Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer mittwochs und samstags auf osthessen-news.de.

Auf den Spuren der Vergangenheit oder

 „Wenn Lehrer zu Sklaven werden“

 

Montag, 13.08.2018 – Abfahrt zum Ende der Welt?

 

Montagmorgen, 5:30 Uhr am ZOB: Alles ist noch ruhig, die Vögel zwitschern, nur dort, wo die Reisebusse abfahren, stehen einige Mädchen mit großen Koffern. Und auch ich gehöre dazu. Die gesamte Jahrgangsstufe 8 ist auf dem Weg ins Altmühltal und meine Begeisterung darüber hält sich noch in Grenzen. Kurz nach 6 Uhr, die Sonne ist gerade aufgegangen, ist es dann soweit: Die drei Busse fahren los nach Bayern, genauer gesagt nach Kelheim, wo wir die nächsten fünf Tage verbringen werden. Nach vier Stunden Fahrt sind wir dann endlich da. Doch nicht alle sind begeistert von unserem Ziel: Kelheim ist nun mal keine Großstadt, sondern ein beschaulicher kleiner Ort in Bayern, oder, wie einige Mädchen es ausdrückten, „Das Ende der Welt“.

 

Imposante Gebäude und eine Bootsfahrt

 

In den nächsten Tagen erwartet uns ein straffes Programm, das uns jeden Abend müde in die Betten fallen lässt. Die Klassenfahrt ist nämlich eine Lernfahrt, an der täglich ein anderes Unterrichtsfach ansteht. Am Mittwoch beginnt es aber, richtig Spaß zu machen: Wir besuchen zwei beeindruckende Gebäude: Einmal die Walhalla, ein riesiger Bau, in dem Büsten von berühmten Persönlichkeiten wie Sophie Scholl oder Friedrich Schiller ausgestellt sind, und die Befreiungshalle, auf deren Galerie wir eine einzigartige Sicht über das Altmühltal haben. Schließlich wandern wir zum wunderschönen Kloster Weltenburg, wo wir einen kleinen Wortgottesdienst feiern und anschließend eine Bootsfahrt auf der Donau unternehmen.

 

 

Servi Aqua

 

Der Donnerstag steht ganz im Zeichen der alten Römer: Wir besuchen eine Villa Rustica, eine Art Bauernhof, auf dem ein römischer Legionär nach seiner Pensionierung gelebt hat, und das Römerkastell in Pfünz, wo wir eine römische Schlacht mit Wasserbomben nachspielen. Am Abend findet dann mein persönliches Highlight statt: Das Convivuum, zu dem wir von der römischen Hausherrin Frau Domann (gespielt von unserer Lehrerin) eingeladen werden. Ein Convivuum ist ein römisches Festmahl, und die Besonderheit hierbei ist, dass wir ein reines Frauenconvivuum feiern. Die Männer, also in unserem Fall die Lehrer, sind lediglich die Sklaven, die die Hausherrin bedienen müssen und uns vor dem Festmahl Wasser einschenken. Zu diesem Anlass verwandeln sich alle, auch die Lehrer, mithilfe von Efeu und Bettlaken in waschechte Römer.

 

Mein Fazit

 

Was ich besonders gut an der Reise finde, ist, dass wir einmal über unseren Tellerrand gesehen haben: Im Laufe der Woche haben wir Schülerinnen uns einmal außerhalb der Schule kennengelernt und einige Mädchen habe ich danach in einem ganz anderen Licht als vorher gesehen. Außerdem schlug die Stimmung bei mir und einigen anderen Mädchen sehr stark um: Anfängliche Lustlosigkeit schlug von Tag zu Tag mehr in Spaß um. Als wir uns am Montag nach der Fahrt über die vergangene Woche unterhalten haben, waren sich alle einig, dass ihre Erwartungen übertroffen wurden. Aus einer Klassenfahrt wurden interessante, lehrreiche und auch spaßige fünf Tage, in denen wir uns ganz anders kennengelernt haben und neue Freundschaften geschlossen wurden. (Charlotte Weiser) +++

 

 

FOLGE 24

Ich bin Charlotte Weiser und 13 Jahre alt. Meine Hobbies sind Schwimmen, Tanzen, Lesen, Schreiben, Musikhören und selbst machen sowie Zeit mit meinem Hund verbringen.

 

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