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Erstmals "Fair Fulda" h e u t e beim Rosenmontagszug - osthessen-news dabei



07.03.11 - 4.190 Teilnehmer, 54 Wagen, 149 Fußgruppen - auch dieses Jahr wird am heutigen Rosenmontag in Fulda geklotzt und nicht gekleckert. Der größte Rosenmontagszug Hessens hat letztes Jahr 55.000 Besucher angelockt, dieses Jahr werden es wohl nicht weniger werden. Auf sieben "Marschsäulen" aufgeteilt wird sich der karnevalistische Lindwurm auch 2011 wieder stundenlang durch Fulda bewegen, Kamellen werden fliegen und "Helau" wird gerufen. Nach einer Auszeit 2010 ist auch osthessen-news wieder mit dabei: Zusammen mit der Aktion "Faires Fulda" stehen wir für "Faire Nachrichten ohne Druck". Am Montag treffen sich eine Banane, die aus dem Fernsehen bekannte Kuh „Faironika“, ein Bonbon und ein Kaffeesack. Wie passt das zusammen? Die Idee zur gemeinsamen Zugnummer für den Rosenmontagzug in Fulda ging von der Agenda-Arbeitsgruppe "Faires Fulda" aus. Diese Gruppe bemüht sich seit einigen Jahren, die Idee der "Jecken Fairsuchung" in der Fuldaer Foaset einzubringen. Dieser Verein stammt ursprünglich aus dem Rheinland, und hat sich zur Aufgabe gemacht, fair gehandelte Produkte im Karneval zu verankern. Das sollte auch in der osthessischen Faschings-Hochburg Fulda möglich sein, allerdings waren die Bemühungen von "Faires Fulda" bisher nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Mit dem RoMo 2011 soll sich das ändern. „Wenn wir wenig Gehör bei den Karnevalisten finden, machen wir es eben selber“, dachten sich am Jahresanfang 15 engagierte Bürgerinnen und Bürger, und riefen die Gruppe „Fulda feiert Fair“ ins Leben. Die Teilnahme am Fuldaer Rosenmontagsumzug wurde beschlossen, seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Schnell war ein gemeinsames Motto gefunden: „Wir sind fair und bunt, in Fulda geht’s heut rund! Weltweit und regional engagiert für ein faires und gerechtes Leben“. Der Schlachtruf lautet entsprechend „Fair Foll – hinein!“ Über fairen Handel und fairen Nachrichten spannt sich der Bogen natürlich auch über Regionalität, Nachhaltigkeit, Integration bis hin zur unseren Bauern mit dem Wunsch nach einem fairen Milchpreis. Unter der Zugnummer 84 gibt es zum ersten Mal am Fuldaer Rosenmontagszug neben „Fairen Kamellen“ auch fairen Kaffee aus Mexico und Guatemala mit fairer Milch aus der Rhön. "Faire Bananen" auf zwei Beinen verteilen faire Rosen; die als „faire Kamellen aus Uganda“ verkleideten menschlichen Bonbons verteilen wiederum faire Bananen. Das bedeutet: Die „Fairen Fuldaer“ verteilen 100 Prozent faire Produkte – inklusive der Nachrichten von osthessen-news. Schön wäre natürlich, wenn schon im nächsten Jahr die am RoMo teilnehmenden Vereine diesem Vorbild folgten und einen Anteil von wenigstens 10 Prozent der Kosten statt in „normalen“ Wurfmaterial in „Fairen Schnupp“ investieren. Das bedeutet: Etwas weniger kann viel mehr sein - bei gleichem finanziellem Aufwand. Mit Produkten aus fairem Handel steigt die Stimmung im Karneval - nicht nur in Deutschland. (bm/dz) Wer sind die "Fairen Fuldaer"? Bettina Masché (osthessen-news): "Der Handel und die Produktion `fairer´ (Bio-)Produkte auch aus der Region prägten mich bereits 20 Jahre lang im Dienste meines ehemaligen Arbeitgebers. Deshalb vertrete ich mit Begeisterung und Überzeugung alle Anliegen der "fairen Fuldaer". Neben meiner Aufgabe, "Faire Nachrichten" zu ermöglichen, und einen fairen Umgang miteinander zu fördern, bin ich dabei, weil hier die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich ist". Gabriele Link (Floristmeisterin): "Wir handeln mit fairen Blumen, damit nicht das Blut der Arbeiter oder von Kindern "an den Blumen klebt", die wir unseren Kunden anbieten. Dies haben wir schon vor Jahren festgestellt, nachdem ein Floristenkollege das vor Ort in den Erzeugerländern beobachten konnte. Wir sind schon seit zehn Jahren Fördermitglied von `FLP (Fair Flowers Fair Plants)´". Gudrun Jonas: "Ich unterstütze den fairen Handel, weil ich eine gerechte Entlohnung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und soziale Rechte für unverzichtbar halte". Kerstin Depenbrock (osthessen-news): "Fairness ist wichtig. Nicht nur beim Handel von Produkten, sondern auch im Umgang miteinander. Glücklicherweise arbeite ich bei einem Unternehmen, bei dem das Team wie eine Familie zusammenhält". Monika Bracht: "Ich kaufe fair gehandelte Produkte, weil ich die Menschen, die diese Produkte herstellen, unterstützen möchte, damit sie von den Einnahmen menschenwürdig leben können. Ich möchte erreichen, dass immer mehr Produkte fair gehandelt werden, dann wird die Welt ein Stück gerechter werden. Das Marktinstrument "Kaffeebörse" zum Beispiel sieht nicht die Menschen, sondern nur die Rendite des Produktes für die Händler und Spekulanten. Die Kaffeebauern sind die Verlierer im Markt und können von den Erlösen nicht menschenwürdig leben. Hier setzt der faire Handel ein und bietet unter anderem verläßliche Mindestpreise". Martin Uebelacker: "Ich setze mich für den fairen Handel ein, weil ich weiß, daß der freie Markt alleine den Menschen in den Erzeugerländern nicht das Überleben und ein menschenwürdiges Leben sichern kann. Das wird erst durch den fairen Handel mit ausreichenden Produzentenlöhnen erreicht". Renate Khoudja: "Mir schmeckt es besser, wenn ich weiß, dass das, was ich esse,von Menschen produziert wurde, die sich satt essen, die ihre Kinder in die Schule schicken und bei Krankheiten eine Krankenstation aufsuchen können; die auch Zeit zum Lachen und Feiern haben. Ich wünsche mir, dass mit der Erde pfleglich umgegangen wird, damit sie auch noch für unsereKinder und unsere Enkel da sein wird". Marion Pradel (osthessen-news): "Ich finde fair, dass unsere Nachrichten für alle gesellschaftlichen Schichten quasi kostenlos zur Verfügung stehen. Außerdem verbrauchen wir kein Papier, und das schont die Umwelt". Felizitas Sondergeld (Weltladen Fulda) : "Der Weltladen Fulda hält sich an die Kriterien für den Fairen Handel der Weltläden: Sozial- und Umweltverträglichkeit, Transparenz, demokratische Strukturen, Non-Profit-Orientierung, Informations- und Bildungsarbeit, Kontinuität, Respekt für Mensch und Umwelt – weltweit. Partnerschaft fairpflichtet". Dagmar Heil: Ich bin für Fairtrade, weil ich neue Konzepte für eine gerechte Welt entwickeln möchte, meinen Kindern Grund zum Weitermachen geben möchte, ihnen ein wert - volle Welt gestalten möchte. Sturmius Schneider (Referent "Mission-Entwicklung-Frieden" Missio-Diözesanreferent Bistum Fulda): "`Weltweit engagiert´ - für eine bessere, menschlichere, gerechtere und fairere Welt, damit auch junge Menschen auf anderen Kontinenten eine Zukunft haben. Im Bistum Fulda ist der Freiwillige, soziale und missionarische Dienst in Uganda der beste Beweis für ein christliches Miteinander überall auf der Welt. Ihr Einsatz hilft anderen, menschenwürdig leben zu dürfen". Michael Schmitt (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung): "Einkauf von fair gehandelten Produkten – Genießen fängt dann an, wenn Produzenten ein angemessener Preis für ihre Produkte gezahlt wird". Stefan Sorek (Diözesangeschäftsführer des Kolpingwerks in Fulda): Mit fairem Kaffee beginnt für mich fast jeder Tag. Die Qualität von fair gehandelten Produkten begeistert mich. Gutes für andere tun – und selbst gut leben, das bietet der Faire Handel für mich und ganz viele Menschen auf der Welt. +++

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