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Pino del Duca (r.) und Sergej Braun bereiteten sich auf del Ducas Kampf vor - umsonst. Doch der 49-Jährige will weiter trainieren und in Form bleiben. - Foto: Bensing & Reith

FULDA Auf dem Weg zurück zur Weltspitze (4)

Kampfabsage! "Man musste mich erstmal aufrichten"

25.10.19 - Wochenlang hat er auf dem Weg zurück zur Weltspitze gekämpft, sich geschunden, sich im Sparring die Nase brechen lassen und sich blaue Augen geholt. Nun die niederschmetternde Nachricht: „Der Kampf findet nicht statt“, sagt Pino Del Duca und hat während des Gesprächs Tränen in den Augen. Der noch 49-jährige ehemalige Kickbox-Weltmeister wollte am 23. November in Warschau gegen den gleichaltrigen Tschechen Miro Marek antreten.

Jenen Miro Marek, den er exakt vor 25 Jahren an gleicher Stelle geschlagen hatte und sich den Weltmeistergürtel überstreifen konnte. Doch Miro Marek, der sich mit gleicher Akribie wie sein Gegner vorbereitet hatte, hat sich im Trainingslager in Thailand verletzt. Genauer gesagt: Er hat sich das Schienbein gebrochen. „Als sein Manager mich informiert hat, dachte ich erst an einen Scherz. Und dann bin ich bald zusammengebrochen. Ich konnte es gar nicht fassen“, sagt der selbsternannte Italo-Föllsche, der in Flieden ausgewachsen ist und in Fulda lebt. Und wer die emotionalen Seiten des Pino Del Duca kennt, der weiß, dass er bei der Beschreibung seiner Stimmungslage nicht übertreibt.

„Ich habe monatelang so viele Stunden trainiert und mich in Form gebracht. Viele Fans hatten sich schon um Reise und Unterkunft gekümmert. Und nun das. Ich weiß, dass niemand etwas für einen Schienbeinbruch kann. Aber ich bin trotzdem sauer“, sagt Del Duca, der sich von Kickbox-Weltmeister Sergej Braun als Cheftrainer hatte in Form bringen lassen. Auch Stefan Kowalski, bekannter Fuldaer Rechtsanwalt und Träger des schwarzen Gürtels im Jiu-Jitsu, gehörte zum Trainerstab. „Meine Coaches, meine Familie und meine Freunde mussten mich erst mal aufrichten“, sagt der Wirtschaftsökonom mit Spezialgebiet betriebliche Krankenversicherung.

Verschieben keine Option

Del Duca ist ein gutmütiger Mensch, der seinen Freunden das letzte Hemd gibt. Aber zurzeit ist er schon ungehalten: „Mareks Leute wollten eine Verschiebung. Da habe ich aus Verärgerung aber erst mal nicht zugestimmt.“ Schaut man sich den muskulösen Oberkörper des fast 50-Jährigen an, so sieht man, dass viel Arbeit und Schweiß investiert wurden. Da wäre es doch schade, wenn er seine Fitness und seine Kunst nicht einem breiten Publikum präsentieren könnte. „Ich lasse mich jetzt nicht gehen und trainiere weiter“, verspricht Del Duca.

Und er sucht einen adäquaten Gegner: „Anfragen von 25- oder 30-Jährigen finde ich unredlich. Denn ich weiß, dass es gegen junge Leute deutlich schwieriger wird.“ Nach einer kurzen Zeit der Niedergeschlagenheit hat Del Duca sich nun wieder berappelt. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer Gas gebe. Sei es beruflich oder im Sport“, sagt das Stehaufmännchen. Und wer weiß: Vielleicht kommt es ja schon bald zu einem großen Kampf. Egal, gegen welchen Gegner – oder vielleicht doch noch gegen Miro Marek? Pino Del Duca ist jedenfalls bereit. (pm/Bensing&Reith) +++


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