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Steigen aus der Hessenliga ab: Trainer Zlatko Radic und der SV Flieden. - Fotos: Carina Jirsch

FLIEDEN SV Flieden - Hessen Kassel 1:3 (1:0)

Kein Wunder am Weiher: Buchonen steigen ab

26.05.19 - Der SV Flieden steigt aus der Fußball-Hessenliga ab! Am Samstagnachmitag verloren die Buchonen ihr Endspiel am letzten Spieltag mit 1:3 (1:0) gegen Hessen Kassel und müssen den Gang in die Verbandsliga antreten. Nur ein eigener Sieg und Schützenhilfe aus Baunatal hätten den Klassenerhalt bedeutet, beide Fälle traten aber nicht ein.

Vor der Fliedener Saison-Rekordkulisse von rund 1.500 Zuschauern vertraute Buchonen-Trainer Zlatko Radic auf die gleiche Elf, die in Waldgirmes mit 1:0 gewonnen hatte und das Abstiegs-Endspiel überhaupt ermöglichte. Auf der Gegenseite saß Ex-Borusse Ingmar Merle erst einmal auf der Bank, Sergej Evljuskin fehlte verletzungsbedingt und der spielende Co-Trainer Tobias Damm war ebenfalls zunächst Reservist. Zudem fehlte bei den Gästen der Bundesliga-erfahrene Stürmer Mahir Saglik.

Bevor das Endspiel bei Kaiserwetter und prächtiger Stimmung angepfiffen werden konnte, wurden bei den Hausherren die Spieler Tobias Bartel, Lukas Hagemann und Sebastian Pfeiffer verabschiedet. Sie treten aus beruflichen Gründen kürzer und spielt künftig nicht mehr für den SV Flieden. Von den Buchonen wollte sich das Trio allerdings mit dem gelungenen Klassenerhalt verabschieden.

Und nach einer guten halben Stunde nahm das Fliedener Fußball-Wunder am Weiher Konturen an. Fabian Schaub, wer sonst, brachte die Hausherren, die stark in die Begegnung gefunden hatten, in Führung. Die Buchonen hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Pflicht getan und mussten darauf hoffen, dass bei der Begegnung zwischen Friedberg und Baunatal alles für Flieden läuft und die Gastgeber nicht gewinnen.

Kassel, das im Fernduell mit Alzenau noch um die Relegation kämpfte, hatte wenige Minuten zum Torjubel angesetzt, doch nach Marco Dawids Schuss Adrian Bravo-Sanchez im Abseits stand und der Treffer nicht zählte. Mit dem 1:0 ging es in die Kabinen, zu diesem Zeitpunkt hätten die Buchonen aber trotzdem nicht die Liga gehalten, weil Friedberg kurz vor der Halbzeit gegen Baunatal in Führung zog.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Löwen mehr und mehr das Spiel in die Hand, mussten aber nach einer Stunde in Unterzahl agieren. Merle sah nach einer Notbremse gegen Schaub die rote Karte, die Buchonen die letzte halbe Stunde in Überzahl. Allerdings mussten die Gastgeber weiter darauf hoffen, dass Baunatal in Friedberg noch einen Treffer erzielt. Diesen Gefallen tat Türk Gücü den Fliedener aber nicht, und siegten am Ende mit 3:1 und bleiben der Liga erhalten. 

Just als vieles für die Buchonen sprach, drehte sich die Begegnung: Nach einer Flanke von rechts patzte Fliedens Nico Hohmann, prallte mit Bruder und Torwart Lukas zusammen - Kassels Tim-Philipp Brandner schaltete am schnellsten und trifft aus acht Metern ins lange Eck. Nach 70 Minuten waren der SV Flieden der Verbandsliga noch einmal ein Stück näher gekommen.

Bitter: kurz nachdem Schaub nur die Latte traf, erzielte Sebastian Schmeer das 2:1 für die Löwen und drehte das Spiel zu Gunsten Kassels. Jon Mogge traf sogar noch zum 3:1-Endstand. Am Ende hingen bei beiden Mannschaften die Köpfe, denn Alzenau egalisierte in Gießen einen 0:2-Rückstand und zog doch noch in die Relegation ein. Im Königreich endete hingegen nach zwei Jahren die Ligazugehörigkeit in Hessens höchster Liga.

"Für die Mannschaft, das Trainerteam und das Umfeld tut es mit wahnsinnig leid. Man kann ihnen überhaupt keinen Vorwurf machen", sagte Daniel Reith, Spielausschussvorsitzender der Buchonia, nach der bitteren Niederlage und dem Abstieg. Unschöne Szenen spielten sich nach Abpfiff ab, denn einige Fans aus Kassel stürmten nach der auf dramatische Art und Weise verpassten Relegation das Spielfeld.

"Beim Fußball sind Emotionen im Spiel, die sind ein bisschen explodiert. Ich sehe das alles nicht so schlimm", kommentierte Reith die Szenen. Zuvor sollen KSV-Fans die Buchonen mit "Absteiger"-Gesängen in die Verbandsliga begleitet haben, nach Alzenaus Ausgleich sollen Fliedener Spieler in Richtung Kassel-Lager gejubelt haben. Bei den Tumulten bekam Buchonen-Verteidiger Tobias Bartel vermutlich einen Schlag ab.

Reith wollte den "Ausschreitungen" nicht zu viel Bedeutung beimessen und richtete den Blick nach vorne. "Die Mannschaft bleibt im Kern zusammen, in der Verbandsliga greifen wir neu an", so der Spielausschussvorsitzende, der sich bei der prächtigen Kulisse bedankte. "Wie die Region uns unterstützt hat, war sensationell. Dafür ein großes Dankeschön vom SV Flieden", so Reith. Ein Happy End in Form des Klassenerhalts hatten die Buchonen für die großartige Unterstützung allerdings nicht dabei. (the)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

SV Flieden: Lukas Hohmann - Luca Gaul (55. Christian Kreß), Nico Hohmann, Andre Leibold, Andreas Drews (77. Felix Hack), Niko Zeller, Marc Götze, Sascha Rumpeltes, Fabian Schaub, Tobias Bartel.

KSV Hessen Kassel: Niklas Hartmann - Adrian Bravo Sanchez, Sebastian Schmeer, Frederic Brill, Jon Mogge, Brian Schwechel, Tim Philipp Brandner, Luis Allmeroth, Marco Dawid, Jan-Philipp Häuser, Nael Najjer.

Schiedsrichter: Christian Ballweg (Zwingenberg).

Zuschauer: 1.800.

Tore: 1:0 Fabian Schaub (26.), 1:1 Tim-Philipp Brandner (70.), 1:2 Sebastian Schmeer (77.), 1:3 Jon Mogge (90.+3).

Rote Karte: Ingmar Merle (Kassel, 62., Notbremse). +++


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