Kappenabend
Dreieinhalb Stunden Programm und feiern bis in den Morgen
Kappenabend in Pfordt. - Fotos: Privat
13.02.23 - Was hatten sie doch diesen Abend vermisst, nach zweijähriger Pause fand am Wochenende in der Pfordter Dorfschern der Kappenabend des Schlitzerländer Trachten und Volkstanzkreises statt. In einem dreieinhalbstündigen Programm folgten Büttenreden, Showtanzgruppen und Sketchbeiträge sowie Gesang und Musik Schlag auf Schlag.
Unter dem Motto Zirkus hatten die Veranstalter unter der Federführung von Sonja Schmier, die Dorfschern in eine glitzernde Zirkusarena verwandelt. Schon beim Einlass duftete es nach frischem Popcorn. Und das Publikum war begeistert. In der bis auf den letzten Platz ausverkauften Zirkusarena wurde in einer kontrastreiche Zirkusshow mit alt bewährten aber auch neuen Künstlern so einiges geboten.
Mit einem imposanten Tanz der jungen Damen der TVK Aktiven Gruppe wurde der närrische Abend eröffnet. Moderatorin Anke Schlosser erinnerte eingangs an den Kappenabend 2020, der unter dem Motto Mexico stand und Corona Bier ausgeschenkt wurde,- wer hätte damals gedacht, dass Corona auch was anderes als Bier sein könne!
Sparmaßnahmen bei Gericht und eklatanten Unsinn, abgekürzt EU, stellten die Wortakrobatinnen der TVK Jugendgruppe in ihren ersten beiden Sketchbeiträgen dar. Grandios vorgetragen von Sophia Handl und Hannah Steinbrucker sowie Lena Bohl und Elsa Modebach. Mit einem temperamentvollen Gardetanz beeindruckten im Anschluss die jungen Damen der TVK Jugendgruppe. Viel Applaus ernteten die Tanzakrobatinnen, unter der Leitung von Nicole und Andreas Leinweber für ihre Darbietung. Erfahrung in der Bütt hat Norbert Schäfer wahrlich genug. Und wie immer war sein Beitrag, in dem es hauptsächlich um die Erfahrung als Ehemann ging, grandios. Unterstütz wurde er von seiner Frau Elisabeth.
Kontrastreich präsentierten sich die "Dancing Devils" aus Burghaun, die zum ersten Mal zu Gast im Schlitzerland waren. Sie hatten sich für ihren Tanzbeitrag unter der Leitung von Julia Hohmann und Sherin Plüschke die Filmmusik des Horrorfilms "Purge" ausgesucht. Und so interpretierten sie eindrucksvoll was geschehen könne, wenn die Gesetzte für einen Tag ausgehebelt werden. Dass fehlendes Servicepersonal und ein undurchsichtiger Tarifdschungel der deutschen Bahn den Umstieg vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel erschweren können, stellten eindrucksvoll Hannah Steinbrucker, Leni Schäfer und Luana Dürr in ihrem Sketchbeitrag vor.
Helmut Zindler der Corona geschädigte Zeitungsleser beeindruckte das Publikum mit seinen Erfahrungen mit der Presse der vergangenen drei Corona Jahre! Das Publikum zollte Helmut Zindler, dem Urgestein des Karnevals, großen Applaus für seine tolle Büttenrede. Startups, und neue Geschäftsideen, wären vielleicht eine Lösung um die Wirtschaft in Schlitz neu anzukurbeln, um die Leerstände zu beseitigen und dem Dilemma der öffentlichen Toiletten in Schlitz entgegen zu wirken. Und eventuell weitere Gastronomiebetriebe anzusiedeln, die die hohen Auflagen bei einer Übernahme nicht erfüllen können.
Mit dem Sketchbeitrag Startup- Mobiles WC überzeugten Ida Zimmer und Luana Dürr. Der Fahrschein bei der Bahn hieße übrigens zurecht Fahrschein- denn meistens scheine es ja nur so, als ob die Bahn fährt, nur in Burghaun käme man so richtig in Fahrt, mit diesen Worten kündigte Anke Schlosser die Showtanzgruppe Effect aus Burghaun an. Und die Tanzakrobatinnen, unter der Leitung von Selina Hochhaus, hatten so einiges zu bieten. Eine perfekte Tanzshow, die das Motto "Effect reis(t) ab", hervorragend in Szene setzte. Tiere zu dressieren sei ein schweres Unterfangen, trotzdem sei es gelungen Papageien, Löwen, Bären, Hasen, Wölfe, Löwen, Leoparden und Giraffen für die närrische Zirkusshow zu engagieren.
Mit einer musikalischen Tierdressur mit Liedern zur Lokal- und Bundespolitik präsentierten sich die Sänger und Sängerinnen des TVK`s unter der musikalischen Leitung von Joachim Weitzdörfer und Dirigentin Ute Fischer. Die Themen um die WM in Katar, das Trachtenfest in 2023, die fehlenden Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land sowie die Stadt Schlitz selbst, die man sich während einer Stadtwächtertour mit Hagen schön trinken könne, den Zirkus um die Schlitzer Kulturbrauerei und die fehlenden Pfarrer im Schlitzerland wurden in fünf Liedbeiträgen verarbeitet. Ein Auftritt, der ebenfalls viel Applaus erntete.
Die Reisefreude der deutschen sei ungebrochen, Souvenirs würden wiedergekauft, so die Ankündigung zum nächsten Sketchbeitrag der Jugendlichen. Das freue vor allem das Zollamt. Lina Feick und Martha Heimroth überzeugten mit ihren schauspielerischen Talenten im letzten Sketchbeitrag von Didi Hallervorden das Publikum. Martha Heimroth und Leni Schäfer, die alle 5 Sketche eigenverantwortlich einstudiert hatten ernteten für diese großartige Gesamtleistung großen Applaus.
Um die Kulturelle Aneignung des Schlitzerländer Platts kümmerte sich der nächste Wortakrobat. "De oarm Kunne" Tobias Pussel aus Willofs. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen um 22:45 Uhr eine Büttenrede vorzutragen, der man um diese Uhrzeit auch noch zuhört. Für Tobias Pussel war das kein Problem. In einer großartigen, witzigen Rede mit trockenem Humor überzeugte er mit seiner Büttenrede in Schlitzerländer Platt das gesamte Publikum in der Pfordter Dorfschern.
Hereinspaziert und Manege frei hieß es dann auch gleich für die Tanzakrobaten aus Willofs! Mit einem schwungvollen Gardetanz läuteten sie zum Endspurt des närrischen Programms ein. Was dann folgte war unglaublich. Eine Zirkusshow mit Zauberern, Affen, Gewichthebern, Dompteuren, Zirkusdirektoren und Akrobaten, komprimiert in einer 8 Minuten Show, einfach schräg, witzig, toll in Szene gesetzt vom Männerballett des Schlitzerländer TVK’s unter der Leitung von Vanessa Vogel, Anna Lena Förster und Fabienne Viehrig. Applaus ernteten die TVK- Männer für diese tolle Showeinlage am Ende des närrischen Zirkusprogramms.
Pünktlich um 23:15 Uhr startete das Musik Duo Jan & Marie und sorgte noch bis in die frühen Morgenstunden für beste Partylaune. Ein wirklich gelungener Kappenabend! Am Ende oblag es Anke Schlosser und Luisa Otterbein allen Verantwortlichen und Mitwirkenden herzlich zu danken. +++