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Nachdenklich: Hünfelds Kevin Houston beendet seine Karriere und steht vor seinem letzten Heimspiel. - Archivfotos: Jonas Wenzel (Yowe)

HÜNFELD "Der Sport hat mein Leben geprägt"

Kevin Houston verlässt die Handball-Bühne

27.04.19 - Wenn Kevin Houston an das denkt, was ihn Samstagabend wohl erwartet, wird der 30-Jährige nachdenklich. "Es wird sehr emotional werden", sagt Houston. Denn das Heimspiel seiner Hünfelder Landesliga-Handballer gegen die HSG Werra WHO 09 wird sein letztes werden. Nach 25 Jahren beendet Kevin Houston seine handballerische Laufbahn am Ende der Saison.

Familie, Freunde, Arbeitskollegen, dazu eine vermutlich gut gefüllte Hünfelder Kreissporthalle - der Rahmen für den letzten Auftritt vor heimischer Kulisse von Kevin Houston wird passen. Seit 2014 spielt der Linksaußen für den HSV, verlegte nach seinem Wechsel von der HSG Eitra/Oberhaun gar seinen Wohnsitz aus Bad Hersfeld, seiner Heimatstadt, an die Haune - und fand eine zweite Heimat.

Dass der 30-Jährige nun mit dem Sport, den er seit er 5 Jahre alt ist betreibt, aufhören wird, erklärt Kevin Houston mit privaten und gesundheitlichen Gründen. Regelmäßig suchen Verletzungen den Deutsch-Amerikaner heim, spielt und trainiert seit geraumer Zeit kaum noch ohne Schmerzen. Zudem bringt Freundin Julia vor anderthalb Jahren Töchterchen Sophia zur Welt, für Houston haben sich die Prioritäten verlagert.

Seit 2014 spielt der 30-Jährige für den HSV, schrieb mit ihm mit dem Aufstieg in die ...

Nun ist in wenigen Wochen Schluss, nach 25 Jahren Handball. Fotos: Tobias Herrling

Grund zum Jubeln gab es für Houston (hier mit Torwart Christian Krätzig) in den vergangenen ...

"Handball in der Landesliga zu spielen ist sehr zeitaufwendig", sagt Houston, "ein Tag am Wochenende geht in jedem Fall drauf, zudem hat man bis zu drei Mal die Woche abends Training. Wenn ich von der Arbeit komme, habe ich nur eine Stunde für meine Tochter. Das will ich künftig ändern, mehr Zeit haben und Sophia aufwachsen sehen." Dass Kevin Houston seit Jahren verletzungsanfällig ist, habe in seine Entscheidung mit reingespielt.

"Ich habe Probleme mit der Schulter, mit dem Sprunggelenk und kann im Alltag beispielsweise keine Treppen schmerzfrei gehen", schildert Houston, der sich aktuell eine Kapselverletzung am Daumen zugezogen hat - am Samstagabend aber, natürlich, auf die Zähne beißen wird. Denn sich das letzte Heimspiel nehmen zu lassen, kam für den beruflich im Vertrieb tätigen Houston nicht in Frage. Eine Woche später wird seine Karriere, die einst beinahe in den Profi-Handball führt, in Bettenhausen ihr Ende finden.

Der Linksaußen stammt aus Bad Hersfeld, spielte für den dortigen Turnverein sowie ...

Mit seinem Wechsel nach Hünfeld verlagerte Houston auch seinen Lebensmittelpunkt ...

Als 18-Jähriger stand Houston vor dem Sprung in den Profi-Handball, und zog im letzten ...

Beim TV Hersfeld durchläuft Houston die komplette Jugend und schafft den Sprung in die erste Mannschaft, die damals wie heute zu den erfolgreichsten Mannschaften der Region zählt. Mit 18 Jahren eröffnet sich für den Linksaußen, der mit späteren Bundesligaspielern wie Timm Schneider (Melsungen) oder Kevin Schmidt (u.a. Hamburg) in der Auswahl spielte, die Möglichkeit, in die drittklassige Regionalliga zu wechseln. Bei der HSG Rodgau Nieder-Roden unterschreibt Houston einen Vertrag - und zieht im letzten Moment zurück.

"Ich hatte Schiss", sagt Houston, "und wollte nicht von zuhause weg. Heute bereue ich das, denn wer weiß, wie meine Karriere sonst verlaufen wäre." Auch wenn ihn seine Absage an den Profi-Handball immer wieder einmal einholt, mit dem Verlauf seiner Laufbahn ist Kevin Houston dennoch zufrieden. Mit dem TVH, der HSG Eitra/Oberhaun und dem Hünfelder SV spielt der 30-Jährige insgesamt fünf Jahre in der Oberliga, unterhalb der Landesliga ist Houston - abgesehen von vereinzelten Einsätzen in zweiten Mannschaften - nie aktiv.

Mit seiner Laufbahn ist Houston aber zufrieden, trotz zahlreicher Verletzungen, ...

Seine Highlights? "Mit Hersfeld sind wir einmal ohne Minuspunkt aufgestiegen, mit Hünfeld haben wir Geschichte geschrieben und die Derbys zwischen Hersfeld und Eitra waren einfach Wahnsinn", zählt Houston auf und nennt Torwart Kai Hüter, Spielmacher Marco Kemmerzell und Rückraum-Kanonier Alexander Unglaube als Mitspieler, die ihn am meisten beeindruckt hätten.

Seinen Abschied vom Handball sieht Houston mit einem weinenden und lachenenden Augen: "Ich freue mich, machen zu können, was ich will und mehr Zeit für die Familie zu haben. Aber ich denke, dass mir auch Einiges fehlen wird, denn der Sport hat mein Leben geprägt." Schließlich diktierten Spielpläne die Wochenenden oder Vorbereitungen die Urlaubsplanungen. Ab Anfang Mai, wenn der HSV sein letztes Spiel in Bettenhausen gespielt haben wird, wird Kevin Houston mehr Freiheiten haben. Für sich, Freundin Julia und Töchterchen Sophia. (Tobias Herrling) +++


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