Derbysieg zum Auftakt: Horas' Talente düpieren Viktoria Fulda

12.08.18 - Ein packendes Derby, eine tolle Kulisse und ein überraschender Sieger: der Auftakt in die neue Saison der A-Jugend-Hessenliga konnte sich sehen lassen. Am Sonntagvormittag gastierte der JFV Viktoria Fulda beim FV Horas zum Stadtderby. Vor rund 300 Zuschauern düpierten die Hausherren den Gast, siegten nach David Pelis und Leon Wolterts Treffern mit 2:0 (1:0) und durften den Derbysieg bejubeln.

Etwas mehr als eine halbe Stunde war gespielt, da markierte Horas‘ David Peli die längst überfällige Führung für die Hausherren. Die Hintermannschaft der Gäste sah einmal mehr nicht gut aus, Noah Odenwald legte im Sechzehner quer auf Peli, der die Kugel an JFV-Torwart Weisbäcker vorbei in die Maschen schob (33.). Alleine Weisbäcker war es zuvor zu verdanken gewesen, dass der FVH nicht schon früher in Führung zog.

Die Elf des JFV Viktoria Fulda schwört sich vor dem Anpfiff ein

Der Aufsteiger vom FV Horas stimmt sich auf das Derby gegen Viktoria Fulda ein ...

Florian Roth, Trainer der A-Jugend des JFV Viktoria Fulda, blickt skeptisch drein ...

Unmittelbar vor dem 1:0 Horas‘ entschärfte der JFV-Schlussmann einen Versuch von Odenwald, nachdem seine Vorderleute erneut im Aufbauspiel patzten (32.). Und in der Anfangsphase klärte Weisbäcker gegen Odenwald (7.) und Peli (16.). Der Aufsteiger Horas, er machte über weite Strecken der ersten Hälfte den besseren Eindruck. Die Elf von Trainer Matthias Wilde lief den JFV früh an und überzeugte obendrein mit der richtigen Mischung aus Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Aggressivität in den Zweikämpfen.

Von Viktoria Fulda, deren Spielweise abgezockter wirkte, war allerdings nur wenig zu sehen. Eine Bogenlampe von Lorenz Haas, die sich gefährlich Richtung Tor senkte, sollte die nennenswerteste Aktion der Gäste bleiben. FVH-Torwart Lukas Richter klärte zur Ecke (2.). Trainer Florian "Bulle" Roth war zurecht kurz vor dem Seitenwechsel ein: "Jetzt wacht mal auf und zeigt mehr Einsatz." Den sollten seine Schützlinge nach der Pause an den Tag legen.

Zwar setzte Horas, das nach Odenwalds Flanke nur die Latte traf (52.), den JFV weiter früh unter Druck und sorgte bei so manch provozierten Fehler für Jubelstürme auf den gut besuchten Rängen. Doch Viktoria Fulda erhöhte Stück für Stück die Schlagzahl. Hoss hatte nach gut einer Stunde die beste Gelegenheit, als Hamed Noori sich über rechts durchsetzte, in der Mitte Dominik Piechutta durchließ, Hoss‘ Abschluss aber kein Problem für Schlussmann Richter war (62.).

Weil die Gäste mehr ins Risiko gingen, eröffneten sich zunehmend Räume zum Kontern für die Hausherren. Rund 20 Minuten vor dem Ende hatte der steil geschickte Odenwald die Vorentscheidung auf dem Fuß, seinem Abschluss fehlte aber Kraft und Präzision (67.). Es sollte aber bis in die Schlussphase die letzte große Chance der Gäste sein. Im Gegenteil: in der Nachspielzeit markierte Leon Woltert den Treffer zum 2:0-Endstand und tütete den Derbysieg über den JFV Viktoria Fulda ein.

"Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir verdient gewonnen. Ein Derby wird nicht über Taktik entschieden, sondern über Einsatz und Leidenschaft. Das hat heute bei uns gestimmt und war entscheidend für den Erfolg", sagte FVH-Trainer Matthias Wilde. Sein Gegenüber, Florian Roth, zeigte sich nach der Pleite enttäuscht: "Der Sieg für Horas ist verdient. In der zweiten Hälfte haben wir mehr fürs Spiel getan, aber bis auf Lorenz Hoss nicht die ganz große Chance gehabt. Wenn da das Tor fällt, reden wir vielleicht von einem glücklichen Unentschieden."

So aber ging das Stadtderby in der A-Jugend-Hessenliga verdientermaßen an den Gast, der seine Euphorie nach dem Aufstieg in das erste Ligaspiel hinneinahm und dem JFV den Zahn zog. "Horas hat eine eingeschworene Truppe, die uns heute mit ihrer Leidenschaft abgekocht hat. Das darf eigentlich nicht passieren", kritisierte Roth, während sich Horas um Trainer Matthias Wilde über den gelungenen Auftakt freute. (Tobias Herrling)
 

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

FV Horas: Lukas Richter – Claudius Eckard, David Peli, Mark Zentgraf, Noah Odenwald (90.+2 Julian Helm), Thomas Fabrizius (52. Leon Woltert), Keanu Wai Clemente Banh, Thore Hütsch, Cedrik Keller, Nils Hartung (89. Tim Leon), Constantin Drimalski.

JFV Viktoria Fulda: Maximilian Weisbäcker – Sven Kemmerzell (89. Eric Behr), Felix Schütz, Theo Witte, Torben Grosch, Anto Vinojcic, Dominik Piechutta, Hamed Noori, Lorenz Hoss (62. Niklas Budesheim), Hendrik Auth, Nikolaj Zvekic.

Schiedsrichter: Dominik Gerst (Breitenbach a. H.).

Zuschauer: 300.

Tore: 1:0 David Peli (32.), 2:0 Leon Woltert (90.+3). +++