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Immer wieder das Opfer brutaler Fouls: Lasse Reinhardt vom TV Hersfeld - Archivfoto Jonas Wenzel (Yowe)

BAD HERSFELD Nächste Verletzung

Lasse Reinhardt: Top-Talent muss heftig einstecken

11.12.19 - Daumenverletzung, Nasenbeinbruch, Gehirnerschütterung. Was sich liest wie die Bilanz einer waschechten Kneipenschlägerei ist in Wahrheit die Verletzungsliste von Lasse Reinhardt vom TV Hersfeld. Der 18-jährige Handballer wird immer wieder hart von seinen Gegnern attackiert. Erst am vergangenen Samstag beim 41:28 Sieg gegen den Hünfelder SV sah der Hünfelder Jannik Bachus für ein rüdes Foul an Reinhardt die Blaue Karte. 

Es scheint so, als ob das Top-Talent das Unglück wie magisch anziehen würde. Im Februar im Spiel gegen Wanfried brach er sich in Folge eines Ellenbogenchecks das Nasenbein, Ende November bei der TG Wehlheiden knallte er nach einem harten Foul mit dem Kopf auf den Boden. Die Folge Gehirnerschütterung.

Am Samstag kehrte er zwar nach kurzer Behandlung zunächst aufs Feld zurück, musste sich im zweiten Abschnitt aber eingestehen, dass es nicht mehr weiter geht. Im Anschluss klagte er über Schwindel und leichte Sehschwierigkeiten. Kam der Einsatz möglicherweise zu früh? „Wir hatten das Ok des Arztes und auch Lasse selbst wollte spielen, ansonsten hätten wir ihn gar nicht erst gestellt“, stellt Hersfelds Trainer Christian Weiß im Gespräch mit O|N Sport klar.

Für ihn liegt das Problem woanders: „Lasse ist mit seiner Schnelligkeit und seiner Sprungkraft kaum zu verteidigen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass er bewusst fest gemacht werden soll.“ „Fest machen“ bezeichnet im Handball ein Foul, das dem Angreifer keinen Vorteil bringt, sondern nur einen Freiwurf. Dabei kann es leicht auch mal zu härteren Fouls kommen, die dann mit Zeitstrafen oder Karten geahndet werden. „Hier müssen sich Trainer und Verteidiger Gedanken machen, wie sie solch einen Spieler anders verteidigen“, fordert Weiß.  

"Er ist zu gut für diese Liga"

Dennoch will er niemandem eine böse Absicht unterstellen und betont, dass er auch sich und seine Spieler in diese Forderung miteinbezieht. Aus seiner Sicht betrifft diese Problematik nämlich nicht nur Lasse Reinhardt, sondern ist ein allgemeines Problem. „Der Handball wird immer schneller. Viele Verteidiger in dieser Spielklasse sind dem technisch nicht mehr gewachsen, und kommen dann den einen Schritt zu spät. Dies führt dann zu solchen Fouls und Verletzungen.“ Deshalb hofft er, dass der 18-jährige demnächst den Schritt in eine höhere Liga machen kann. „Er ist einfach zu gut für diese Liga“, sagt Weiß offen.

Für diesen Fall kann Weiß in den nächsten Spielen schon mal üben, denn Lasse Reinhardt wird dem TV Hersfeld vor der Winterpause nicht mehr zur Verfügung stehen. In Absprache mit ihm und seinen Eltern ist man zu dem Entschluss gekommen, ihn in den nächsten beiden Partien zu schonen. Dass die heftigen Fouls mentale Spuren bei dem größten Hersfelder Talent hinterlassen könnten, glaubt Weiß nicht: „Lasse ist ein Kämpfer. Er trainiert so viel wie sonst kaum ein Spieler in der Landesliga. Er steckt das weg.“  (Felix Hagemann)


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