Echt lesenswert:

Eine Buchvorstellung zu „Das also ist mein Leben“

 

I„Das also ist mein Leben. Und ich hoffe, du weißt, ich bin glücklich und traurig zugleich und versuche noch immer, herauszufinden, wie das eigentlich sein kann.“ - Diese Worte stehen auf dem weißen Cover des Buches, das seit einigen Monaten zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Mit diesem Jugendroman schrieb Stephen Chbosky nicht nur ein Buch – er erschuf ein Meisterwerk. Der Klappentext verrät, dass der Leser in das Leben eines fünfzehnjährigen High School Schülers namens Charlie eintauchen darf. Außerdem wird vorausgesagt, dass die Geschichte des Jungen voller Geheimnisse und Wunder sei. Und der Klappentext verspricht: „Es wird das Jahr, in dem er begreift, was es heißt, Teil dieser Welt zu sein.“

 

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Darum geht es

 

Anfang der 90er Jahre in der amerikanischen Stadt Pittsburgh: Charlie ist anders als die anderen Jugendlichen in seinem Alter: Statt Mädchen kennenzulernen, auf Partys zu gehen und Freunde zu treffen, ist er lieber zuhause und liest. Bei größeren Veranstaltungen findet man ihn nicht im Getümmel, er ist eher wie ein stummer Beobachter, der ganz am Rand sitzt und doch mehr sieht als alle anderen Menschen. Denn Charlie ist äußerst aufmerksam, er erkennt, was andere womöglich niemals sehen werden und zieht seine eigenen Schlüsse daraus.

 

Er war schon immer ein Außenseiter, was sich auch nicht ändert, als er auf die High School kommt. Niemand möchte etwas mit dem sonderbaren Jungen zu tun haben und keiner kann wirklich etwas mit Charlie anfangen. Doch einer erkennt sein Talent: Charlies Englischlehrer, der ihm anbietet, ihn beim Vornamen zu nennen, und ihm regelmäßig Bücher schenkt, die nichts mit dem Unterrichtsstoff zu tun haben. Und schließlich beginnt Charlie, Briefe an einen imaginären Freund, den er stets mit „Lieber Freund“ anredet, zu schreiben.

 

Aber eines Tages ändert sich alles für den Jungen: Er lernt die Geschwister Sam und Patrick kennen, die ihn nach und nach von seiner Außenseiterrolle befreien: Sie nehmen Charlie mit auf Partys, machen ihn mit anderen Leuten bekannt und unternehmen mit ihm Ausflüge. Langsam macht Charlie auch Erfahrungen mit Mädchen, doch je näher er ihnen kommt, desto mehr sieht er sich auch mit seiner schmerzhaften Vergangenheit konfrontiert, die ihn zu dem gemacht hat, der er ist...

 

Über den Autor

 

Der amerikanische Roman- und Drehbuchautor Stephen Chbosky wurde 1970 in Pittsburgh geboren und studierte Filmwissenschaften an der University of Southern California. Er schrieb die Drehbücher für Filme wie „Die Schöne und das Biest“ (2017) oder „Wunder“ und hat mit „Das also ist mein Leben“ sein erstes Jugendbuch verfasst, heute lebt er in Los Angeles und arbeitet an einem neuen Buch.

 

Meine Meinung

 

Mit „Das also ist mein Leben“ schrieb Stephen Chbosky sich in die Herzen eines internationalen Publikums, in den USA wurde das Buch innerhalb kurzer Zeit zu einem Klassiker der Jugendliteratur und auch ich ließ mich von dem Roman, der in Briefform verfasst ist, mitreißen. Mit einer sehr poetischen Sprache schildert Chbosky die Tücken des Erwachsenwerdens, zeichnet das Bild eines hochintelligenten und gleichzeitig sensiblen Jungen und schreibt eine der schönsten Geschichten, die ich je gelesen habe.

 

Dadurch, dass der Autor nicht über Charlies Probleme, sondern auch über die seiner Freunde und Verwandten schreibt, dreht sich nicht alles nur um Charlie und es wird klar, dass jeder seine eigenen Lasten zu tragen hat. 2012 verfilmte Chbosky das Buch unter dem Titel „Vielleicht lieber morgen“ mit Emma Watson, Logan Lerman und Ezra Miller in den Hauptrollen. Sowohl im Buch als auch in der Verfilmung werden schwere Themen wie Drogen, sexueller Missbrauch und psychische Krankheiten aufgegriffen, mit denen nicht jeder umgehen kann.

 

Mit „Das also ist mein Leben“ verfasste Stephen Chbosky ein Buch, das man nicht wieder vergisst, eine Geschichte voller Weisheit und Poesie. Nach allem, was Charlie durchgemacht hat, lebt er doch sein Leben weiter. In dem Buch findet man viele Zitate, von denen ich hier eines meiner Lieblinge zitiere:

 

„Und so denke ich, dass wir aus ganz vielen Gründen sind, wer wir sind. Auch wenn wir die meisten davon nie erfahren. Aber auch, wenn wir uns nicht aussuchen können, woher wir kommen, können wir doch immer noch wählen, wohin wir gehen. Wir können immer noch unsere Entscheidungen treffen. Und versuchen, glücklich mit ihnen zu sein.“ (Charlotte Weiser) +++