Nachdreher zur SG Barockstadt

Sedat Gören: "Haben klare Jungs. Glaube nicht, dass die abheben"

Fotos: Carina Jirsch - Doppelpacker Gal Gobrelnik (links) im Duell mit Sebastian Rode

24.07.2023 - War das ein Tag im Leben der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz: Eintracht Frankfurt kam an diesem Samstag, dem 22. Juli 2023. Stimmung und Atmosphäre waren zum Greifen nah und glichen einem Fußball- und Familienfest -zu diesem Zeitpunkt bestmögliche 4.896 Zuschauer wollten die Eindrücke aufsaugen und am liebsten nicht wieder hergeben. Dass der gastgebende Regionalligist die Bundesliga-Vertretung der SGE mit 3:2 schlug, war das Tüpfelchen auf dem i. 



So oft sehen ...

14 Tage vor dem Punktspielauftakt der Regionalliga Südwest bei der U23 des VfB Stuttgart erspielte und erkämpfte sich die SGB ein Resultat, das Mut macht. Das Selbstvertrauen gibt. Jeder hätte gedacht, dass gegen die - in der Vorbereitung stehenden Profis, die zum jetzigen Stand noch nicht Mario Götze oder Randal Kolo Muani in den Wettkampf schicken konnten -, nicht positiv endet für den Gastgeber in der Johannisau. Was der indessen anbot, das machte Appetit auf die bevorstehende Runde. Nicht mehr und nicht weniger. Denn es war ein Test.

"Ich glaube nicht, dass die Jungs jetzt abheben. Wir haben klare Jungs", sagte Sedat Gören am Tag danach. Stolz auf die Leistung hatte sich natürlich auch bei dem Trainer der SGB eingeschlichen. "Wir haben ein sehr gutes Bild abgegeben. Immerhin haben wir gegen einen Bundesligisten gespielt, der zur Halbzeitpause komplett durchgewechselt hat." Gören war sichtlich angetan. Auch und vor allem von der Defensivleistung seines Teams. "Wir haben in der ersten Halbzeit keine Torchance zugelassen. Eine vielleicht."

Abläufe in Halbzeit eins klarer - nachher fehlte die Bindung

So sehen ...

Die Abläufe seiner Mannschaft, das in der ersten Halbzeit geschickt und beinahe abgeklärt auftrat, waren im ersten Durchgang klarer. Im zweiten Abschnitt fehlte - auch wegen einiger Wechsel - die Bindung. "Aber das ist normal zum jetzigen Stand. Man sollte bedenken: Ein Dittmann kommt aus der Verbandsliga - und spielt jetzt gegen einen Bundesligisten." 

Noch einmal ließ der Coach Abschnitte des Duells Viert- gegen Erstligisten Revue passieren. Gören freute sich über "die Tore, die wir im Umschaltspiel herausgespielt haben". Er meinte die Treffer zwei und drei, jeweils über die dieses Mal stärkere linke Seite vorbereitet. Einmal von Zugang Marius Köhl, der sich als echte Option herausschält. Einmal über Kevin Hillmann. Letztgenannter und Kristian Gaudermann überzeugten mit bislang kaum gesehener defensiver Disziplin. Und das strategische Dreieck Ganime, Schaaf und Pomnitz, dem eine etwas defensivere Position in der kommenden Saison ebenso angedacht ist wie zugute kommt - das machte seinem Namen alle Ehre. "Wir wollten die tiefen Bälle absichern", nannte Gören einen elementaren Teil des taktischen Vorgehens, "wir waren vorbereitet auf das Eins-gegen-eins".

"Blöder Elfmeter. Müssen das 4:1 machen. Und die Eintracht kam in Schwung"

Zeigte, ...

Doch folgen wir seinen Stationen der Partie. Kurz nach Wiederbeginn "kriegen wir einen blöden Elfmeter, der so nie zustande kommen darf", ärgerte sich der Trainer. "Dann müssen wir gleich das 4:1 machen." Er meinte Zugang Beal, der Dittmanns Zulieferarbeit nicht vergoldete. "Und danach kam die Eintracht immer mehr in Schwung. Wir haben mehr Räume als zuvor angeboten. Nicht zuletzt durch die Wechsel."

Der Auftritt des Fuldaer Teams war ein Stück gestiegener Reputation. "Es hätte keiner gedacht, dass wir so eine Leistung abliefern. Wir wollten gut gegen den Ball arbeiten. Und haben das auch in der zweiten Halbzeit geschafft." Gören ordnet die Situation realitätsnah ein. "Wir müssen ruhig bleiben. Weitermachen. Und auf dem Teppich bleiben. Es ist ein Testspiel. Wir haben noch zwei Wochen Vorbereitung und müssen jetzt in den Feinschliff kommen."

Weitere Tests stehen an: die SGB gegen Mainz II, die SGE gegen Vitesse Arnheim

Nächster Wettkampf: der abschließende Test gegen die U23 von Mainz 05 - am kommenden Samstag, 14 Uhr, in der Johannisau. Unterdessen begibt sich Eintracht Frankfurt ins Trainingslager ins österreichische Windischgarsten. Das wird vom Test gegen Vitesse Arnheim aus der niederländischen Eredivisie am kommenden Freitag (14.30 Uhr) beendet. Und da dürfen die Eintracht-Fans auch näher ins fußballerische Herz ihres Teams sehen. (wk) +++