel und Initiator Jens Hensler durch das Programm. „Ehre wem Ehre gebühret“, hieß es gleich zu Beginn der Sitzung und so erhob sich die ganze  Narrenschar beim Einzug von Bajazz „T“ der I. – närrischer Maler vom Eulenturm“.

Der Begrüßung durch den Präsidenten Hensler folgte traditionsgemäß  Protokoller Dirk Jöckel, der wie in jedem Jahr die politischen und wirtschaftlichen Seiten und natürlich auch die Politiker kräftig aufs Korn nahm. Themen dabei waren die Landtagswahl mit dem Erfolg eines heimischen CDU-Kandidaten, AKK, die Mauer in Mexiko und auch die Diesel-Fahrverbote sowie der dänische Zaun wegen der „Wilden Sau“. Jöckel feiert in diesem Jahr Jubiläum, denn er stand zum 20. Mal als Protokoller in der Bütt.

Danach begeisterten die „Kleinen Fünkchen“ mit ihrem Gardetanz. Bajazz Alexander T., der I., versicherte anschließend bei einer Thronrede, dass  die Übernahme des Bajazz-Amtes für ihn schon immer ein Traum gewesen sei. Auch bei der Bekanntgabe seiner elf närrischen Paragraphen stellte er verschiedene närrische Regeln auf. So werden in der Stadt Herbstein keine Diesel Fahrverbote verhängt, ein Umrüsten oder Verkauf alter Dieselfahrzeuge sei somit nicht notwendig, besser sei es das Geld in gesundheitsfördernde Programme anzulegen, sprich alle Fastnachtsveranstaltungen rege zu besuchen. Da ein Herbsteiner Bürger, seit der letzten Wahl den Vogelsbergkreis im Hessischen Landtag vertrete, forderte er ihn auf, sich einzusetzen, das in Hessen das ohnehin die wenigsten Feiertage habe, den Rosenmontag als Feiertag einzuführen.

Herbsteins Bürgermeister Bernhard Ziegler lernte bei seinem Auftritt einigen Elferratsmitglieder das Rechnen. „Schuljunge“ Paul Fischer hatte zuvor festgestellt, dass „unser Lehrer ist der letzte Schrei – immer frisch, fröhlich, frei“. Bei den tänzerischen Vorstellungen der Garden und Balletts wurde auch diesmal auf den Bühnenbrettern der hohe Qualitätsanspruch deutlich. Ideen- und temporeiche Tanzrythmen kamen dabei ebenso zum Ausdruck, wie auch die glanzvollen Kostüme, die natürlich auch die Wirkung der tänzerischen Darbietungen steigerten. So unter anderem bei den 14 Girls des Großen FVH-Balletts. Nach ihrem Auftritt  standen Francisca und Luisa Böttinger im Blickpunkt, denn sie wurden zur „Funkenballerina“ ernannt. Dass sie tanzen können war dann auch beim Auftritt der Jungen und Mädchen des Kinderelferrates zu sehen. In die Unterwasserwelt entführte das Jugendballett die närrischen Besucher in die Unterwasserwelt.

Die Garde aus Engelrod bestätigte bei ihrem Auftritt, dass sie hervorragendes tänzerisches Format besitzt sowie rythmische Darstellungsformen beherrschen, wie auch die „Dancing Tigers“ vom Freiensteinauer Fastnachtsverein „Kikiriki“. Wie schon bei der Kinder- und Jugendsitzung begeisterte bei der „Chartshow“  Annika Nophut zusammen mit Lotte Schneider und ihren vier Backroundtänzern mit stimmungsvollen Hits und Evergreen. 

Eine brillante sängerische Bühnennummer zogen die Mitglieder des Springerzuges ab, die, mit Marius Bettenbühl, Tim Thrin und Jens Staubach vorangehend, sich als singende und musizierende Truppe darstellte. Dass diese Jungs samt ihres Bajazzes  auch als Entertainer und Gesangskünstler das Narrenvolk zum Jubeln bringen konnte, war dabei schon eine gelungene Überraschung. Kaum weniger stimmungsvoll dann auch der Auftritt vom „Herbsteiner Gstanzl“ Niclass Brähler, der bei seiner singenden  Präsentation alpenländlich-ähnlichen Gesangstext immer wieder das Narrenschiff ins Wanken brachte.

50-jähriges Gesangsjubiläum feiert in diesem Jahr Liedermacher Broder Braumüller. Lange Jahre gehörte er mit seinen „Michelsbacher Spatzen“ bei der Herbsteiner Fastnacht zu den Mitwirkenden, jetzt stellte der Lauterbacher sich als Trio mit Janet Franz und Xhulio Shkembi vor, das einerseits mit einem Schlager-Oldie und zum anderen mehrere  Hits gesanglich näher brachte. Auch das Lauterbacher Tumaba-Prinzenpaar „Peter und Nadine“ samt Tanzmariechen machte seine Aufwartung, zumal dieses mit Herbstein eng verwurzelt ist. Mitgebracht hatten die Fastnachtsgäste aus der Kreisstadt auch jene „Wortschöpfungsgruppe“, die mit dem Sketch „Tuten Gag“ bereits im vergangenen Jahr für große Begeisterung gesorgt hatte.

Eine köstliche und amüsante Büttendarstellung befasste sich mit den Problemen der Datenschutzauslegung. Während „Datenschutzbeauftragter“ Dirk Jöckel die Auslegung der Datenschutz-Grund-Verordnung (DSGVO) als notwendig erachtete, so fand sein Gegenüber Jens Hensler, dass er die ganzen Verordnungen nicht als relevant betrachtete. Vorsichtshalber hatte er allerdings wegen der zahlreichen Fotografen eine Datenschutzbrille dabei.

Zum Ende der Sitzung hin wurde die schon sehr gute Stimmung noch einmal durch die beiden Büttenasse  Manuel Hensler (Schorschi) und Holger Korell (Annelies) angeheizt. Während „Annelies“ (Holger Korell) um die Erhaltung der „Straße der Ehe“, genauer gesagt, um ihren vor mehreren Jahrzehnten gepflanzten „Liebesbaum“ kämpfte, nahm „Ehemann Schorschi“ den Erhalt der „Hochzeitsbirke“ nicht  sonderlich ernst, sonst wäre er nicht mit einer Motorsäge gekommen.

Krönender Abschluss stellte dann die „Michael-Jackson-Show“ des Männerballetts dar, das, in seinen smarten Outfit auftretend sowie mit viel Charme und  bester Choreographie ausgestattet, den erfolgreichsten Entertainer und Popstar aller Zeiten mit bekannten Titeln tanzend in Erinnerung rief. Mit dem großen Finale endete kurz nach Mitternacht die Prunk- und Fremdensitzung. (gr) +++

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