Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer mittwochs und samstags auf osthessen-news.de.

 

 

 

Das schöne London und das

Mysterium von Jack the Ripper

 

Wir schreiben das Jahr 1888. Eine Frau mittleren Alters torkelt betrunken durch die dunklen Gassen von London Whitechapel, sie kann sich kaum auf den Beinen halten. Ein Windhauch streift ihre Hand. Sie dreht sich um – nichts. Nebelschwaden hängen zwischen den Mauern der heruntergekommenen Gebäude. Und dann...

Schritte – nicht die der Frau.

Ein schwarzer Umhang – hinter der nächsten Straßenecke.

Ein Rascheln – ganz nah an ihrem Ohr.

Ein Messer – das Letzte, was sie sieht.

 

Eine Stunde später wird die Leiche von Mary Ann Nichols gefunden. Und es soll nur der Auftakt einer blutigen Mordserie sein, die monatelang ganz London in Angst und Schrecken versetzt.

 

 

 

Der Slum von London

 

Denkt man an London, hat man sofort moderne Gebäude und Sehenswürdigkeiten wie das London Eye im Sinn. Doch 1888 sah das noch ganz anders aus: London war zwar auch damals schon eine schöne Stadt, aber es gab Bezirke, in denen niemand freiwillig leben wollte. Das „East End“ von London gehörte dazu. Damals sahen es viele Menschen gar nicht als richtigen Teil der Stadt, sondern nur als einen Schandfleck in der sonst so beliebten Metropole. Whitechapel, der Schauplatz der Morde, gehörte zu den sogenannten „East End Slums“, einer Reihe von Stadtteilen, in denen katastrophale Zustände herrschten. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in London viele Einwanderer; darunter viele Menschen, die vor der Hungersnot in Irland geflohen sind. Whitechapel war überfüllt, das Bevölkerungswachstum war extrem hoch und der Großteil der Einwohner hier war obdachlos oder kriminell. Whitechapel war ein heißes Pflaster; wer hier in der Dunkelheit unterwegs war, musste sehr vorsichtig sein. Und noch ein Problem gab es dort: Wegen der Armut waren etwa 1.200 Frauen Prostituierte – fünf von ihnen fielen Jack the Ripper zum Opfer.

 

Jack the Rippers Opfer

 

Fünf Prostituierte, Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catherine Eddowes, Mary Jane Kelly, wurden von dem Serienmörder umgebracht. Diese Reihe von Morden wird auch als die „Kanonischen Fünf“ bezeichnet. Doch ihnen wurde nicht nur das Leben genommen – der Mörder hat die Leichen brutal verstümmelt und teilweise komplett zerstört. Was alle Leichen gemeinsam haben, ist, dass ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde. Manchmal wird angenommen, dass Elizabeth Stride, das dritte Opfer, nicht zu Jack the Rippers Opfern gehört, da sie im Gegensatz zu den anderen Frauen „nur“ eine durchgeschnittene Kehle hatte. Doch noch in derselben Nacht wird die Leiche von Catherine Eddowes gefunden; auf Englisch bezeichnet man diese Nacht auch als „The Double Event“. Der Körper von Eddowes war noch brutaler verstümmelt als die vorigen Leichen, daher besagt eine Theorie, dass Jack the Ripper, als er Stride umgebracht hatte, unterbrochen wurde und an Eddowes das ausübte, was er Stride nicht antun konnte.

 

Wer verbirgt sich hinter „Jack“?

 

„Jack the Ripper“ wurde nur als Pseudonym gewählt, da niemand weiß, wer wirklich hinter den Morden steckt. Es gibt zahlreiche Theorien, laut denen es sogar Lewis Carrol oder Mitglieder der königlichen Familie gewesen sein könnten. Doch der Mörder wurde nie gefunden. Die Mordserie nahm ein sehr plötzliches Ende, nach Mary Kelly wurde niemand mehr umgebracht. Jack the Ripper war wie vom Erdboden verschluckt. Man vermutet, er ist geflohen, kam in die Psychiatrie oder ist gestorben. Und so ist man heute noch auf der Suche nach dem Killer von London… auf der Suche nach Jack the Ripper... (Charlotte Weiser) +++

 

 

 

FOLGE 52

Ich bin Charlotte Weiser und 14 Jahre alt. Meine Hobbies sind Schwimmen, Tanzen, Lesen, Schreiben, Musikhören und selbst machen sowie Zeit mit meinem Hund verbringen.