Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer mittwochs und samstags auf osthessen-news.de.

 

 

 

Morbus Goethe und Holger die Waldfee –

Poetry-Slammer Lars Ruppel in der Marienschule

 

„Zu viel Poesie kann schwere Gehirnschäden verursachen - Morbus Goethe, das äußert sich dann im dringenden Verlangen, RTL2 zu gucken“, warnte Poetry-Slammer Lars Ruppel die Abiturientinnen, die sich am 1. Februar in der Aula der Marienschule zu einer ganz besonderen Deutschstunde eingefunden hatten. Eine Doppelstunde lang wurden hier Schreibübungen gemacht, Liebesgedichte an Gegenstände geschrieben und Texte vorgetragen.

 

 

Zu Beginn trug Ruppel sein erstes Gedicht namens „Übung“ vor – eine Übung zur Adjektivsteigerung, die er mit acht Jahren ins Heft der dritten Klasse geschrieben habe: „Der Hase hoppelt schnell. Der Strauß rennt schneller. Der Falke fliegt am schnellsten.“ Diese poetischen Zeilen sagte er in bester Goethe-Manier auf und brachte so die ganze Aula zum Lachen. Im Anschluss erzählte er einiges aus seinem Leben, etwa, wie er zum Poetry Slam gekommen ist, oder dass oft viele Worte viel zu unachtsam benutzt werden, etwa wenn jemand als „schwul“ beschimpft wird. „Niemandem ist damit geholfen“, meinte er. Ruppel erklärte, dass er auch gerne mit Redensarten spielt, da er diese früher oft falsch verstanden habe. Zum Beispiel „Holla die Waldfee“. Und so sei der Text „Holger, die Waldfee“, über die Fee, die Holger heißt - „ein echter Chuck Norris im Kleid einer Fee“ - entstanden.

 

Nach der Geschichte von Holger durften die Abiturientinnen selbst einmal ran, denn es ging mit einem kleinen Schreibworkshop weiter: Übungen zur Synonymfindung und Wörter auf Zetteln, die dann untereinander ausgetauscht wurden, führten die Schülerinnen zu skurrilen Texten, die erklärten, warum Liebe wie eine Wurst oder Schule wie gelbes Klebeband ist. In der letzten Übung wurden die Zettel noch einmal ausgetauscht, diesmal sollten Liebes- und Hassgedichte an Gegenstände geschrieben werden – das sorgte wie der ganze Morgen für einige Lacher.

 

Bevor die Stunde endete und Lars Ruppel den Schülerinnen noch die Möglichkeit gab, Fragen zu stellen, brachte er den Schülerinnen noch seinen Lieblingsspruch, den sogenannten „Poeten-Motivationsspruch“, bei: „Ich bin müde, ich bin ein Pony, ich kann gar nichts.“ Dieser besondere Deutschunterricht wird womöglich immer im Gedächtnis der Abiturientinnen bleiben. (Charlotte Weiser) +++

 

 

 

 

 

 

FOLGE 53

Ich bin Charlotte Weiser und 14 Jahre alt. Meine Hobbies sind Schwimmen, Tanzen, Lesen, Schreiben, Musikhören und selbst machen sowie Zeit mit meinem Hund verbringen.