Rekordsumme von 2.140 Eier gesammelt
Kehraus mit Eieressen und Verbrennen der Fastnacht
Die Fastnachter um Bajazz Marius I. beim Sammeln von Eier, Wurst und Speck ... - Fotos: Dieter Graulich
22.02.23 - Wer denkt, dass der Fasching in Herbstein mit dem traditionellen Rosenmontagszug vorbei ist, der hat sich geirrt: An Faschingsdienstag geht es morgens mit dem Sammeln von Eiern, Wurst und Speck los. In kleinen Gruppen geht es dann von Haus zu Haus. Zunächst wird der traditionelle Spruch: "Helau, Helau und auch Hurra. Die Fastnachtsspringer, die sind da! Nachdem der Sprungtanz ist vollbracht, sammeln wir zur Fasenacht Eier, Speck und dies und das, Wir bitten schön, gebt uns etwas".
Die Gaben werden dann meist auf einen Boller- oder Einkaufswagen gepackt und am späten Nachmittag zum "Haus des Gastes" gebracht. Waren es in 2017 1.250 Eier gewesen, so kamen, passend zum 66. Vereinsjubiläum, 1.366 Eier bei dem Umzug durch die Stadt zusammen. Ein Jahr jedoch nur 975 Stück. Nicht geklärt werden konnte damals die Ursache. Einige gaben dem schlechten Wetter die Schuld und andere meinten, die Hühner hätten nicht fleißig genug gelegt.
Waren schon die Zuschauerzahlen beim Rosenmontagsumzug auf eine Rekordsumme von mehreren tausend Zuschauer gestiegen, so gab es auch diesmal beim Eiersammeln mit 2.140 Eiern ein bisher noch nie dagewesenes Ergebnis. Auch die Teilnehmer beim Eieressen erreichten mit knapp 400 Personen eine Rekordhöhe.
Nach dem Sammeln hieß es Speck schneiden und anbraten, Eier aufschlagen und backen, denn um 18.11 Uhr trafen die Mitglieder der Fastnachtsvereinigung ein, um sich noch einmal vor der Fastenzeit kräftig zu stärken. Serviert wurden die frisch gebratenen Eier von den Mitgliedern des Elferrates. Die übrig gebliebenen Eier erhält die Tafel in Lauterbach sowie die Lebenshilfe Herbstein.Während ein Teil noch am Essen war, schwangen die ersten bereits bei der Musik der Kirmesmusikanten das Tanzbein. Orden gab es dann an die einzelnen Wagenbau- und verschiedene Fußgruppen sowie an sehr aktive Mitglieder, die zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen hatten.
Höhepunkte der Veranstaltung waren gegen 20.00 Uhr der Auftritt der Kinzigtalgeister in ihren prachtvollen Kostümen, die jedes Jahr wechseln.
Nach ihrem Auftritt sprang ein letztes Mal Bajazz Marius I., närrischer Trommler vom Gasthaus zum Stern, mit seinem Springerzug ein und drehte ein paar Runden. Danach hatten alle ehemaligen Bajazze die Gelegenheit, einige Runden zu springen. Sie zeigten unter großem Beifall der Zuschauer, dass sie den Sprungtanz noch nicht verlernt hatten.
Um Mitternacht ging es traditionell "Auf den Hain" zum Verbrennen der Fastnacht. Bajazz "T. der I., närrischer Maler vom Eulenturm" hielt seine letzte Rede mit einem kurzen Rückblick auf die abgelaufene Kampagne. Zum Abschluss wurden dann einige Ballen Stroh verbrannt, die das "Verbrennen der Fastnacht" symbolisierten. (gr) +++