Frohe Ostern! Vier Gruppenligisten nach Absagenflut im Dauereinsatz

20.03.18 - Tote Hose auf den Sportplätzen dieser Region. Die „Schweden-Schelle“ hatte Osthessen fest im Griff und machte Fußballspielen am Wochenende unmöglich. Alle Mannschaften von Hessen- bis Gruppenliga aus unserem Verbreitungsgebiet waren zum Zuschauen gezwungen. Die Konsequenz: Vier Gruppenligisten steht ein knackiges Programm ins Haus.

Zwei Spiele über die Osterfeiertage - Samstag und Montag - sind normal und haben sich längst etabliert. Aber drei Spiele? Das ist eher ungewöhnlich. Doch genau dieses Programm, nämlich drei Spiele in fünf Tagen, stehen dem SV Großenlüder, dem FSV Thalau, dem SV Müs und der SG Kerzell ins Haus. Sie sollen Gründonnerstag, Karsamstag und Ostermontag antreten.

"Die Profis würden streiken", sagt Großenlüders Trainer Frank Atzlar über das ...

„Die Profis würden streiken“, sagt Teutonia-Trainer Frank Atzler, „im Handball und Eishockey mag das noch normal sein. Aber im Amateur-Fußball ist das doch ungewöhnlich.“ 15 Spiele haben die Großenlüderer absolviert - mit die wenigsten in der ganzen Liga. „Wären im Oktober Spezialisten nicht auf die Idee gekommen, mit dem Auto über unseren Sportplatz zu fahren, wäre es halb so wild“, sagt Atzler.

Ebenfalls dreimal auflaufen, müssen die Kicker aus dem Großenlüderer Ortsteil Müs. „Das ist schon grenzwertig“, sagt Germania-Trainer Marc Friedel. Seine Aufsteiger hinken mit 14 Spielen deutlich hinterher und müssen einiges nachholen. Dass mit den Spielen gegen Elters/Eckweisbach/Schwarzbach (Samstag) und Kerzell (Montag) auch noch zwei wichtige Duelle um den Klassenerhalt anstehen, erschwere die Situation.

Ähnlich sieht es Müs' Trainer Marc Friedel und befürchtet negative Auswirkungen ...

Kerzells Trainer Michael Jäger sieht die Ansetzungen als "nicht otimal" ...

Für Frank Görlich und den FSV Thalau kommt es noch dicker: Se sollen in neun Tagen vier ...

„Es kann schon sein, dass durch diese Dreifach-Belastung negative Auswirkungen entstehen“, meint Friedel. Kleiner Trost: Der letzte Gegner Kerzell muss über Ostern auch dreimal antreten. Dessen Trainer Michael Jäger bewertet die Ansetzung als „nicht optimal“, meint aber auch: „Wir müssen es so hinnehmen und das Beste daraus machen.“ Ähnliches gilt für den FSV Thalau, der an Ostern zwei Spitzenspiele vor der Brust hat.

Erst geht es Donnerstag gegen den zweiten Hosenfeld, am Montag gegen den ersten Eichenzell. Zwischendurch wartet noch die Aufgabe in Großenlüder. „Das ist schon ein heftiges Programm“, sagt Thalaus Frank Görlich, „zumal wir insgesamt in neun Tagen vier Spiele haben.“ Görlich befürchte, wie seine Kollegen Friedel und Jäger für den Abstiegskampf, im Rennen um Meisterschaft und Relegation Nachteile.

Klassenleiter Erhard Zink (Herbstein) verteidigt den Spielplan. „Manche Vereine haben gesagt, ich soll ansetzen. Manche haben gesagt, ich soll nicht ansetzen“, sagt Zink und erklärt, warum der Spieltag an Gründonnerstag nicht anderweitig, beispielsweise für einen Doppelspieltag an Pfingsten, angesetzt wurde. „Den Tag muss ich mir für weitere Ausfälle freihalten.“ Denn Zink rechne damit, dass auch am kommenden Sonntag viele Plätze immer noch nicht bespielbar sind.

Verteidigt seine Ansetzung auf den Gründonnerstag: Gruppenliga-Klassenleiter ...Archivfoto: Frank Hau

Ob die Saison möglicherweise sogar verlängert wird? „Wir wollen abwarten, wie sich die Lage bis nach Ostern entwickelt hat“, sagt Zink. Das Problem: Die Relegationsspiele sind schon für Anfang Juni terminiert und am 14. Juni beginnt die Weltmeisterschaft in Russland. Bis dahin, so Zink, soll im Amateur-Fußball alles über die Bühne gegangen sein - und den Kickern in Osthessen stehen harte Wochen bevor. (Tobias Herrling) +++