Tolle Idee zum Stadtjubiläum
Fuldaer Motive: So schön war die Krippe vor dem Stadtschloss noch nie
Fotos: Erich Gutberlet - Feierliche Enthüllung der Krippe vorm Stadtschloss02.12.2019 - Im Jahr des Stadtjubiläums haben sich die Fuldaer Krippenfreunde etwas ganz besonders Tolles einfallen lassen: "Zum ersten Mal zeigen wir Fuldaer Motive", hieß es ein wenig geheimnisvoll in der Einladung zur feierlichen Präsentation am Sonntagnachmittag. Und so versammelten sich zahlreiche Neugierige an der Krippe vor dem Stadtschloss, die mit Krepppapier verhüllt war. Fuldaer Motive? Was mochte da wohl dahinter stecken.
Das Wort ergriff zunächst der erste Vereinsvorsitzende der Krippenfreunde, Jochen Happel, der sich bei Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld bedankte. Die Stadt hatte nämlich für die alten Räumlichkeiten des Vereins Eigenbedarf angemeldet, im Gegenzug aber gleich für eine Alternative gesorgt. Die Krippenfreunde haben nun eine Werkstatt im Haimbacher Bürgerhaus, wo in diesem Jahr auch ein Krippenbaukurs angeboten wurde. Dort entstand seit dem Sommer auch die aktuelle Krippe, die von OB Wingenfeld und Bischof Dr. Michael Gerber - imaginärer Trommelwirbel! - feierlich enthüllt wurde. Da staunte das Publikum nicht schlecht und sparte auch nicht mit Applaus. Als Stall von Bethlehem haben die Krippenfreunde das Heertor nachgebaut, rechts darüber thront die Frauenbergkirche, und wenn man durch den Torbogen schaut, sieht man einen Nachbau der Michaelskirche. Die Figuren selbst kommen aus Südtirol und wurden von Jochen Happel und Ria Noll, die über viele Jahre für den Sargenzeller Früchteteppich verantwortlich zeichnete, eingekleidet. Und weil er so schön zum Stadtjubiläum passt, wurde der Heilige Bonifatius gleich mit in die Szenerie gepackt.
Erstmals werden in dieser Weihnachtszeit übrigens gleich mehrere Szenen gezeigt: Nach der "Verkündigung" folgt am 14. Dezember die "Herbergssuche", am 23. Dezember die "Geburt Christi" und schließlich am 4. Januar die "Anbetung der Könige". OB Wingenfeld sagte, die Stelle, an der die Krippe aufgebaut ist, sei ein ganz besonderer Ort, der die enge Verbindung von Kloster, Bistum und Stadt symbolisiere. Er dankte den Krippenfreunden für ihre große Mühe und gab bekannt, dass der Verein, der im nächsten Jahr 90 Jahre alt wird, dann eine große Krippenausstellung im Vonderau-Museum bekommt.
Und bevor Bischof Dr. Gerber die Krippe segnete, sagte dieser: "Hier erstrahlt ein alter Brauch in neuer Frische. Das ist etwas ganz Wertvolles." Nun könne der Heilige Bonifatius, der bei der benachbarten Kreuzung als Ampelmännchen dient, bei Grün getrost zur Krippe kommen, schmunzelte Gerber. (Matthias Witzel) +++