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HFV Präsident Stefan Reuß während der virtuellen Sprechstunde - Fotos: Hans Hubertus Braune

REGION Entscheidung erst Mitte Juni?

Zwei Szenarien, viele Fragezeichen - HFV stellt sich den Fragen der Vereine

10.05.20 - Am Samstagvormittag lud der Hessische Fußball-Verband (HFV) interessierte Vereine zu einer virtuellen Sprechstunde ein, um die vielen Fragen, die im Zusammenhang mit der Corona-Krise entstanden sind, zu beantworten. Vorrangig ging es bei den erbetenen Informationen um die Themen Trainings- und Spielbetrieb, Wechselrecht und Finanzen.

 Rund 150 Vereine nahmen an der Sitzung teil und waren im Anschluss nur bedingt schlauer. Eines ist aber klar: Eine Annullierung der Saison wird es nicht geben. „Das ist rechtlich nicht möglich. Es geht also nur um die Frage „Abbruch“ oder „Fortsetzung“, sagte HFV-Vizepräsident Torsten Becker Teilnehmerkreisen zufolge.

 Ein Model sieht vor, dass im Falle eines Abbruchs die endgültige Tabelle durch eine Quotientenregelung ermittelt wird. Das einfache werten der Hinrunde sei sportlich nicht fair, teilte der HFV mit. Bei der Quotientenregel würde die Anzahl der Punkte durch die Anzahl der Spiele geteilt und das mit 100 multipliziert. Absteiger soll es demnach keine geben. Die "Quoten-Ersten" dürfen aufsteigen, Relegationsspiele gibt es keine. Das ist aber nur eins von mehreren Modellen. Die anstehenden Fristen zur Mannschaftsmeldung oder dem freiwilligen Rückzug ("15. Mai") werden verschoben. Die Delegierten eines außerordentlichen Verbandstages sollen letztlich entscheiden - und bekommen mehrere Vorschläge zur Auswahl.

Bei einer Saisonverlängerung wird die Wechselfrist im Sommer ausgesetzt - zumindest was die Amateurspieler angeht. Bei den Vertragsspielern ist dies noch unklar. Stand jetzt soll bei den Senioren ab dem 19. September 2020 wieder gespielt werden, bei den Junioren ab dem 12. September. Abhängig ist dies von den behördlichen Vorgaben - alles ist möglich. Das macht es insgesamt schwierig, zu planen.

Sicherlich gibt es keine ideale Lösung, doch scheint die "Quotientenlösung" leichter umsetzbar als eine Fortführung der Saison im September. Denn dies würde einen Ratenschwanz an Problemen nach sich ziehen. Werden die Wechselfristen verlängert oder gar gestrichen? Was geschieht im Jugendbereich, insbesondere mit den A-Junioren, die ab Sommer in den Senioren-Mannschaften spielen könnten? „Für die A-Jugend wäre diese Lösung eine Riesenkatastrophe“, sagte Carsten Well, Vorsitzender des Verbandsjugendausschusses in der Sitzung. Dies sieht auch Thomas Dreifürst vom JFV Viktoria Fulda so: „Bei einer Fortsetzung müsste man den kompletten Jugendbereich aufweichen. Ich denke, ein Abbruch wäre die beste Lösung", sagt der Vorsitzende der Viktoria, deren Juniorenmannschaften zum Großteil in der Hessenliga spielen.

Außerordentlicher Verbandstag erst Mitte Juni? 


Es ist ein hochkomplexer Vorgang, der wohl erst Mitte Juni auf einem virtuellen außerordentlichen Verbandstag entschieden wird. Der Termin Ende Mai wird aus satzungsrechtlichen Gründen nicht zu halten sein. 

Der HFV ist aber auf jede Entscheidung vorbereitet. „Wir haben alle Szenarien durchgespielt und die dazugehörigen Pläne in der Schublade“, sagte HFV-Präsident Stefan Reus. Derzeit werden die Vereine in verschiedenen Umfragen und Videokonferenzen befragt. Der HFV wolle keinen Schnellschuss. Eine bundesweit einheitliche Lösung scheint es auch beim Amateurfußball nicht zu geben. Aber zumindest auf Ebene der Regionalliga Südwest ist diese notwendig.

Lob gab es aus Teilnehmerkreisen für die transparenten und offenen Aussagen des Vorstands. „Es war eine sehr strukturierte Veranstaltung, in der wir direkte Informationen aus erster Hand erhielten. Das war wichtig. Jetzt müssen wir uns gedulden“, so Thomas Dreifürst. (fh)+++


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