Schülerinnen der Marienschule konsumieren nicht nur Medien, sondern machen sie von nun an selbst: Mädchen von der sechsten bis zur zehnten Klasse gehören zu dem Kooperationsprojekt zwischen der Marienschule Fulda und OSTHESSEN|NEWS: Sie recherchieren, schreiben, redigieren und veröffentlichen ihre Texte auf „Marias Block“ immer samstags auf osthessen-news.de.

 

 

 

Ein Land, zwei Welten –

Weltjugendtag in Panama City

 

Auf der einen Seite luxuriöse Anwesen mit hohen Zäunen, auf der anderen Seite kleine Häuser ohne Dusche und Toilette – in diese zwei Welten tauchten einige Marienschülerinnen ein, die sich im Januar mit dem Schulpfarrer Sebastian Bieber und der Lehrerin Martina Biechele auf den Weg zum Weltjugendtag in Panama gemacht hatten. Am 16. Januar ging die Reise los: 19 Tage lang erkundeten die Schülerinnen zwei Orte, die unterschiedlicher nicht sein könnten, besichtigten Havanna und besuchten den Weltjugendtag. Doch die Reise war nicht unbedingt das, was man sich unter einem schönen Urlaub vorstellt, denn es ging nicht gleich zum WJT los, sondern erst in die Provinz Colón, in der die Teilnehmerinnen die ersten Tage verbrachten. Das Haus einer Gastfamilie war nur spärlich eingerichtet, fließendes Wasser und ein Bad waren hier Fehlanzeige.

 

 

Die Schülerin Lina Hohmann schildert ihre ersten Erfahrungen: „Als ich das erste Mal die Wohnung unserer Familie dort betrat, war ich beinahe schockiert. Es gab fast keine Einrichtung, bis auf zwei Sofas, einen Sessel und einen kleinen Fernseher. Auch an Dusche und Bad, bzw. Toilette mussten wir uns erst gewöhnen. Es war eine kleine Überwindung, zum Duschen einen Becher zu benutzen und damit Regenwasser aus einer großen Tonne zu schöpfen oder mit Hühnern auf die Toilette zu gehen, aber schon nach den zwei Tagen, die wir dort waren, hatte ich mich daran gewöhnt, was nicht zuletzt an der großen Herzlichkeit und immensen Gastfreundschaft unserer Familie lag. Wir hatten alles, was man zum Leben brauchte, wenn auch in minimierter und provisorischer Form.“

 

Im Anschluss an diese Erfahrungen ging es nach Panama City, das genaue Gegenteil von Colón: Hier ist es normal, dass reiche Familien in luxuriösen Häusern leben, die von hohen Zäunen umgeben sind. Das einzige, was die beiden Orte laut den Reisenden gemeinsam haben, ist die große Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Familien. Und schließlich erreichte die Reise ihren Höhepunkt: Mit etwa 45000 anderen Pilgern feierten die Schülerinnen an der Cinta Costera in Panama City den Weltjugendtag.

 

 

Marienschülerin Lina schildert ihre Eindrücke folgendermaßen: „Es war eine unglaubliche Erfahrung, mit so vielen Menschen unterwegs zu sein und zu wissen, dass uns alle etwas verbindet. Natürlich gab es auch die andere Seite, zu der zu sagen ist, dass es immer und überall total voll war. Vor allem in der Metro, die kleinen Abenteuer zwischendurch. Das für mich schönste Erlebnis war die Abschlussmesse mit dem Papst, da wir so vielen Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen begegnet sind. Wirklich toll war die Offenheit und Unvoreingenommenheit der Begegnungen zu erleben und zu spüren, dass uns alle eine Sache verbindet, nämlich der Glaube.“

 

Als dieses besondere Erlebnis am 29. Januar sein Ende fand, war die Reise jedoch noch nicht zu Ende. Mit dem Bistum Fulda besichtigten die Teilnehmerinnen Havanna, wo sie einen Tag am Meer verbrachten, eine Fahrt mit einem Oldtimer machten und so noch einmal richtiges Urlaubsflair aufkam. Linas Fazit zur Reise: „Die Tage in Panamá haben mir gezeigt, dass ich wirklich mit dem zufrieden sein kann, was ich hier habe. Viele Dinge, wie z.B. fließendes Wasser, die hier selbstverständlich sind, gibt es dort nur gering oder manchmal auch gar nicht. Nach diesem Erlebnis schaue ich kritischer auf die Welt und unsere Gesellschaft und wünsche mir für die Zukunft mehr Gleichbehandlung- und berechtigung für alle Menschen.“ (Charlotte Weiser) +++

 

 

 

 

 

 

 

 

FOLGE 57

Ich bin Charlotte Weiser und 14 Jahre alt. Meine Hobbies sind Schwimmen, Tanzen, Lesen, Schreiben, Musikhören und selbst machen sowie Zeit mit meinem Hund verbringen.