Wolfgang Obermahr radelt 170 Kilometer zum Relegations-Auftakt

31.05.19 - Rad statt Bus: Während sich der Großteil der Fans des SV Neuhof mit einem motorisierten Gefährt auf den Weg nach Dietkirchen machte, wählte Wolfgang Obermahr das Fahrrad. Zum Auftakt in die Aufstiegsrunde zur Fußball-Hessenliga stieg der 69-Jährige auf seinen Drahtesel und bewältigte die rund 170 Kilometer mit dem Mountainbike.

Sicherlich eine ungewöhnliche Art der Anreise, für Obermahr aber kein Neuland. "Letzte Saison bin ich schon nach Rothwesten gefahren, das waren 180 Kilometer und noch ein bisschen weiter gewesen", sagt Obermahr nach dem Spiel im Gespräch mit ON|Sport. Dass der 69-Jährige beruflich als Fitness- und Reha-Trainer arbeitet und diverse Kurse hält, lässt das Unterfangen beinahe als Klacks erscheinen.

"Ich mache mein Leben lang schon Sport, habe Triathlon und Duathlon betrieben und war Deutscher Vize-Meister", gibt Obermahr Einblick in seine sportliche Vita. Zudem ist "Obi" beim SVN als Konditionstrainer tätig und ganz nah an der Mannschaft dran. "Ich muss ja mit gutem Beispiel vorangehen, für die Jungs ist das auch Motivation", ist sich Obermahr, der quasi als Vorbereitung am Sonntag schon einmal 150 Kilometer auf Rad verbrachte, sicher.

Daumen hoch für diese Leistung und den Sieg des SVN: Stürmer Radek Görner, Obermahr ...

Am Spielfeldrand verfolgte der 69-Jährige den Auftaktsieg seines SVN.

Nach dem Spiel stand Obermahr ON|Sport-Redakteur Tobias Herrling Rede und Antwort. ...

Früh um 6:45 Uhr machte sich Wolfgang Obermahr aus Neuhof auf den Weg in den Limburger Ortsteil Dietkirchen. Der 69-Jährige wählte die Route über den Vogelsberg und fuhr über Birstein, Kefenrod, Ortenberg und Friedberg schließlich in Richtung Limburg-Weilberg und dem Ziel Dietkirchen. "Es waren Orte dabei, die habe ich bisher nicht gekannt", sagt Obermahr lachend. Für seine ungewöhnliche Tour nahm der 69-Jährige aber kein Rennrad, sondern ein Mountainbike.

"Mit dem Rennrad ist man ungefähr fünf Stundenkilometer schneller, mit dem Mountainbike war das noch einmal etwas schwieriger", erklärt Obermahr. Nach rund acht Stunden traf Obermahr pünktlich zum Anpfiff am Reckenforst ein und feuerte seine Jungs vom SVN an - und durfte am Ende jubeln, denn durch einen 2:0-Erfolg beim TUS hat sich Neuhof eine glänzende Ausgangslage verschafft.

Sollte der SVN tatsächlich in die Hessenliga aufsteigen, würde Wolfgang Obermahr zum ersten Auswärtsspiel wieder mit dem Rad kommen. "Wenn sich das anbietet, gerne. Aber es ist auch immer wetterabhängig", sagt Obermahr. Nur nach Fulda würde er nicht fahren. "Das lohnt ja net", flachst der 69-Jährige. Für die Rückfahrt wählte Wolfgang Obermahr im Übrigen dann doch lieber den motorisierten Untersatz. (Tobias Herrling) +++