Zur optimalen Darstellung von Osthessen|News wird Javascript benötigt.

Die Herbsteiner Foaselt in Tirol

Traditioneller Umzug mit Beteiligung des Springerzuges


Fotos: Fastnachtsvereinigung Herbstein - Die Herbsteiner besuchten den Matschgererumzug in Tirol

17.02.20 - Der Milser Matschgererumzug in Tirol war nach der Teilnahme des in Deutschland einzigartigen Springerzuges mit Bajazz, Tiroler Pärchen und fünf weiteren Pärchen in den Jahren 1988 und 2011 an der Steubenparade in New York, sowie 2010 an der schwäbisch alemannischen Fasnet in Haslach, 2014 in Hausach und 2018 in Gengenbach ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Fastnachtsvereinigung Herbstein (FVH).

Nach einem „Tiroler Abend“ mit den „Fritzner Matschgerer“ im Quartier der Herbsteiner Delegation dem „Reschenhof“ wurde am Sonntagmorgen zunächst der Erbsenstrohbär gewickelt. Mit dabei ein Team des ORF und des HR-Fernsehen. Die Aufstellung des Zuges begann dann um 12.50 Uhr und um 13.30 Uhr startete der Umzug bei herrlichstem Wetter durch die Straßen von Mils. Hunderte von Zuschauern säumten die Straßen und zollten den Aktiven stürmischen Beifall.

Besonders der Springerzug, dessen Wurzeln ja aus Tirol stammen, hatte es den Zuschauern angetan. Der Umzug findet abwechselnd in den Dörfern Rum, Thaur, Absam und Mils statt. Bei den „Matschgererumzügen“ laufen nur die Brauchtumsgruppen der vier genannten Dörfer. Es war das erste Mal, dass eine auswärtige Brauchtumsgruppe bei diesem Umzug eingeladen wurde. Vor allem war die Fastnachtvereinigung Herbstein die erste deutsche Brauchtumsgruppe, die an diesem Matschgererumzug teilnehmen durfte.

Präsident Manuel Hensler, der noch am Sonntag die Bilder des Umzuges übermittelte, wies in seinen Erläuterungen auf die Unterschiede zwischen „Mullern“ und „Matschgeren“ hin. Für Auswärtige seien sie nur schwer zu erkennen. Für einen Einheimischen sehr wohl. Bei dem „Mullern“ und „Matschgeren“ handele es sich um verschiedene Figuren, die prachtvolle Kostüme und vor allem Holzlarven tragen. Der „Zottler“ symbolisiert den Winter, wobei der „Tuxer“ für den Sonnenschein steht. Der Spiegel -oder Altartuxer, der einen hohen Kopfschmuck trägt, vertreibt mit dem Spiegel die bösen Wintergeister, der Tschaggeler sehnt den Frühling herbei.

Bis zu 10 verschiedene Figuren werden in den Dörfern dargestellt. Nur an kleinen Details an den jeweiligen Kostümen oder Larven ist die dörfliche Herkunft zu erkennen. Alle Figuren haben einen speziellen Tanzschritt bzw. einen eigenen Bewegungsablauf. Das „Abmullern“ gehört zu jedem Auftritt. Der „Zottler“ haut jungen Männern mehrmals auf die Schulter, was Fruchtbarkeit bedeuten soll. Im Anschluss bekommt derjenige aus einem Flachmann einen Schnaps zu trinken. Die Figur des „Bujazz“ ist war vor langer Zeit „eingeschlafen“ und erst seit ein paar Jahren wieder zum Leben erweckt worden.

Nun ist sie fester Bestandteil beim Milser „Matschgern“. In früheren Zeiten fand das „matchgeren“ nur in Bauernhäuser statt, in denen honorige Persönlichkeiten wohnten. Inzwischen findet es auch in den Gassen der Dörfer statt. Im Anschluss an den Umzug fand der „Patschenball“ im Vereinshaus in Mils statt. (gr)+++

Impressum  Datenschutz