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Abschied von Bischofsheim. Rolf Ehmig (zweiter von links) und Stephan Zimmermann (dritter von links) machten sich am Montag Morgen auf den Weg von Bischofsheim nach Manduel. Der Präsident des Komitee für Europäische Kontakte Gerhard Nägler (links), der stellvertretende Bürgermeister Egon Sturm (zweiter von rechts) und Roland Ehmig (Beisitzer im Komitee) verabschiedeten die beiden. - Fotos: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM/RHÖN 1.300 Kilometer in zehn Tagen

Mit dem Fahrrad aus der Rhön nach Südfrankreich

13.08.19 - 1.300 Kilometer in zehn Tagen - mit dem Fahrrad von Bischofsheim nach Manduel in Südfrankreich. Da haben sich Rolf Ehmig und Stephan Zimmermann etwas vorgenommen. Am Montagmorgen haben sie sich nach einem ausführlichen Frühstück auf den Weg gemacht. Jeweils gut 15 Kilogramm Gepäck am Fahrrad, beste Laune als Grundausstattung und Zuversicht, dass alles gut gehen werde, so habe sie sich winkend und lachend verabschiedet.

Die Idee, in diesem Jahr mit dem Rad und Gepäck nach Manduel zu fahren, hatte Zimmermann schon als klar war, dass über das Komitee für Europäische Kontakte in diesem Jahr wieder eine Reise in die französische Partnerstadt Bischofsheims stattfinden wird. Doch erst vor zwei Monaten wurde es wirklich konkret für Zimmermann und Ehmig. Spontan kam er mit Ehmig ins Gespräch und es brauchte keine lange berredungskunst, da stand der gemeinsame Trip fest.

Mit einem Selfie wurde der Beginn der Tour – Bischofsheim-Manduel – gebührend ...

Während es für Ehmig die erste Tour per Fahrrad nach Südfrankreich ist, war Zimmermann schon vor einigen Jahren mit dem Rad in Manduel. Damals allerdings mit Rennrad und Begleitfahrzeug. „Ich wollte die Tour noch einmal machen, aber diesmal mit Gepäcktransport am Fahrrad selbst“, erzählte er. Dass nahezu zeitgleich ein Bus nach Manduel fährt und damit die Möglichkeit zum unkomplizierten Rücktransport bestand, war für Stephan Zimmermann Grund genug, in die konkrete Planung einzusteigen.

Die Strecke führt die beiden Radler von Bischofsheim zunächst am Main entlang in Richtung Neckar und dann nach Karlsruhe. Je nach Fitness, Gesundheitszustand und Wetter werden s dann entscheiden ob sie die Strecke über Lyon nehmen oder die landschaftliche reizvollere Strecke durch die Schweiz über Basel und Genf. „Erstmal sehen wir fit wir uns fühlen.“ Minimalistisch sind die beiden unterwegs, aber technisch hochwertig ausgestattet, mit sogenannten Gravel-Bikes, mit denen sie sowohl normale Straßen auch unbefestigte Wege befahren können.

Fertig machen zum Start. Helm, Sonnenbrille und Schweißtuch galt es zu fixieren. ...

„Mit den breiteren Reifen können wir auch im Gelände fahren, und auf der Ebene sind wir schneller als mit einem Mountainbike“, so Zimmermann. Auf klassische Packtaschen am Bikerahmen, wie das früher so üblich war, haben sie verzichtet. Stattdessen setzen sie auf ein modernes Packsystem aus kleineren speziellen Taschen, die am Lenker, Rahmen und Sattel angebracht werden. 15 Kilogramm wiegt das Gepäck so kommen sie auf gut 25 Kilogramm insgesamt. „Damit können wir auch noch gut auf Schotter fahren.“

Mit dabei ein Zelt, Schlafsack und Isomatte, Wechselkleidung, Hygieneartikel und eine kleine Werkstatt für Notreparaturen mit Schläuchen, Schaltzug und Schaltauge und Kettenschlössern. Übernachtet wird vorzugsweise im Zelt auf einem Campingplatz. „Eine Dusche alle paar Tage sollte schon drin sein“, lacht Rolf Ehmig. Wenn es aber mal nicht anders möglich sei, werden sie auch ohne auskommen. „Wir können bei Bauern fragen, ob wir auf einer Wiese zelten dürfen“, ergänzte Zimmermann die Überlegungen.

Geplant oder gebucht haben sie keine Übernachtungen, da wollen sie sich unterwegs überraschen lassen, wo sie unterkommen werden. Das Zelt haben sie auf die Fahrräder aufgeteilt, einer hat die Plane, der andere das Gestänge und die Heringe. „Ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis haben wir schon“, lachten sie. Auch Proviant haben sie nicht viel dabei. „Wir können jeden Tag einkehren oder uns im Supermarkt Baguette und was dazu holen.“ Auch auf Campingplätzen gebe es sicherlich genügend Möglichkeiten sich Tag für Tag einzudecken.

Jetzt geht es los. Mit 15 Kilogramm Gepäck am Rad starteten Rolf Ehmig (links) und Stephan ...

Je nach Wetter und Tagesform planen sie am Tag um die 130 Kilometer zu fahren. „Wir haben keinen Zeitrahmen, möchte aber am Mittwoch nächster Woche in Manduel sein“, sind sie sich einig. Zimmermann ergänzt lachend: „Notfalls haben wir Zeit bis der Bus zurückfährt.“ Die Bischofsheimer, die mit dem Bus nachkommen, werden fünf Tage in Manduel verbringen. Ihre Strecke finden die beiden per Navi. „Wir werden versuchen, so viel wie möglich auf Radwegen zu fahren“, sagte Zimmermann, der die Strecke ja schon kennt und über ein Planungsportal aktuell ausarbeitete. „Es sind weniger als 100 Kilometer Straße.“

Lediglich im Rhonetal werde es problematisch, da der Radweg noch nicht durchgängig fertig sei. Sie werden auf Nebenstraßen ausweichen, was in Frankreich recht unproblematisch sei. Zumindest war es bei der Tour im Jahr 2011 gut möglich. Gut 450 Kilometer werden geschotterte Wege sein, der Rest auf gut ausgebauten befestigten Radwegen. Für den ersten Tag planten sie rund 140 Kilometer, um in der Nähe von Wertheim zu übernachten. Das Fahren mit dem Rad über eine so lange Strecke sei völlig anders als einmal in der Woche auf den Kreuzberg zu fahren. „Wir reisen mit dem Rad, das ist kein Rennen“, sagte Ehmig. „Es geht nicht darum so schnell wie möglich mit dem Rad den Berg hinauf zu kommen, sondern ein möglichst hohes Durchschnittstempo zu fahren.

Das Fahrrad so schnell laufen lassen wie es geht“, erklärte Zimmermann. Vorbereitet haben sie sich, indem sie täglich mit dem Rad unterwegs waren. Gut 2.500 Kilometer ist Rolf Ehmig in den vergangenen zwei Monaten gefahren, meist regelmäßig zur Arbeit. Stephan Zimmermann hat darauf geachtet, Touren über 100 Kilometer mit Gepäck zu fahren. Gerhard Nägler, der Präsident des Komitee für Europäische Kontakte und der stellvertretende Bürgermeister Egon Sturm verabschiedeten die beiden Radler und wünschte ihnen ein gutes und unfallfreies Durchkommen, ohne Beeinträchtigungen oder gesundheitliche Ausfälle. Per Selfie wurde der Beginn der Tour dokumentiert, geplant sei, dass sie zumindest ab und zu durchgeben wo sie sich befinden und sie sie unterwegs sind. (Marion Eckert) +++


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