Erster Gegner der SG Barockstadt

Stuttgarts Nachwuchsteam: Mit neuem Trainer und 16 Zugängen in die Zukunft

Archivfotos: Hans-Hubertus Braune - So war's am 6. Mai in der Johannisau: SGB-Kicker Moritz Reinhard (rechts) im Laufduell mit einem Spieler des VfB Stuttgart

05.08.2023 - Es besteht immer ein Stückchen Ungewissheit, wenn man gegen die Nachwuchsvertretungen von Bundesligisten spielt. Man weiß nie so recht, was auf einen zukommt: viele gut ausgebildete Spieler, die nach oben wollen, oft ergänzt mit einigen erfahrenen Kräften oder Routiniers. So ergeht es auch den Kickern der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, wenn sie am Samstag zum Saisonauftakt der Regionalliga Südwest bei der U21 des VfB Stuttgart antreten (14 Uhr, Robert-Schlienz-Stadion). Zumal sich das Bild des VfB-Nachwuchses in erblich neuem Gewand präsentiert.



In der vergangenen Saison, als die SGB neu angekommen war in der vierthöchsten deutschen Spielklasse, machte sie weniger gute Erfahrungen mit diesen "U"-Teams der Bundesligisten. Drei dieser Vertretungen mischen in der Regionalliga Südwest mit - und gegen keines der Teams gelang der SGB ein Sieg. Gegen Mainz 05 II (1:3 und 1:1) und Hoffenheim II (1:1 und 0:3) sprang noch ein Punkt heraus - gegen Stuttgart II keiner (1:2 und 0:2; letztgenanntes war das "Spiel der tausend Chancen", aber ohne Ertrag aus SGB-Sicht). 

Doppeln ...

Neuer Trainer: Markus Fiedler löst mit Beginn dieser Saison Frank Fahrenhorst ab. Fiedler wurde quasi beim VfB "hochbefördert" - er trainierte zuletzt die U17. Die schloss die Bundesliga-Saison der Staffel Süd/Südwest vor wenigen Wochen mit Rang zwei ab - zwei Punkte hinter Meister Hoffenheim, punktgleich mit Bayern München, sieben Zähler vor Eintracht Frankfurt. Fiedler arbeitet seit 2015 beim Nachwuchs des VfB, der für seine traditionell gute Arbeit im Junioren-Bereich deutschlandweit bekannt ist. Zuvor war er Co-Trainer der U17 in Hoffenheim und für den Nachwuchs des Regionalligisten Freiberg tätig.

Fiedler sagt in einem Interview auf der vereinseigenen Homepage, die Regionalliga sei Neuland für ihn, er freue sich aber auf den Saisonstart. Für sein Team gehe es gegen die SGB darum, die DNA und Identität des VfB auf den Platz zu bekommen. Mit der Vorbereitung war der neue Coach zufrieden, das neue Trainerteam und die neue Mannschaft hätten sich erst finden müssen. Das Trainingslager habe dabei geholfen, als Team zusammenzuwachsen.

Der Kader: In diesem Fall kann man in der Tat von "runderneuert" sprechen - gerade für U-Teams eines Bundesligisten aber auch nicht ungewöhnlich. 16 Zugängen stehen zwölf Abgänge gegenüber. 

Zu den Neuen: Drei verfügen über größere oder höherklassige Erfahrungen. Dies sind Keeper Dominik Draband (Hoffenheim II), Mittelstürmer Dejan Galjen (Werder Bremen II) und Alexander Groiß im defensiven Mittelfeld (SpVgg Bayreuth). Den großen und aufgebläht erscheinenden Kader ergänzen U19-Kräfte der Bundesligisten Leipzig und Köln sowie vom HSV, dem KSC, dem FC Freiburg und Reutlingen. Was die überaus gute Nachwuchsarbeit des VfB Stuttgart unterstreicht: Gleich sieben U19-Kräfte schafften den Sprung ins Regionalliga-Team. 

Zu den Abgängen: Gleich fünf junge Spieler versuchen sich künftig in der 3. Liga: Luca Bazzzoli ging zum Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster, Mittelstürmer Noah Ganaus zu Jahn Regensburg, Torwart Sebastian Hornung zum FC Freiburg II, Julian Kudala zum Drittliga-Aufsteiger SSV Ulm und Marco Wolf zum Halleschen FC. Drei Spieler suchen ihr Glück im Ausland - während Sven Schipplock, Torjäger von einst, seine Karriere beendet.

Übrigens: Ganaus und Wolf erzielten bei der 0:2-Heimniederlage der SG Barockstadt am 6. Mai beide Tore für den VfB in der Johannisau.  Davon abgesehen, scheint die SGB aber gut beraten, sich auf sich selbst zu fokussieren. Und vielleicht gelingt am Samstag ja der erste Sieg gegen das Nachwuchsteam eines Bundesligisten. (wk) +++