Wortwitzige, schwungvolle und unterhaltsame See der Karnevalssektion
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15.02.11 - 400 begeisterte Narren stießen am Samstagabend im ausverkauften Bürgerhaus in Lieblos in die wortwitzige, schwungvolle und unterhaltsame See der Karnevalssektion der Feuerwehr Lieblos (KSFL). Die Erkenntnis bei der ersten Fremdensitzung der Kampagne war eindeutig: „Lieblos ist das Zentrum Welt. Hier ist richtig was los“. Hemmungslos aufs Korn genommen wurde die „tote Stadt Gelnhausen“. Doch Protokoller Armin Ritter ließ Gnade weiten: „Gelnhausen wird am Aschermittwoch zu Lieblos-Ost““. Nachdem Sitzungspräsident Oliver Laubach und sein Elferrat die Schiffstaufe vorgenommen hatten, wirbelten die „Ameisen“, die vier bis sechs-jährigen, mit ihrem Gardetanz über das Deck. Unterstützt wurden sie von eine fetzigen Polka der größeren Ameisen. Laura Becker und Lea-Christin Müller brachten das Publikum erstmalig als „Sing Sang Sisters“ mit Schlagern in Schwung. „Die Halle ist sicher, da brauchen sie sich keine Sorgen machen“, stürmte „Geheimagent 00L“ (Matthias Würfel) mit gezogener Waffe das Schiffsdeck. Urkomisch berichtete er von „seinen Aufträgen“, wie unter anderem der von Bürgermeister Heiko Merz angeforderten Beschilderung „Vorsicht Senioren“. „Und das muss nur sein, weil die immer von `Oma-Libre` betrunken sind“, stellte „00L“ klar. Durch eine „DNA-Probe“ habe er zudem ein „CDU-Mitglied“ als „Wildpinkler“ enttarnt - nämlich die „Ehefrau von Heiko Merz“. Bei einer Verkehrskontrolle im Rahmen der „Läiwelser Terrorabwehr“ im Gettenbacher Kreisel stoppte er einen „Gelnhäuser LKW“, der rückwärts nach Gettenbach hinein fahren wollte. Unter Kapitän Max Witte steuerten die „Fünkchen“ anschließend die brasilianische Küste mit Sambarhythmen an. Besonders die originellen Kostüme überzeugten. Einiges am Liebloses „Känguruhviertel“ Herzberg und Pechofen und den „neureichen Städtern“, „die zu uns uff der Ort ziehe“, hatte der „alte Läiwelser“ (Norbert Eggenweiler) auszusetzen. „Die brauchen als therapeutische Maßnahme einen Karnikelstall im Garten“, zeigte sich der „strenge Mann“ in Latzhosen überzeugt. Als Meeresnixen tauchten die Funken in die geheimnisvollen Tiefen des Ozeans. Als Till und Hans Willi Durchblick lies Protokoller Armin Ritter auch nach 30 Jahren Liebloser Fasching kein Auge trocken. „Die Gorch-Fock wird Berlusconis Privatjacht und Angela Merkel übernimmt Wetten dass“, kündigte er erfreut an. Seiner Kritik an der Deutschen Bahn lies er freien Lauf: „Wenn Maria und Josef so nach Bethlehem gefahren wären, wäre Weihnachten am 28. Dezember.“ Marschrhythmus, Körperspannung und Taktgefühl bewiesen die 10 Gardetänzerinnen bei ihrer Marsch-Polka-Formation (MAPO). Äußerst schräg war auch die Sendung „Bäuerin sucht Mann“, bei der Bettina Ritter, Roswitha Hoffmann und Corinna Mitländer ihren Traummann, unter anderem dem Migranten „Hakan“, einen langjährigen Braumeister und alten Opa mit fetziger Musik, Gesang und und witzigen Dialogen, suchten. Selina Kling, Antonia Hirnich und Mareen Schmidt, die amtierende Hessenmeisterin im Marsch, zeigten eine begeisternde Solo-Parade. Das Jugendballett entführte mit heißen Rhythmen und einfallsreichen Kostümen in das ferne Afrika. Die zwei Urlauberinnen (Sonja Schmidt und Jutta Wingen) hatten sich am Strand viel von „den Wellen der Erotik“ zu berichten. Die zwei alten Damen Waltrau und Adele (Jörn Witte und Torsten Schmidt) schwätzten lieber über ihr Leben. „In Rothenbergen gibt’s nur Tee und kein Bier“, stimmten „die vier Harmoniker“ (Matthias Würfl, Heiko Sommer, Jorge-Mirco Sanchez und Gerold Rogge) an. Dabei war eines klar: Wie schee sieht man doch als Laiwelster aus.“ Aus dem „Zwang der Schlaflosigkeit“ befreiten sich die zehn Tänzerinnen von „No sleep – Spirit of Fire“. Dabei wurden die verschiedenen Umstände der Schlaflosigkeit perfekt in einem Tanz verkörpert. In der Bütt wurde danach über „einen Billigflieger“ philosophiert. Unter dem Motto „Wilde Männer braucht das Land“ schwang das Männerballett als „Wikinger“ seine Hüften, bevor eine gelungene, rund fünfstündige Sitzung vor einem begeisternden Publikum mit dem „großen Finale“ sein Ende fand. (Dominik Bortz) +++