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Feuerwerk der guten Laune

In der Heimat des Bajazz: Auf dass Rosenmontag sonnig und warm werde...


Fotos: Dieter Graulich -

06.02.23 - Rund 150 Akteure präsentierten bei der ersten Prunk- und Fremdensitzungen der Fastnachtsvereinigung Herbstein (FVH) im "Haus des Gastes" ein Feuerwerk der guten Laune und sorgten dafür, dass dank zahlreicher karnevalistischer Delikatessen sich das FVH-Schiff nach der Corona-Pause wieder auf hohen Wellen bewegte.

Fotos: Dieter Graulich -

Mit gekonnt launigen Sprüchen führten FVH-Präsident Manuel Hensler und Initiator Jens Hensler durch das Programm.

"Ehre wem Ehre gebühret", hieß es gleich zu Beginn, und so erhob sich die ganze Narrenschar beim Einzug des Elferrates mit dem großen FVH Ballett.

Der Begrüßung durch den Präsidenten Hensler folgte der Tanzauftritt des Kinderelferrates und dann traditionsgemäß von Protokoller Dirk Jöckel in der Bütt. Wie in den Jahren zuvor nahm er die politischen und wirtschaftlichen Seiten und natürlich auch die Politiker selbst kräftig aufs Korn. Themen dabei waren die Zeitenwende mit dem Ukraine-Krieg, die Fußball-Weltmeisterschaft, der Berliner Flughafen, Cannabis und die Landtagswahl im Herbst in Hessen.
Danach begeisterten die "Kleinen Fünkchen" mit ihrem Gardetanz.

Die Thronrede des Bajazz

Bajazz "Marius I., närrischer Trommler vom Gasthaus zum Stern", versicherte anschließend bei seiner Thronrede, dass die Übernahme des Bajazz-Amtes für ihn schon immer ein Traum gewesen sei. Auch bei der Bekanntgabe seiner elf närrischen Paragraphen stellte er verschiedene närrische Regeln auf. So solle die Herbsteiner Bevölkerung die neu gewonnene Freiheit nach der Corona-Pandemie zum Feiern nutzen, keine angebotene Veranstaltung versäumen und vor dem Ende verlassen. Die "Fridays for Future"-Bewegung forderte er auf, bis Aschermittwoch nicht mehr gegen die Klimaerwärmung zu demonstrieren, damit der Rosenmontag schön sonnig und warm werde. Im Kurpark soll die Verwaltung elf Blühstreifen anlegen, das Saatgut mit Schwerpunkt Erbsenstroh und Fastnachtsrosen werde von der FVH gestellt. Aufgrund gestiegener Preise bei der Versteigerung forderte er die Gastronomiebetriebe auf, den Mitgliedern des Springerzuges eine Bierpreisbremse in Höhe von 1,11 Euro pro Glas zu gewähren.

Herbsteins Bürgermeister Bernhard Ziegler ging in seinem Grußwort auf die Corona-Pandemie ein und war erfreut, dass man nicht mehr digital feiern müsse. Er erklärte auch, warum er bei der Bürgermeisterwahl im Herbst nicht mehr antreten werde, obwohl in den USA noch viel Ältere Präsident werden würden.

Eine großzügige Spende

Bei den tänzerischen Vorstellungen der Garden und Balletts wurde auch diesmal auf den Bühnenbrettern der hohe Qualitätsanspruch deutlich. Ideen- und temporeiche Tanzrhythmen kamen dabei ebenso zum Ausdruck, wie auch die glanzvollen Kostüme, die natürlich auch die Wirkung der tänzerischen Darbietungen steigerten. So unter anderem bei den 16 Girls des Großen FVH-Balletts. Für sie gab es im Laufe der Veranstaltung eine Überraschung, denn für ihre neuen rot-weißen Kostüme überreichten Uwe, Martina und Maurice Reuber vom gleichnamigen EDEKA-Markt in Herbstein eine Spende für die Anschaffung. Und so waren es 3.333,30 Euro die FVH-Präsident Manuel Hensler für die strahlenden Tanzgirls entgegennehmen durfte. "So eine großzügige Spende ist auch Beleg dafür, dass unsere Herbsteiner Fastnacht eine überaus große Popularität genießt", merkte Hensler an. Martina Reuber gehörte lange Jahre in verschiedenen Formen zu den Mitwirkenden der FVH.

Nach ihrem Auftritt stand Mila Weidenbörner als Tanzmariechen der FVH im Blickpunkt. In die Formel I Welt entführte das Jugendballett die närrischen Besucher, und unter dem Motto "Schach matt" zeigten die Fußballer der FSG, dass sie nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf der Bühne topfit sind.

Wie schon bei der Kinder- und Jugendsitzung gab es auch am Samstag "Herbsteiner Platt für Einsteiger". Dabei wurden Texte von zwei Herbsteiner Urgesteinen und einer in die Stadt gezogenen Einwohnerin in Herbsteiner Mundart und umgekehrt übersetzt.

Die Fastnacht allgemein und auch speziell in Herbstein stand im Mittelpunkt der beiden Büttenreden von "Ein Fastnachter" von Marc-Andre Klein und Udo Eckerscham mit "We are one". Hendrik Brähler und Paul Fischer erzählte als "Die Kirmesgänger" interessante Geschichten von verschiedenen Veranstaltungen.

Annika Nophut begeisterte zusammen mit ihren fünf Backroundtänzerinnen mit stimmungsvollen Hits und Evergreen als "The Golden Girls".

Eine brillante sängerische Bühnennummer hatten die Sänger der Bruderliebe parat. Sie boten Fastnachtslieder, die speziell auf die FVH abgestimmt waren: "Wo singt der alte Männerchor, bei der FVH!" Verschiedene Handwerker, Sportler und auch einen Bajazz hatte die Abordnung des Lauterbacher Tumaba dabei. Sie zeigte wie sie so arbeiteten und erhielten viel Beifall dafür.

Zum Ende der Sitzung hin wurde die schon sehr gute Stimmung noch einmal durch die beiden Büttenasse Manuel Hensler (Schorschi) und Holger Korell (Annelies) angeheizt. Sie wollten als Old Shatterhand und Winnetou zur Maskerade nach Herbstein, hatten aber wegen ihrer Kostüme und der damit verbundenen vielen Verbote bezüglich Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft starke Bedenken.

Mit dem Showtanz des großen FVH-Balletts und dem großen Finale endete nach fünfeinhalb Stunden die Prunk- und Fremdensitzung mit dem Lied "So ein Tag, so schön wie heute", Das Netz unter der Hallenkuppel öffnete sich und hunderte von Luftballons kamen in den Saal. (gr) +++

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