Ein Unentschieden, das sich wie ein Sieg anfühlt

19.08.18 - Großer Jubel an Rhönkampfbahn: Fußball-Hessenligist Hünfelder SV trotzte am Samstagnachmittag dem großen Favoriten Hessen Kassel ein torloses Unentschieden ab und holte seinen vierten Saisonpunkt. Maximilian Fröhlich hatte nach dem Seitenwechsel gar die große Chance auf die Führung, scheiterte aber am Pfosten.

Und diesen Ball hatten die rund 1.500 Zuschauer auf der Rhönkamfbahn so gut wie im Netz zappeln sehen. „Ich dachte echt, dass er drin war“, so Hünfelds Coach Dominik Weber, „das wäre ein Traum gewesen.“ Doch auch mit einem Punkt gibt man sich in Hünfeld mehr als zufrieden. „Hätte mir jemand gesagt, dass wir gegen Hessen Kassel ein Unentschieden holen, hätte ich das für Utopie gehalten“, sagte Weber ehrlich.

Denn das Spiel stand auf der Seite des HSV nicht gerade unter einem positiven Stern. Die Abwehr bereitete Weber Kopfzerbrechen. Neben Steffen Witzel, der sich am Samstag das Ja-Wort gab, fehlte auch Niklas Rehm in der Abwehrkette (Leistenprobleme). „Wenn man guckt, wie wir auf Grund der Ausfälle aufstellen mussten, haben wir super die Ordnung gehalten“, lobte Weber die Defensivabteilung. So gab er Nils Wenzel und Lukas Budenz das erste Mal die Chance von Beginn an.

Dadurch wurde es vor dem Tor von Sebastian Ernst nie wirklich gefährlich. Das sah auch KSV-Coach Tobias Cramer so: „Wir haben das bis zum 16ner immer super gemacht. Aber in der Box hat uns heute etwas gefehlt.“ Richtig kritisch wurde es daher nur zwei Mal. In der 27. Spielminute versprang dem KSV der Ball und im Anschluss an Fröhlichs dicke Chance jagte Sebastian Schmeer den Ball über das Tor (51.). Zuvor ließ er HSV-Keeper Sebastian Ernst liegen und beförderte sich damit selbst in eine 1-A-Schussposition.

Ebenfalls gefährlich wurde es für die Kasselaner als ein Freistoß von Julian Rohde sich für Niklas Hartmann als schwierig herausstellte. Dieser wurde abgefälscht und Hartmann konnte den Ball erst mit dem Nachgriff sicher (38.). Christoph Neidhardt kam da einen Schritt zu spät.

Mit guter Laune und einem Punkt im Gepäck geht es für den HSV auf den Polterabend von Steffen „Fliese“ Witzel. „Und das haben sich die Jungs jetzt auch verdient“, sagte ein zufriedener Dominik Weber. (Franziska Vogt)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL: 

Hünfelder SV: Sebastian Ernst - Marcel Dücker, Nicolas Häuser, Franz Faulstich, Andre Vogt (81. Sven Bambey), Julian Rohde (84. Kevin Krieger), Sebastian Alles, Maximilian Fröhlich, Christoph Neidhardt (63. Sebastian Schuch), Lukas Budenz, Nils Wenzel.

KSV Hessen Kassel: Niklas Hartmann - Arturo Bravo Sanchez, Sebastian Schmeer, Frederic Brill, Sergej Evljuski, Maik Baumgarten, Ingmar Merle, Luis Allmeroth, Marco Dawid, Michael Voss (69. Jon Mogge), Nael Najjer.

Schiedsrichter: Steffen Rabe (Münchhausen): 

Zuschauer: 1.500. +++