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Der Kunstrasenplatz in Lehnerz: Auch hier ist das schädliche Granulat verarbeitet, der Platz wäre also von einem Verbot betroffen - Archivfoto: Tobias Herrling

REGION EU will Verbot durchsetzen

Gefährliches Granulat: Geht es den Kunstrasenplätzen an den Kragen?

14.06.19 - Müssen hunderte Kunstrasenplätze in Hessen umgerüstet werden? Darüber berichtete die "hessenschau" Ende Mai. Die Plätze würden demnach tonnenweise von Mikroplastik in die Umwelt bringen, weshalb die EU über ein Verbot nachdenke. Eine Sanierung wäre mit hohen Kosten verbunden. Wir haben uns bei Kommunen in der Region, die einen Kunstrasenplatz betreiben, umgehört.

Der Einsatz von dem genutzten Gummigranulat sei umweltschädlich, jährlich seien Kunstrasenplätze für bis zu 10.000 Tonnen Mikroplastik in der Umwelt verantwortlich. Umrüstungen auf Sand oder Kork stünden zur Auswahl, doch eine Sanierung wäre mit einem Kostenaufwand bis zu 500.000 Euro verbunden. Wie sieht es in der Region aus? Wären die Kunstrasenplätze ebenfalls von einem Verbot betroffen?

Der Kunstrasenplatz in Hünfeld wurde kürzlich erst eröffnet. Geht es ihm und vielen ...Archivfoto: Tino Weingarten

Auch in Flieden müsse man sich Gedanken machen Archivfoto: Tino Weingarten

Auch der Kunstrasen in der Johannisau wurde erst kürzlich eröffnet Archivfoto: Tobias Herrling


Der Stadt Fulda sei das Problem bekannt, mehr könne jedoch nicht gesagt werden: "Ob und wann es zu Verboten kommen wird und wie diese dann aussehen werden, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden", sagt Monika Kowoll-Ferger von der Magistratspressestelle. Insgesamt zehn Kunstrasenplätze befinden sich in Fulda, von denen zwei mit Sand verfüllt sind. Heißt, dass bei einem Verbot gleicht acht Plätze betroffen wären.

Die Stadt Fulda würde in diesem Fall einen kompletten Neubau in Betracht ziehen: "Eine Sanierung oder Umrüstung wird aufgrund des Gesamtaufbaus eines solchen Kunstrasenplatzes nicht infrage kommen. Vielmehr wird in einem solchen Fall mit einem Neubau gerechnet", so Kowoll-Ferger. Wie die Plätze dann befüllt werden, liege im Aufgabenbereich der Hersteller.

In Hünfeld wurde jüngst erst der Kunstrasenplatz auf der Rhönkampfbahn erneuert, zudem verfügt die Stadt über zwei Mini-Spielfelder in der Karl-Medler-Straße in Hünfeld sowie am Sportplatz in Michelsrombach. Alle drei wären nach Auskunft der Stadt von einem möglichen Verbot betroffen. "Wir gehen aber davon aus, dass die bestehenden Plätze Bestandsschutz genießen", so Victoria Weber, im Magistrat der Stadt Hünfeld zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.

Spielbetrieb in Osthessen nicht gefährdet

In der Haunestadt rechne man mit Kosten für alle drei Spielfelder in Höhe von etwa 40.000 Euro. Sollte kein Bestandsschutz gelten, überprüfe die Stadt, ober alternativ Kork verwendet werden könne. Die Stadt Fulda jedoch vermag nicht über Kosten zu sprechen, da diese aufgrund des angedachten Neubaus der Plätze nicht beziffert werden können. Zumal ein Verbot aktuell noch in weiter Ferne scheint. Der Spielbetrieb wäre, sollte sich ein Verbot durchsetzen, in der Region jedoch nicht gefährdet.

Anders sieht das im Rhein-Main-Gebiet aus, das der Artikel der Hessenschau ins Auge fasst. In der Region Osthessen wären die Alternativen im Herbst und Winter zwar eingeschränkter, große Kopfzerbrechen dürften die wahrscheinlich aber nicht bereiten. Kopfzerbrechen gäbe es allerdings für die Betreiber der Kunstrasenplätze, sollte das Verbot beschlossen werden. (Tobias Herrling / Tino Weingarten) +++


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