FV Horas trotzt den Stimmen vom personellen Aderlass

15.02.19 - Als der Wechsel von A-Jugend-Trainer Matthias Wilde zum Fußball-Gruppenligisten FSV Thalau feststand, dachten nicht wenige, das auch der überaus talentierte 2000er-Jahrgang des FV Horas in die Weiten Osthessens aufbrechen würde. Zwar stehen fünf Abgänge fest, doch es gibt auch bereits sieben Zusagen für die kommende Saison, in der der FV Horas so gut aufgestellt sein könnte wie lange nicht mehr.

Mit David Peli, Noah Odenwald, Constantin Drimalski (alle zum SV Flieden), Elf-Tore-Mann Keanu Banh (FSV Thalau) sowie mit dem zur Wochenmitte bekannt gewordenen Wechsel von Maurice Weitzel zur SG Barockstadt II verlassen fünf Spieler die Nachwuchsschmiede der Horaser. "Wir reden von 23 A-Jugendspielern, die in den Seniorenbereich vorrücken. Wenn man dann vier oder fünf verliert, ist das denke ich normal", betont Thorsten Schultheis, sportlicher Leiter des Kreisoberligisten. Stimmen, die laut wurden und aufgrund des Weggangs von Matthias Wilde einen Bruch in Horas befürchteten, wurden getrotzt.

Matthias Wilde verlässt den FV Horas im Sommer Richtung FSV Thalau

Denn demgegenüber stehen bereits zehn Zusagen aus der A-Jugend, ganze 46 Spieler werden im kommenden Jahr die Schuhe für den FVH schnüren. So viele, dass es bereits Überlegungen gibt, eine dritte Mannschaft zu melden. "Es geht in die Richtung, dass wir eine dritte Mannschaft stellen werden". 46 Spieler haben ihre Zusagen für die kommende Saison bereits gegeben. Ob dies endgültig in die Wege geleitet werden kann, liege daran, ob man ein passendes Team um das Team, heißt Trainer und Betreuer, findet.

Unter den A-Jugendlichen, die weiterhin in Horas spielen werden, gesellen sich unter anderem Claudius Eckhard, Mark Zentgraf, Thomas Fabrizius und der Kapitän der zweiten A-Jugend, Nikita Durin. Offen dagegen ist noch die von Schultheis als "wichtig" angesehene Personalie von Kapitän Thore Hütsch, der höherklassige Anfragen hat und seine Zukunft im März entscheiden möchte. Auch Nazmi Gjulekari und Torwart Lukas Richter wollen ihre Entscheidungen in den nächsten Tagen und Wochen bekannt geben. Bei Schlussmann Richter gehe es wohl danach, ob der FV Horas eine dritte Mannschaft melden wird.

Klares Ziel: Gruppenliga

Die erste Mannschaft hingegen steht aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz, hinter dem enteilten Spitzenreiter SV Müs bahnt sich ein Vierkampf zwischen Horas, dem SV Hofbieber, der TSG Lütter und der Zweitvertretung des Hünfelder SV um den Relegationsplatz zur Gruppenliga an. "Ich würde lügen, wenn ich das Ziel nicht nach oben korrigieren wollte", gibt Schultheis zu, der vor Saisonbeginn eine Platzierung unter den Top fünf angepeilt hatte.

Mark Zentgraf gab seine Zusage für die kommende Spielzeit

"Wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann ist der Aufstieg im nächsten Jahr das klare Ziel", so der sportliche Leiter Horas'. In den Gesprächen mit den jungen Spielern sei herausgekommen, dass sie zukünftig auf jeden Fall Gruppenliga spielen wollen. "Die Granaten, die nachkommen, müssen Gruppenliga spielen. Sie haben definitiv das Potenzial, uns zu helfen", so Schultheis weiter. Ob schon in der Gruppenliga oder aber beim erklärten Ziel 'Aufstieg' 2019/2020, wird sich bestenfalls erst im Juni entscheiden.

Auch für die kommende Saison in der A-Jugend-Hessenliga sieht Thorsten Schultheis die Mannschaft gut aufgestellt: "In der jetzigen Stammelf sind vier Spieler aus dem jüngeren Jahrgang. Um sie herum wollen wir das Gerüst aufbauen." So werden auch aus dem Verbandsliga-Team der B-Junioren talentierte Spieler nachkommen, für Hessenliga-Fußball werde sich der Verein jedoch auch extern umsehen müssen. Alles unter der Voraussetzung, dass die Horas-Junioren, acht Punkte vor den Abstiegsplätzen, nicht mehr unten reinrutschen.

Der von vielen durch den Weggang von Talentschmied Matthias Wilde erahnte Bruch, den der sportliche Leiter Thorsten Schultheis ansprach, hat sich beim FV Horas nicht bewahrheitet. Viel mehr steht man so gut da wie lange nicht mehr, sieht die Jugend weiterhin gut aufgestellt und kann neben dem möglichen Gruppenliga-Aufstieg auch Planspiele für die dritte Mannschaft durchspielen. (tw) +++