Die Suche nach der perfekten Lücke

Lullusfest-Schwergewicht Predator: 130 Tonnen Adrenalinkick sind angekommen

Fotos: Stefanie Harth - Schausteller Willy Kaiser und seine Predator-Crew sind wohlbehalten in der Lullusstadt angekommen.

11.10.2019 - Predator: bei diesem spektakulären Hoch-Rundfahrgeschäft, das seinen Insassen den ultimativen Adrenalinkick bescheren soll, ist der Name Programm. Bewusst hat Schausteller Willy Kaiser (28) sein schwergewichtiges Karussell nach dem US-amerikanischen Action-Kracher aus dem Jahr 1987 mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle benannt.



Hochkonzentriert ...

Meter für ...

Allein ...

Tonnenweise pures Adrenalin wird der Predator den Besuchern des Bad Hersfelder Lullusfestes bieten, der seine Lolls-Premiere feiern darf. Nervenkitzel verspricht auch die Anreise aus München. Mit drei Transportern und einem riesigen Wohnwagen ist die Predator-Crew die ganze Nacht hindurch unterwegs gewesen. "Unser Predator ist einer der schwersten Transporte im Schaustellergeschäft", berichtet Kaiser. "Er bringt es auf insgesamt 130 Tonnen."

Allein der Mittelbau-Transport, der mit Grundkonstruktion und Technik beladen ist, wiege 93 Tonnen. Logisch, dass der Schwertransporter, das Hauptfahrzeug, nur mit Streckengenehmigung von einem Rummelplatz zum nächsten bewegt werden darf.

Zentimeterarbeit ist am Donnerstagvormittag unausweichlich bei der Anreise zum Bad Hersfelder Marktplatz, auf dem sich bereits das Gros der Buden, Fahrgeschäfte und Zelte formiert hat. Mit Begleitfahrzeug wird der Predator in die Innenstadt geleitet. Hochkonzentriert arbeitet sich der Lenker des Hauptfahrzeuges durch jede Engstelle. Meter für Meter bahnt sich das kolossale Gefährt seinen Weg durch die Obere Frauenstraße in Richtung Marktplatz – immer auf der Suche nach der perfekten Lücke.

Angekommen auf dem zugeteilten Standplatz gegenüber der Stadtbücherei, atmet Willy Kaiser erleichtert auf: "Das hat gepasst. Das Schwerste steht – alles andere sind Peanuts", meint der 28-jährige Münchener. "Jetzt kann der Aufbau starten." Läuft alles nach Plan, benötigen der Schausteller und sein Team zwei Tage, bis die "Maschine" steht.

Angesprochen auf seine "Maschine", gerät Kaiser, der das Fahrgeschäft 2014 erworben, generalüberholt, umgestaltet und auf den neuesten Sicherheitsstandard umgerüstet hat, ins Schwärmen: "Zuerst fährt der Gondelkreis an den zwei hydraulisch betriebenen Masten nach oben, dann dreht sich die Plattform links herum, während sich der Gondelstern rechts herum dreht. Auf 16 Metern Höhe angekommen, überschlägt sich der Gondelkreis. Der Predator beschert den Fahrgästen ein außerirdisches Fahrgefühl."

Bei diesem "Thrill" wirken Kräfte zwischen zwei und drei g. Zum Vergleich: Astronauten sind beim Raketenstart Belastungen zwischen drei und vier g ausgesetzt. Übrigens: Freigegeben ist der Fahrspaß im Predator ab zehn Jahren. (Stefanie Harth) +++