Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer mittwochs und samstags auf osthessen-news.de.

Streamingdienste

– Gewinn oder Ausbeutung?


Egal ob Metallica, ACDC, Taylor Swift oder Helene Fischer – bei Spotify, Apple Music und Co. sind ihre Lieder nur ein paar Klicks entfernt. Unbegrenzt Musikhören für weniger als etwa zehn Euro im Monat, für Musikbegeisterte die perfekte Alternative zu CDs. Doch die Schattenseite der Streamingdienste bedenkt kaum jemand.

 

 

Fluch und Segen

 

Nutzer von Streamingdiensten bezahlen knapp zehn Euro monatlich, die Künstler bekommen am Ende aber nur einen winzigen Teil davon. Aktuelle Zahlen von den Wirtschaftsprüfern von Ernst & Young hierzu sind: 21% bleiben beim Streamingdienst, 73% gehen an die Plattenlabels. Für die Musiker selbst blieben dann noch 68 Cent. Pro Stream erhalte ein Musiker zwischen 0,006 und 0,0084 US-Dollar.

 

Ein Gutes haben die Streaming-Plattformen: Mehr Menschen laden ihre Musik nun legal auf Plattformen statt auf illegalen Seiten herunter. Laut einer Studie für die norwegische Musikindustrie waren im Jahr 2009 noch 80% der unter 30-Jährigen Nutzer dieser Seiten; im Jahr 2015 seien es gerade einmal vier Prozent gewesen.

 

Ausgebeutete Musiker?

 

Einige Größen der Musikindustrie wie Herbert Grönemeyer oder Taylor Swift bieten ihre Alben nicht mehr über Streamingdienste an, da sie die Bezahlung unfair finden und sich ausgebeutet fühlen. Es wird befürchtet, dass Bands bald nicht mehr von ihrer Musik leben können, da die CD-Verkäufe weltweit zurückgehen und immer mehr Menschen die Streamingdienste nutzen. Doch Daniel Ek, der deutsche Chef von Spotify, ist hier anderer Meinung: Laut ihm würden die Musiker Profit aus Werbung und Premium-Accounts schöpfen, wenn sie sich mehreren Streamingplattformen anschließen würden, würden sie angeblich besser leben können als vom Verkauf von Songs und CDs.

 

 

Was man auch bei der Debatte um den Verdienst der Musiker bedenken sollte: Es gibt meist zwei Arten, Streamingdienste zu nutzen. Wenn man den Dienst kostenlos nutzt, kann man zwar unbegrenzt online Musik hören, sich aber keine Songs runterladen und es wird regelmäßig Werbung gespielt, da der Anbieter damit Geld verdient. Bezahlt man, kann man auch offline Musik hören und sieht keine Werbung. An den bezahlten Accounts verdienen die Künstler wesentlich mehr als an den kostenlosen, daher wird auch überlegt, den kostenlosen Service einzuschränken.

 

Mein Fazit

 

Egal, ob Spotify, Deezer oder iTunes: Ich werde Streamingdienste weiterhin nutzen, auch wenn ständig darüber gestritten wird, ob die Musiker daran genug verdienen. Denn oftmals sind auch die Labels schuld, deren Vertragsbedingungen ausbeutend sind. Außerdem sind die Dienste gerade für Musikfans wie mich einfach viel, viel günstiger: Im normalen Handel kostet ein Album selten weniger als zehn Euro, die man aber für einen Monat Streaming bezahlt. So kommt man als Nutzer zu einem eindeutigen Ergebnis. (Charlotte Weiser) +++

 

 

 

 

 

 

FOLGE 40

Ich bin Charlotte Weiser und 13 Jahre alt. Meine Hobbies sind Schwimmen, Tanzen, Lesen, Schreiben, Musikhören und selbst machen sowie Zeit mit meinem Hund verbringen.