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Jäscher Dreigestirn überzeugt

Aus alt macht jung mit neuem Schwung - Jäscher Narren außer Rand und Band


Fotos: Gudrun Schmidl - Henrik Seel, Jana Seel und Michaela Ludwig sind das neue Jäscher Dreigestirn

03.03.19 - Im Jahr eins nach Uwe – es läuft. 2018 hat Uwe Seel – die Seel(e) des Jäscher Karnevals, nach 21 Jahren als Präsident Abschied von der Bühne genommen und damit seine Maskerade als Till Eulenspiegel abgelegt. „Tiefenentspannt wie nie“ verfolgte er am Freitag und Samstag das närrische Treiben bei der 44. Karnevalsveranstaltung des SV Niederjossa, konnte genießen, denn die Zukunft des Jäscher Karnevals weiß der frisch gekürte Ehrenpräsident mit dem neuen Dreigestirn in den besten Händen. Das passende Motto: „Aus alt macht jung mit neuem Schwung, die Jäscher Narren sorgen für Begeisterung“ wurde mit Bravour umgesetzt.   

Seine Kinder Jana und Henrik Seel haben den Narrenstab in der dritten Generation übernommen. „Ich wurde in die falsche Familie geboren und bin deshalb heute Abend ihre Moderatorin“, flachste Jana Seel. Michaela Ludwig, die das Dreigestirn vervollständigt, hat nach eigener Aussage in eine Familie von Karnevalisten eingeheiratet und sich von der Begeisterung für das närrische Treiben anstecken lassen. Herzerfrischend und souverän moderierten die beiden Frauen einen höchst unterhaltsamen Abend mit rund viereinhalb Stunden Programm, das traditionell von den Gardemädchen eröffnet wurde. Präsident Henrik Seel waltete mit der Begrüßung des Narrenvolkes im brodelnden Saal seines Amtes, verteilte fleißig Küsschen an die Gardemädchen und verschwand hinter die Bühne, kam aber mehrmals zurück. Als kreativer Kopf und begnadeter Schauspieler im TV-Team und als Tänzer im Männerballett.

Die Jäscher Karnevalisten haben´s echt drauf, füllen das gesamte hochkarätige Programm generationenübergreifend aus den eigenen Reihen. So viel Talent, Kreativität und Leidenschaft zur fünften Jahreszeit  in einem so kleinen osthessischen Dorf, das ist einmalig. Chronist Martin Allendorf berichtete mit viel Hintergrundwissen über das Dorfgeschehen im letzten Jahr, der Neuzugang Martin Brand betonte mehrfach sein Glück, jetzt ein Jäscher zu sein. Allerdings fehlt ihm noch eine Frau. Der hoffnungsvolle Nachwuchs in der Bütt, Jan Ludwig, hat viel während seines Praktikums im Altenheim gelernt.

Seine Erkenntnisse waren an diesem Abend von Vorteil, denn die Nickel (Thorsten Ludwig und Matthias Reis) nahmen sich zum Brüllen komisch dem Pflegenotstand an. „Madda vom Pflegedienst Ruck-Zuck macht das schon“ versprach der Metzger mit 450 Euro-Job in der Pflege und tatsächlich saß der Patient letztendlich auf dem Nachtstuhl. Auch das Männerballett „Jossaflöckchen“ widmete sich alten Herren und tanzte zum Motto „Dirty Grandpa´s and Hot Nurses“ derart aufregend, dass dem närrischen Publikum noch heißer wurde.

Im Eintrittspreis war zumindest am Samstag ein Saunabesuch inklusive. Wer da nicht ins Schwitzen kam, war selber schuld. Zahlreiche Schunkelrunden und Partygesänge brachten die zumeist originell verkleideten Närrinnen und Narren auf den Bänken stehend in Bewegung und sorgten für Hitzewallungen. Besonders beim Auftritt der Original Jossataler, die Schlager, Polka und Rock´in Roll zum Besten gaben und erst nach mehreren eingeforderten Zugaben die Bühne verlassen konnten. Ohne Zugaben kamen auch die Tanzgruppen nicht von der Bühne.

Black Motion feierte mit „Singin in the Rain eine wilde Partynacht, The Starletts klärten tänzerisch mitreißend gar ein Verbrechen am Erlingsberg auf. Zur großen Freude der Veranstalter ist die Gruppe „Changes“ wieder aktiv dabei. Sie wirbelten zu russischen Weisen über die Bühne, bevor The Difference eindrucksvoll den vollen Einsatz der Feuerwehrfrauen zeigten. Alle Gruppen begeisterten mit originellen Kostümen, ideenreicher Choreografie und viel Power.

Tanznummern gehören allgemein zu den Höhepunkten jeder Karnevalsveranstaltung. Die Jäscher haben aber noch ein Ass im Ärmel. Eigentlich zwei. Die Werbespots vom TV-Team sind derart gut, die lassen gar manche professionelle Werbekampagne von Ikea oder Check 24 verblassen. Wer bewirbt schon die günstigsten Straßenausbaubeiträge? Improvisationstheater vom Feinsten bot das TV-Team  mit ihrem Stück „Mord mit Ansage“ mit Giovanni (Henrik Seel) als genialen Barkeeper, der die Gläser ableckt, einem Toten und der Aufklärung des Verbrechens. Vor dem großen Finale heizten Michi und die jungen Wilden mit ihrer Hitparade weiter ordentlich ein. Die Stimmung erreichte damit ihren Siedepunkt!  Fazit: Die Jäscher leben Karneval, bewahren seine Traditionen, haben sich aber für die Zukunft bestens aufgestellt. Das Dreigestirn füllt die großen Fußstapfen des Vaters, Freundes und Ehrenpräsidenten Uwe Seel. Henrik Seel hält dabei die Fäden in der Hand. Darauf ein dreifach donnerndes "Jäscher Helau"!(Gudrun Schmidl) +++     

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