Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer mittwochs und samstags auf osthessen-news.de.

 

 

 

Gewalt und Spielsucht

Egoshooter als immerwährende Gefahr für die Jugend?

 

Spielen Amokläufer häufig Ego-Shooter? Wer ist anfällig für eine Spielsucht? Spielen Mädchen auch gewaltverherrlichende Spiele und tauchen in Fantasiewelten ab? Wie viele User gibt es überhaupt? Fragen über Fragen zu einem Thema, das viele Jugendliche und Familien betrifft. Ich selbst kenne mich kaum mit dem Thema aus, aber aufgrund seiner immerwährenden Aktualität wollte ich mich damit beschäftigen.

 

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Wie viele User gibt es? Was wird gespielt?

 

In Deutschland spielen um die 35 Prozent der Bevölkerung Videospiele. Beliebte Spiele sind WoW (World of Warcraft), Grand Theft Auto, Call of Duty oder seit 2017 neu dabei: Fortnight. Diese vier sind eindeutig gewaltreiche Spiele, sogenannte Ego-Shooter, denn hier wird in der Ich-Perspektive und in 3D Grafik Krieg und Kampf simuliert. Natürlich gibt es auch Alternativspiele zu Ego-Shootern, wie z.B. Sims, doch auch diese machen auf Dauer abhängig.

 

Spielen Amokläufer häufig Ego-Shooter?

 

So richtig nachweisbar ist das nicht, aber was deutlich nachgewiesen ist: Das Spielen solcher Spiele fördert aggressives Verhalten. Ein Beispiel: Die Mutter kommt ins Zimmer des Zockers und möchte, dass er sein Bett macht. Wenn das gespielte Spiel verloren wurde, so kann es vorkommen, dass die Mutter angeschrien wird, das Zimmer zu verlassen, weil die Person den Ärger über das Verlieren nicht anders zum Ausdruck bringen kann.

 

Wer ist anfällig für Spielsucht?

 

Generell kann jeder süchtig werden. Viele aber flüchten sich nach belastenden Lebenssituationen und Stress in Spielwelten, weil sie vielleicht hier verdrängen können, was passiert ist. Bei Videospielen kann die Sucht also von einem Problem in der Realität stammen, dem der Spieler entfliehen möchte. Auch die Suche nach einem Ort, an dem man besser sein kann, als es in der momentanen Gegenwart vielleicht ist, kann ein Grund sein. Aber genau sagen kann man das nicht, denn es ist bei jedem anders.

 

Spielen Mädchen auch gewaltverherrlichende Spiele und tauchen in Fantasiewelten ab?

 

Natürlich können auch Mädchen videospielsüchtig werden, doch bei ihnen stehen Egoshooter relativ weit hinten auf der Liste der beliebtesten Spiele. Auf den ersten Plätzen sind eher Spiele die zur Unterhaltung dienen, zum Beispiel Star Stable (ein Pferde Spiel). Mädchen spielen also eher Spiele, die mit ihren tatsächlichen Vorlieben zutun haben.

 

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Was macht den Reiz aus?

 

Man kann in eine andere Welt abtauchen und so wie oben angesprochen einem eventuell existierenden Problem in der Realität entgehen. Häufig geht es auch darum, seine Wut abzureagieren. Manchmal spielt jemand auch einfach nur, weil das Spiel gerade „gehypt“ wird und der Spieler es ausprobieren möchte, weil es alle Freunde auch spielen.

 

Und nun?

 

Nicht jeder Zocker ist gleich ein Freak oder Täter im realen Leben, aber wichtig ist es, Eltern klarzumachen, dass sie ihre Kinder aus den Zimmern holen sollten, wenn es einfach zu viel wird. Aber auch Freunde sollten aufmerksamer miteinander sein, denn das Abtauchen in Fantasiewelten tut auf Dauer nicht gut. Und die Dosis macht auch hier das Gift. (Lea Weber) +++