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Friedensmesse in der Stadtpfarrkirche

Stadtpfarrer Stefan Buß reimt seine zehnte Fastnachtspredigt


- Alle Fotos: Martin Engel

22.01.24 - Stadtpfarrer Stefan Buß hatte am Sonntag zum Fastnachts-Gottesdienst in die Fuldaer Stadtpfarrkirche eingeladen. Zahlreiche Menschen - darunter viele Vertreter der Fuldaer Karnevalsvereine - waren gekommen, um der gereimten Predigt des "Herschfellers" zu lauschen, der inzwischen zum zehnten Mal in Fulda die Foaset feiert. Neben der Fastnachsfreude ging Buß auch auf die Krisen und Probleme der Welt ein.

Die Fastanchtspredigt im Wortlaut: "Ich feiere heute ein kleines Jubiläum, ich glaube es kaum, ich feiere mit euch das 10. mal, ach wie vergeht die Zeit so schnell wie im Traum. In den letzten Kampagnen wurde es bereits großgeschrieben, die FKG, Bundes- und Randstaaten sind bei vielen Feiern zusammengeblieben. Nur gemeinsam kommen wir aus dem Quark, Und machen so die Foaset auch in unseren Tagen stark.

Ich komme aus Bad Hersfeld und das ist überall bekannt, da wird an Rosenmontag nicht auf de Gass rumgerannt. Dort wird eher Bruder Lull verehrt Und das Lollsfest, so sag ich euch, ist auch nicht verkehrt. Der Schlachtruf ertönt nicht wie hier in Fulda "Föllsch Foll  ganz stolz, sondern dort ruft man laut Enner, zwoon dreen Bruder Lolls.

Doch zwei Hersfelder Pfarrer in Foll und Umgebung, die zeigen bei der Foaset überhaupt keine Ablehnung. Meine Wenigkeit, Stadtpfarrer Buß, bin gerne jedes Jahr dabei und da mach ich kein Schmu. Außerdem vom Petersberg der Pfarrer Togar Passaribu. Wir finden aus unserer Heimat Bad Hersfeld Bruder Lolls ganz toll, doch unsere Herzen brennen auch völlig für Föllsch Foll.

Bereits am 11.11. gab es was neues Es kam auf die Bühne der Doc von Foll, dazu hinterher gleich der Poar von Foll. 
Lieber Steini es machte mir mit dir viel Spaß, es könnt sich wiederholen und darauf heb ich an geeigneter Stelle das Glas. Ich glaube den Leuten im Saal hat es auch gestern Abend gut gefallen, auf alle Fälle sah ich keinen fliehn, Ich denke wir beide, der Doc und der Poar von Foll, bilden ein Dream Team. Der Doc von Foll und der Poar von Foll, ihr Leute ist das nicht einfach wounderful.

Die zweite Überraschung am Abend war Fulda hat dieses Jahr ein Prinzenpaar. Ein Prinzenpaar regiert nun hier in Foll, ist das nicht wonder-, ja beautyful- Man erzählt sich im Land die Nadja erwachte einst aus ihrem Tiefschlaf auf, hörte Musik und war plötzlich völlig gut drauf. Sie weckte den Prinzen und rief laut auf voller Freud, Lieber Marco, das ist unser song, der uns begleitet ab heut.

Und bevor sie beschreiten die närrische Bühn, da klopft ihr Herz und sie bekennen ganz kühn: "Noch bin ich allein und spür die Ruhe Die Ruhe vor dem Sturm Hör tausende Leute, hör den Trubel, Jetzt steht uns was bevor. Ein paar Sekunden vor dem großen Knall, ich schließ die Augen, fühl es überall.

Und dann ist es so weit. Alles funkelt, alles glitzert, Sternenregen, Gold und Glitter, Emotionen, voller Glück und Euphorie. Ja, jetzt ist es so weit. Alles funkelt, alles glitzert, Seh den Nebel, spür die Hitze, Und Millionen Lichter leuchten wie noch nie.

Der eine Moment, der alles ändert, Spür diese Energie, Ja, dieses Gefühl, das niemals endet ist einfach wie Magie. Ihr tragt uns weiter für immer und noch mehr Wie Himmelsreiter gemeinsam unbeschwert Und dann ist es so weit lles funkelt, alles glitzert ternenregen, Gold und Glitter, Emotionen, voller Glück und Euphorie.

Ja, jetzt ist es so weit Alles funkelt, alles glitzert. Seh den Nebel, spür die Hitze. Und Millionen Lichter leuchten wie noch nie." Florian Silbereisen und Thomas Anders singen das so. So beginnt auch unser Prinzenpaar ihre große Show. Drum grüß ich euch beide Nadja und Marco ihr seid das Traumpaar von Foll, ihr führt uns durch die Kampagne, ihr Leute ist das nicht toll?

Ihr geht der Narrenschar von Foll ganz toll voran,  da will ich mal sehen, wer euch das nachmachen kann? Auch das Brunnenpaar zu sehen ist eine Zier, ich grüße euch von der Florengässner Brunnenzeche hier. Astrid und Stefan haben zehn Jahre pausiert, nun aber ist es aufs Neue passiert. Sie sind wieder an der vordersten Front und führen die Kampagne nun an, ganz erfahren und gekonnt. Dazu kommt noch das Jubiläum die Brunnenzeche feiert 90 Jahr, das ist ein Jubeljahr, das ist doch ganz klar.

90 Jahre das steht für Tradition in Foll, es steht für Humor und Gemeinschaftssinn, das ist doch ganz toll. Auch die FKG Jubiläen feiert wir mit mancher Aktion, es lebe einfach hoch in Foll die Foaset Tradition. Unser Stadtbaurat steigt jetzt ganz groß bei de Mattebiddel als Stiftskämmerer ein. Mit seiner Bridet vor Jahren als Brunnenpaar war auch ganz fein. Passt auf ihr Leut, ich will euch leise was flüsstern, das wird sicher ganz toll, der steigt bestimmt als nächstes ein als Prinz von Foll.

Ich grüße auch alle anderen Tollitäten, ihr seid klasse und auch ganz famos, für die Fulder Foaset sich zu engagieren, das find ich ganz groß. Ihr seid alle im Einsatz für Tradition, für Freude und Humor und Geselligkeit, diese Zeit und dieses Erlebnis wird sein für euch alle von Einmaligkeit.

Ich finde es auch gut, wenn FKG, Rand- und Bundesstaaten sich treffen und sind gemeinsam vereint, das wird auch heute hier deutlich, das schätzt jeder und wird von keinem verneint. Schon in den letzten Kampagnen wurde dies ganz Groß geschrieben, haltet daran fest und seid damit ganz entschieden.

Beim ROMO waren wir letztes Jahr als Kirche wieder dabei und diesmal war es der letzte Schrei, wir marschierten gemeinsam und waren unterwegs ökumenisch, das heißt einige von uns waren evangelisch. In diesem Jahr werden wir sicher mal pausieren, aber wir bleiben der Foaset treu, damit da keine Gerüchte rumkrassieren.

Fragt sich nur, was mache ich den dann,wenn ich nicht auf dem ROMO laufen kann. Es gibt eine gute Tradition, wenn wir von der Pfarrei keine Zugnummer haben, da bin ich mit dem OB dabei, da brauche ich nicht zu verzagen. So frage ich heute schon vorsichtig an, Nadja und Marco, ob ich bei euch auf dem Wagen einen Platz haben kann?

Die Innenstadtpfarrei hat sich ausgedehnt, ich hab mich oben auf dem Frauenberg mal ans Kloster gelehnt. Ich hab überblickt die ganze Stadt und schau ganz einfach vom Berge hinab, da seh ich alle Kirchtürme blitzen, dann steige ich wieder voll Freude bergab.

Seit Sommer 2023 bin ich, um es karnevalistisch zu sagen, auch Pfarrer vom Südend und Teile vom Ostend, da kann ich nicht klagen. Wenn die Schäfchen sind nicht ganz einfach und es drücken mich manch Sorgen, suche ich Zuflucht bei den Karnevalisten, da bin ich sicher geborgen.

In der Stadtpfarrei, wird ein neues Haus gebaut, wart ihr schon mal in der Schulstrass und habt´s euch von außen beschaut? Das Haus trägt den Namen Lioba Munz der Künstlernonne, das Haus ist wirklich ein Platz an der Sonne. Das Haus soll geben der Kirche in Fulda ein freundliches Gesicht, aber vor allem die Menschen sind freundlich, das fällt ins Gewicht.

Seit 1. Januar sind wir jetzt eins, St. Elisabeth und Innenstadtpfarrei, wir wollen zusammenwachsen zu einer Gemeinschaft und Kirche vor Ort , das ist keine Narretei. Im Stadtschloss hört man den Stadtbaurat oft umhergehen, er soll öfter vor einem Spiegel stehen. "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat den schönsten Turm im ganzen Fulder Land?" So hört man ihn täglich fragen, doch der Spiegel, hört man, soll immer nur laut klagen: "Herr Stadtbaurat der Turm im Schloss mit seiner Kuppel ist zwar der teuerste im ganzen Land, doch dem Stadtpfarrer sein Kirchturm von der Stadtpfarrkirch, der hat das schönere Gewand".

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Nun aber, was uns bewegt in diesen Tagen ist der Hass und Streit in dieser Welt, man kann ihn nicht haben durch Macht und Geld. Er will erbetet werden und fängt im Kleinen an, deshalb ist es gut, dass heute in der Kampagne der Friedensgottesdienst ist dran. Es gibt sie zwar jedes Jahr wieder, die beim Friedensgottesdienst der Karnevalisten laut aufschreien, lasst sie nur reden wir wollen trotzdem beten und feiern.

Ich steh zu der Sache und find es ganz famos, ich find es mit euch zu feiern stets ganz groß. Es geht nicht um Spektakel und auch nicht um Blasphemie, alles andere ist einfach nur Diffamie. Die Angst vor Streit und Hass und Krieg lässt viele oft nicht ruhn. Doch wenn man Frieden haben will, muss man ihn selber tun.

Der Frieden wächst, wie Rosen blühn, so bunt, so schön und still. Er fängt bei uns zu Hause an, bei jedem, der ihn will. Vom Frieden reden, hilft nicht viel, auch nicht, dass man marschiert. Er kommt wie Lachen, Dank und Traum, schon wenn man ihn probiert. Man braucht zum Frieden Liebe, natürlich auch Verstand, und wo es was zu heilen gibt, jede Hand.

Gerade unsere Zeit braucht das Gebet um den Frieden und der fängt bei uns an, im kleinen Verständnis zeigen, einander kennenlernen und auch wertschätzen eigentlich ein jeder kann. Schaut nur in die Ukraine und nach Nahost, wir lehnen ab Überfallskriege, Terror und Antisemitismus. Wir vertrauen auf Gott, der uns zur Seite steht, und dazu bringen wir heute unsern Gesang und unser Gebet. Jesus hat es vorgelebt. Über uns sein Aufruf schwebt: Liebt die Feinde, hasst sie nicht! Das ist eure Christenpflicht.

Sei ein Narr um Christi willen! So hilfst du die Sehnsucht stillen nach dem Frieden und dem Glück. Jeder will davon ein Stück. Karneval ist Zeit zum Lachen, wenn wir anderen Freude machen. Lasst uns Schwestern, Brüder sein, dann stellt sich auch Jubel ein. Der Herr segne die Kampagne und alle Narren hier und überall, er segne uns auf allen Wegen hier und da und nicht nur im Karneval. Eins sei mir noch erlaubt und das kommt zum Schluss, ich der Susi wieder Dank sagen muss. Den Gottesdienst mit dir zu planen macht immer viel Spaß, ich bin mir sicher ab morgen nehmen wir schon für nächstes Jahr Maß.

So wollen wir heute wieder alle miteinander fröhlich singen und die Botschaft des Friedens zu allen bringen. Wir rufen alle, ob Groß oder Klein, noch einmal Halleluja und Föllsch Foll hinein! Amen."

Sehen Sie nun die große Bildergalerie unseres Fotografen Martin Engel. (red) +++

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