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Moritz (links) und Markus Oestreich auf ihrer Kartbahn in Fulda-Kohlhaus - Fotos: Marius Auth

FULDA/NÜRBURG Härtetest für Mensch und Maschine

Duell in der Grünen Hölle: Markus und Moritz Oestreich im 24-Stunden-Rennen

10.05.18 - Auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings beginnt heute das 24-Stunden-Rennen, bei dem Serienwagen und Rennboliden die "Grüne Hölle" in der Eifel Tag und Nacht zum Kochen bringen. Mit dabei sind auch Markus und Moritz Oestreich aus Fulda, die in Hyundai i30 und Audi A3 gegeneinander antreten.

24 Stunden Action: Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring entscheidet die Strategie ...Foto: Robert Kah

Markus Oestreich betreibt seit 1997 die Kartbahn in Kohlhaus und hat schon 25 Mal beim 24-Stunden-Rennen teilgenommen, 1986 als Gesamtsieger. Der 55-Jährige hat bereits mit fünf Jahren das Kartfahren gelernt, auf dem damals gerade erbauten ADAC-Verkehrsübungsplatz in Dietershausen. Tourenwagen-Meisterschaft, Formel 3 und Truck-Europameisterschaft machen den Petersberger zum Veteranen. Sohn Moritz hat das Fahren vor 22 Jahren auf der Kartbahn des Vaters gelernt, nach dem deutschen Kartmeistertitel und Erfolgen in der TCR- und GT-Klasse steht seit 2015 die Serie auf dem Programm. Zu Rivalen beim Kultrennen am Nürburgring wurden beide durch Zufall: "Ich habe mich bei Hyundai für einen Job in der Serienentwicklung beworben und wurde gefragt, ob ich nicht im Werks-Team mitfahren will. Das hat gepasst, weil denen gerade ein koreanischer Fahrer abgesprungen war. Plötzlich steht der eigene Vater bei der Konkurrenz von Audi – das hat man auch nicht alle Tage", erklärt Moritz Oestreich. Beim 24-Stunden-Rennen darf grundsätzlich jeder teilnehmen, Werksteams und wohlhabende Privatiers stellen in diesem Jahr mehr als 180 Autos für die Strecke.

Seit 2015 müssen Fahrer aber das Nordschleifen-Permit erwerben, mit dem Fertigkeiten auf der Strecke nachgewiesen werden: "Der Tourenwagen-Sport ist für die Hersteller ein Aushängeschild für ihre Performance. Gerade Hyundai, einer der Hauptsponsoren des 24-Stunden-Rennens, will zeigen, dass auch ein Basismodell wie der i30 gut mithalten kann. Das ist ein großer Markt: Nicht jeder kann sich einen Porsche leisten – aber fahren wie die Großen wollen alle", erklärt der 26-Jährige. Beim Rennen, das heute beginnt, wird der Gesamtsieg aber unter den 30 teilnehmenden hubraumstarken GT3-Boliden ausgemacht werden: "Das Team gewinnt, das in 24 Stunden die meisten Runden absolviert. Ein GT3-Wagen ist pro Runde bis zu 50 Sekunden schneller als ein seriennaher Wagen. Deswegen ist für uns maximal ein Klassengewinn drin. Aber der ist auch Herausforderung genug: Das 24-Stunden-Rennen ist über die Jahre immer mehr zur Sprintveranstaltung geworden, nur materialschonendes und strategisches Fahren führt da zum Sieg."

Moritz Oestreich

Markus Oestreich

Das Motorsport-Highlight findet in diesem Jahr zum 46. Mal statt Foto: Robert Kah


Mit einer Tankfüllung lassen sich maximal neun Runden fahren, manche Teams sparen an der Leistung, um Boxenstopps auszulassen, beim Tanken werden auch die frontgetriebenen Reifen gewechselt. In jedem Wagen sitzen drei bis vier Fahrer, Pausen gibt es nicht. Auch der Faktor Mensch entscheidet so über den Sieg: "Wir fahren die Nacht durch, nach zwei Stunden am Steuer kommt der nächste dran. Deswegen muss das Team gut harmonieren. Wer Glück hat, bekommt drei Profis in den Wagen – wer Pech hat, ist als einziger Profi."

Deswegen könnte das Duell von Vater und Sohn in der "Grünen Hölle" spannend werden: Während der Hyundai i30 TCR als das besser angepasste Auto gilt, hat Vater Markus im Audi A3 das bessere Team: "Wir haben alle 24-Stunden-Rennen gefahren und wollen den Klassensieg. Inzwischen funktionieren wir wie ein Uhrwerk, niemand muss dem anderen etwas beweisen. Aber es wird spannend", erklärt Markus Oestreich. (Marius Auth) +++


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