Marias Block Wir schreiben mit!
Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer mittwochs und samstags auf osthessen-news.de.
Scharfe Kritik Gehen diese Serien zu weit? Schon seit einigen Jahren begeistert Netflix weltweit seine Nutzer mit eigenen Film- und Serienformaten. Besondere Bekanntheit erlangten zwei dieser Werke im vergangenen Jahr. “Tote Mädchen lügen nicht”, das ist der zunächst unscheinbar, wenn auch etwas reißerisch wirkende Titel einer Fernsehserie, welche im März 2017 veröffentlicht wurde. Thematisiert werden der Suizid der Jugendlichen Hanna Baker und deren Beweggründe für eine solche Verzweiflungstat. Mit dem Spielfilm “To the bone” (ebenfalls 2017) stellt Netflix erneut unter Beweis, dass das Streamingunternehmen auch vor dem Thematisieren gesellschaftlich kritischer Themen nicht zurückschreckt. Der Film beschäftigt sich mit den Erfahrungen der jungen Ellen, die sich durch ihre extremen Gewichtskontrollen beinahe zu Tode hungert. ﷯ FOTOS: Pixabay Die beiden TV-Formate erlangten jedoch Ende 2017 nicht nur durch ihre hohen Zuschauerzahlen Aufmerksamkeit. Viel mehr beschäftigten sich die Medien vor allem mit der Sorge, die Darbietungen seien unangemessen für einige Zuschauer. Bekannte Magazine wie unter anderem der SPIEGEL äußerten ihre Bedenken, dass solche Formate mehr schaden als helfen würden. Die Verherrlichung der eigentlichen Probleme als auch Nachahmungstaten werden in zahlreichen Kritiken als weitere Gefahren für die Zuschauer in den Blick genommen. Außerdem würden die Themen Gewalt, Magersucht, bis hin zum Selbstmord schön geredet, sie würden sich außerdem einen Platz in unserem Alltag bzw. Medienkonsum schaffen und so immer präsent sein. Andere Zuschauer scheinen diese Ansichten jedoch nicht zu teilen. Aus eigenen Erfahrungen berichten viele, sie empfänden die Darstellung als äußerst realitätsnah und hilfreich für Jugendliche, die sich solchen Verzweiflungstaten gegenüber nicht abgeneigt zeigen. Es bleibt fraglich und kritisch zu sehen, ob solch ein Format wirklich Betroffenen „helfen“ kann. ﷯ Im Februar 2018 schaffte es nun eine weitere Netflix-Serie, für Aufruhr in den Medien zu sorgen. Kritiker sind sich sicher, Netflix sei mit dieser Darbietung zu weit gegangen. Das TV-Format trägt den Namen “The Push” (dt.: Der Stoß) und legt ein menschliches Experiment des britischen Fernsehproduzenten und Mentalisten Derren Brown dar. Hierbei versucht dieser, durch mentale Beeinflussung eine heimlich observierte Person zum Mord an einem Mitmenschen zu bringen. Nähere Informationen zum Verlauf des Versuchs können Netflix-Nutzer weltweit auf der Plattform selbst in Erfahrung bringen. Doch geht die Veröffentlichung tatsächlich zu weit und verletzt sie dabei womöglich auch die Grenze dessen, was man als ethische Richtlinie sehen könnte? Dieser Meinung war nämlich der “Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte” bereits bei der Veröffentlichung von “Tote Mädchen lügen nicht”. Die Szenen des Suizids seien zu “drastisch und detailliert” dargestellt, so äußerte sich der Verband in seiner offiziellen Pressemitteilung. Eine Altersbeschränkung, die Jugendliche vielleicht davon abhalten könnte, sich für solche Serien begeistern zu können, ist vorerst weder für “Tote Mädchen lügen nicht” noch für die Neuerscheinung “The Push” vorgesehen. “The Push” soll jedenfalls mehr ein informatives wissenschaftliches Experiment als eine Gefahr für seine Zuschauer darstellen. Die Darbietung eckt dabei aber an so manche moralische Grenzen an. ﷯ Für die Serie “Tote Mädchen lügen nicht” wurden bisher in verschiedenen Staaten Altersbeschränkungen festgelegt. Neuseeland beispielsweise bestimmte, die Serie sei für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet. 16-18-Jährige sollen sich die Serie fortan nur noch im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten oder anderen erwachsenen Personen zu Gemüte führen dürfen. Für “The Push” stehen also vorerst keine weiteren Einschränkungen bevor. Netflix hat es sich also vor allem scheinbar auf die Fahne geschrieben, mit seinen Veröffentlichungen für Furore zu sorgen. Die nächste spannende und womöglich fragwürdige Veröffentlichung kommt bestimmt. (Paulina Weismüller) +++
FOLGE 5
Mein Name ist Paulina Weismüller und ich bin 16 Jahre alt. In meiner Freizeit lese ich gerne Bücher oder schaue Serien.