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Die Teilnehmer der Sensible Days in Fulda: 45 Fans des Videospiel-Klassikers spielten in der Domstadt um die Titel. - Foto: privat

FULDA Weltmeisterschaft in Fulda

Nostalgie in 2D: Videospiel-Klassiker "Sensible Soccer" beliebt wie eh und je

29.07.19 - Wer an eSport denkt, der denkt mittlerweile an volle Hallen und schwerreiche Superstars an der Konsole. Spiele wie "League of Legends" haben das "daddeln" massentauglich gemacht, der Markt wächst seit Jahren rasant und auch Fußball-Bundesligisten kommen kaum noch ohne eigene eSport-Profis aus. In Fulda gab es, wenn man so will, am Wochenende das komplette Gegenteil zu sehen.

Denn in der Jugendherberge fanden am Samstag und Sonntag die sogenannten "Sensible Days" statt. Was das ist? Die Weltmeisterschaft im Fußball-Videospiel-Klassiker "Sensible World of Soccer" (SWOS). Jedes Jahr im Sommer wird auf den Nostalgie-Geräten "MS-DOS" und "Amiga" der Weltmeister gesucht, das Teilnehmerfeld kommt aus ganz Europa und mit dem Brasilianer Rudi Porto war in der Barockstadt zum ersten Mal ein Spieler aus Südamerika am Start.

Zocken mit Nostalgiefaktor: in Fulda fanden die Weltmeisterschaften des Konsolen-Klassikers ...Fotos: Tobias Herrling

Wanderpokal in XL: um diesen Pott ging es bei den Sensible Days in Fulda. ...

Das Spiel scheint aus der Zeit gefallen, genießt bei seinen Fans aber Kultstatus. ...

Erstmals seit zehn Jahren war Fulda wieder Austragungsort der Weltmeisterschaft und suchte sich als Spielstätte die Jugendherberge unweit des städtischen Stadions aus. "Wir schauen immer, die Unterkunft zu bekommen, die für uns am besten geeignet ist. Schließlich müssen die Teilnehmer übernachten und einen passenden Raum zum Spielen brauchen wir auch", erklärt Philipp Habermann, der selbst am Turnier teilnahm und sich um die Organisation der "Sensible Days" kümmerte.

Habermann stammt aus Fulda und setzte sich vor zehn Jahren, als in Osthessen mit 62 Teilnehmern der noch immer gültige Rekord aufgestellt wurde, die Weltmeister-Krone auf. Mit fünf Titeln am PC und drei an der "Amiga" zählt Habermann zu den erfolgreichsten SWOS-Spielern, in den letzten drei Jahren sicherte sich aber der Pole Blazej Urbanek die Titel und ging in Fulda als amtierender Doppel-Weltmeister an den Joystick.

Jedes Jahr im Sommer wird der Weltmeister am PC und am Amiga gesucht, in diesem Jahr fanden ...

In der Jugendherberge unweit des Stadions daddelten die Teilnehmer zwei Tage lang ...

Der Titelverteidiger kam aus Polen ...

... und Blazej Urbanek verteidigte - zumindest am Amiga - seinen Titel. ...

Die Pokale für Sieger, Torjäger, beste Torhüter und Lucky Looser.

1992 ging eine erste Version des Spiels an den Markt und freut sich, obwohl seit Ende der 1990er Jahre nicht mehr weiterentwickelt, immer noch großer Beliebtheit. Die Online-Ligen haben rund 13.000 Mitglieder und seit 2007 erfährt die Weltmeisterschaft einen regen Zuspruch, nachdem die ersten Auflagen in Pirmasens (2004 bis 2006) noch spärlich besucht waren.

"Es ist einfach Nostalgie dabei", erklärt Habermann, warum ein eigentlich aus der Zeit gefallenes Spiel eine solche Begeisterung entfachen kann. Zudem reizt den Fuldaer das Gameplay des 2D-Spiels mit der mittlerweile abgelösten Draufsicht von oben. "Es gibt nur einen Knopf, mit dem alles gesteuert wird. Das macht es zwar scheinbar einfacher, erfordert aber eine gute Koordination", sagt Habermann, der trotz Platzhirschen wie "FIFA" und "Pro Evolution Soccer" SWOS die Stange hält.

"Sensible Soccer ist einfach besser", sagt der Fuldaer und fragt: "Glauben Sie, dass FIFA 2007 in 20 Jahren noch gespielt wird?" SWOS hingegen werde immer noch gespielt und begeistere seine Fans nach wie vor. An zwei Tagen - an einem schaute gar die Produktionsfirma "Virtual Dimension" aus dem Main-Taunus-Kreis vorbei - zockten in Fulda 45 Spieler um die beiden Titel am PC und am "Amiga".

Titelverteidiger Urbanek war auch in diesem Jahr nicht zu schlagen und krönte sich zum vierten Mal in Folge zum Doppel-Weltmeister. "Er ist einfach der Größte", zeigte sich Habermann beindruckt von Blazek und zog ein positives Fazit der zweitägigen Wettkämpfe: "Wir sind sehr zufrieden, ab den K.O.-Spielen herrschte eine großartige Stimmung." Und schon jetzt sei bei Philipp Habermann und den anderen Teilnehmern die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr groß. (Tobias Herrling) +++


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