Tolle Tänze und ein kolossales Bühnenbild beim Fasching in Unterelsbach

Die neuen Rhön-Emus beim Schwarzlichttanz vor dem Kolosseum. - Fotos: Marion Eckert
15.02.12 - Die Spannung ist Jahr für Jahr große welche besonderen Überraschungen die Unterelsbacher Faschingsstrategen sich ausgedacht haben, um ihr Publikum zu begeistern. Und Jahr für Jahr schaffen sie es, die Erwartungen noch zu übertreffen. Mundart, Gesang, einfallsreiche Sketche, tolle Tänze und natürlich ein kolossales Bühnenbild – das ist Unterelsbacher Fasching. In diesem Jahr lag es nahe, dass das benachbarte Kolosseum auch in Unterelsbach thematisiert wird, doch die Bühnenbildner brachten es geradezu auf die Bühne. Alleine die Bühnenkreationen heben den Unterelsbacher Fasching von allen Veranstaltungen in der Umgebung weit ab. Die Unterelsbacher wissen um ihren tollen Fasching und so geizten sie auch nicht mit dem Motto: „Einfach kolossal“ - der Name war in der Tat Programm. Lange Jahre hatte Bürgermeisterin Erb auf diesen großen Tag gewartet, den Tag der Eröffnung des „Kolosseums“ in Oberelsbach. Ausgerechnet an diesem Tag musste die Bürgermeisterin mit Fieber das Bett hüten – ein Vertreter für die Eröffnungsrede musste her! Per Telefonanruf mit Original-Stimme wurde kurzerhand als ihr Vertreter der „redegewandteste Mitarbeiter der Verwaltung“ bestellt, der „Mäxer“, ein Ureinwohner von Oberelsbach - bis ins letzte kleinste Detail gespielt vom Unterelsbacher Faschings-Original Werner Büttner. Und so nahm die Eröffnung des „Kolosseums“, der grandiose Auftakt des Unterelsbacher Büttenabends, seinen Lauf: Die eigenmächtige Festrede von „Mäxer“ („In Oberelsbach steht ein runder Bau, doch drinnen sieht man keine Sau!“), Pippi Langstrumpf (Swantje Klemm) als Stargast, der Auftritt der „Glatziatoren“, der „Backrundsänger“ (die Haag-Waag-Weiber) und der „Fosenöchter“ sowie letztendlich das kaiserliche Eintreffen von Gaius Julius Caesar (Dietmar Hesselbach) und seiner Kleopatra (Fabian Büttner): „Sie kam, sah und sitzte.“ Das „Kolosseum“ war eingeweiht, der Schlüssel an „Mäxer“ übergeben und die Unterelsbacher Narrenbühne darin eröffnet. Und so war es kein Wunder, dass schon bald die zwei römischen Hausmeister Stefan und Frank Zimmer auf der Unterelsbacher Bühne erschienen. Mit Bundeswehrsoldaten und ihren „vollen Bezügen“ sowie jeder Menge Dorfgeschichten brachten sie das Publikum zum Lachen. Kleine Obelixe stürmten im Anschluss die Bühne (Choreographie: Bianca Hippeli), bevor eine römische Schulklasse voller pubertierender Schüler, deren Darsteller Simon Dietz, Julian Herbert, Dominik May und Leonard Maisch erstmals auf der Narren-Bühne standen, für Furore sorgten. Wie in einer römischen Legion tanzten Vera Warnke, Theresa Handwerker, Janine Görres und Selina Zink, bevor die beiden Bräute Ulrike Zimmer und Rosika Englert im Kolosseum zitternd und bibbernd ihre Trauung erwarteten. Das Publikum jauchzte, als die beiden über die Definition von „endlich glücklich“ und „bis zum Tod“ oder den Grund für die Eheschließung (Schwangerschaft und Mann als Steuerberater) debattierten. Und dann der große Auftritt von Erwin Fick alias dritte Bürgermeisterin Ehrentraud May, die beim „Wunder von Gärschfäld“ zur „Miss Biosphärenresevatskönigin“ auserkoren wurde. Als „touristischer Werbegag“ wird sie nun die „Top Trails“ auf Germany in der Rhön und die weiteren touristischen Attraktionen („nach dem Hie und Her mit der Betreiberei“) in der ganzen Welt verbreiten. Der „kleine Rhön-Ranger“ (Sebastian Büttner) mit dem Schlapphut und der Gemeindearbeiter Markus Henneberger rollten den roten Teppich aus für die neue Biosphärenreservatskönigin. Als dann auch noch die neuen „Rhön-Emus“ im Schwarzlicht auf der Bühne einen waghalsigen Tanz vorführten, war das Publikum völlig aus dem Häuschen. Zur „Treibjocht“ kamen die Önnerälsber Jäger zusammen, um für die Eröffnung des „Kolosseums“ Essen zu schießen. Etwas zu essen konnte nach einigen Komplikationen schließlich aufgetrieben werden, zum Leidwesen der Jäger gab es statt Hasenbraten jedoch „Jägerschnitzel“. Ins Kolosseum verirrt hatten sich die Entwicklungshelfermaus (Kathrin Lenhardt), die Unterelsbacher Maus (Julia Reitz), die St.-Pauli-Maus (Katharina Fick), die Maus auf Männersuche (Kerstin Fick) und die rappende Maus (Thersa Hein). Begeisterungsstürme als der neue Doktor für die Großgemeinde auf die Bühne trat: „Dr. Mach Gesund“, gespielt von dem einzigartigen Werner Büttner, der gleich eine Menge Patienten zu Besuch hatte: Den Gingelser Privatpatient (Georg Warnke, ein weiteres Original des Unterelsbacher Faschings), die Weisbacher Notfallpatientin (Hanni Klemm), die lustige Sondernauer Patientin (Margot Büttner), die Frau Weißbescheid (Elke Englert), Schwester Hildegard (Wiltrud Klemm) sowie die „vornehme Dame aus Oberelsbach“ (Susanne Hergenhan). Eine „Love Story“ der etwas andren Art spielten zum krönenden Abschluss die beiden Engel Simon Hergenhan und Mirko Reitz, der „Amor“ Markus Hergenhan) und „die Molli“ (Christian Klemm) und ihr „Günni“ (Jonas Hippeli). (me)+++