Ein Tennis-Boom ist nicht zu erwarten

13.05.20 - Auf diesen Moment haben viele Tennisfreunde gewartet: Die Anlagen sind wieder geöffnet, der kleine gelbe Filzball kann wieder über das Netz gefeuert werden. Während sich bereits am Wochenende viele Tennisspieler gegenüber standen, glauben die Verantwortlichen der Vereine nicht, dass die Corona-Situation für einen Boom sorgen könnte.

Zwar ist Tennis eine der wenigen Sportarten, die, abgesehen von den Hygiene-Auflagen und dem ausgesetzten Ligabetrieb, schon fast wieder zum Normalbetrieb zurückgekehrt sind. Doch dass neben den bereits Aktiven weitere hinzu kommen, sieht Karsten Aßmann, 1. Vorsitzender des TC Grün-Weiß Fulda, nicht: "Ich glaube nicht, dass jemand zuhause sitzt und sich denkt, dass er jetzt mit Tennis beginnt, nur weil es eben wieder möglich ist."

Karsten Aßmann, 1. Vorsitzender des TC Grün-Weiß Fulda (l.). Archivfoto: Robert Kunz

Es gehöre "mehr Empathie" für den Tennissport dazu, um auch wirklich regelmäßig den Schläger in die Hand nehmen zu wollen. Einen Zulauf bemerkte Aßmann daher am Wochenende, als Grün-Weiß die Türen öffnete, nicht. Zu beklagen gab es jedoch auch nicht, denn die Tennisfreunde aus Fulda hatten wohl genug von der langen Pause und strömten auf den Platz. "Die Anlage war brechend voll", freute sich Aßmann.

Auch in Bad Hersfeld waren die Mitglieder äußerst aktiv am ersten Wochenende. Annett Deisenroth, Spielwartin des TC Blau-Weiß Bad Hersfeld, möchte die kommenden Wochen abwarten, ob der Verein neue Mitglieder begrüßen kann: "Bislang hat sich keiner gemeldet. Es gibt aber auch keinen Rückgang." Die Tennisspieler haben also wieder Lust. Ob das auch für Neu- oder Quereinsteiger gilt, sehen die Verantwortlichen jedoch nicht unbedingt als realistisch an. (tw) +++