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Reiner Calmund (71) tritt am Samstag gemeinsam mit Matze Knop im Bebraer "Lokschuppen Drive-in" auf. - Foto: S. Pick

BEBRA O|N-Interview mit Managerlegende

Autokino-Premiere für Reiner Calmund in der Biberstadt

Informationen zur PersonReiner Calmund ist 71 Jahre alt und lebt mit seiner Frau im saarländischen Saarlouis. Calmund durchlief beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen verschiedene Stationen als Fußball-Funktionär. Der langjährige Manager und Geschäftsführer des Vereins war 28 Jahre im Verein aktiv tätig. In seiner Zeit gewann die "Werkself" den UEFA-Cup und den DFB-Pokal. Heute ist Calmund ein gefragter Fußball-Experte. Zudem ist er Bestandteil in verschiedenen TV-Unterhaltungssendungen.

20.06.20 - Einer der bekanntesten Fußball-Manager der Vergangenheit kommt nach Bebra (Kreis Hersfeld-Rotenburg). Gemeinsam mit Comedian Matze Knop ist der ehemalige Leverkusen-Manager Reiner Calmund (71) beim "Lokschuppen Drive-in" zu Gast. Im Vorfeld sprach der 71-Jährige mit OSTHESSEN|NEWS über den Re-Start der Bundesliga und über aktuelle und vergangene Fußball-Stars aus Osthessen.

OSTHESSEN|NEWS: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, gemeinsam mit Matze Knop einen Podcast auf die Beine zu stellen? 

Reiner Calmund: Wir kennen uns seit vielen Jahren. Vor der WM 2006 haben wir für RTL erfolgreiche und lustige Drehs im Wohnwagen produziert. Matze war als Jürgen Klinsmann verkleidet, er sah genauso aus und hat perfekt den schwierigen Dialekt des damaligen Bundestrainers gesprochen. Während der TV-Auftritte bei der WM 2010 habe ich die Versöhnung von Matze mit Franz Beckenbauer eingeleitet. Ein paar Schlauberger hatten unserem Fußball-Kaiser erzählt, dass Matze sich in der Rolle von Franz lustig über ihn mache. Das war absolut falsch, Matze hat Franz perfekt mit einem sehr ähnlichen Aussehen parodiert. Ich habe Franz damals klar gemacht, dass Matze ihn vollwertig bei einigen lästigen Reisen als FIFA-Delegierter vertreten könnte. Franz Beckenbauer hat das später genauso gesehen und Matze zu einer seiner Veranstaltungen verpflichtet.  
 
O|N: Wie kam die jetzige Podcast-Besetzung zustande?
 

Calmund: Aktuell hatte Matze mit Oliver Pocher einen Fußball-Podcast, der sich aber immer häufiger um Pochers Privatleben statt um Fußballthemen drehte, sodass sie im Frühjahr unterschiedliche Wege beschritten. Während Pocher mit seiner Frau ein Projekt startete, kam unser gemeinsamer Freund Tobi Holtkamp auf die Idee, dass wir eine ganz schlagkräftige Besetzung für einen wöchentlichen Stammtisch sein könnten. Das Feedback scheint das zu bestätigen, wir bringen verschiedene Perspektiven mit, haben gute Drähte und Einblicke auch hinter die Kulissen, aber sind doch vor allem Fans geblieben. Ich glaube, da entwickelt sich gerade eine Erfolgsgeschichte - und das Beste ist, es macht auch noch Spaß! 
 
O|N: Wer ist an Sie herangetreten, gemeinsam mit Matze Knop in einem Drive-In-Autokino aufzutreten? Wie bewerten Sie im Allgemeinen die Renaissance des Autokinos? 

Calmund: Es gab tatsächlich mehrere Anfragen und Ideen, unseren Fußball-Stammtisch auf die Autokino-Bühne zu bringen. Terminlich war das nicht ganz so einfach, aber in Bebra hat dann alles gepasst. Jetzt feiern wir dort unsere Premiere und das Finale der Bundesliga. Mir gefällt das wahnsinnig gut, wie kreativ in den vergangenen Monaten verschiedene Veranstalter gehandelt haben und zum Beispiel diese Autokino-Events entworfen wurden. Ich habe schon einige Bilder gesehen, einfach toll, dass man zusammen Live-Unterhaltung erleben kann - und doch den Sicherheitsabstand einhält. Das Wort Hupkonzert wurde wohl nochmal neu definiert. Ich freue mich sehr auf den Abend! 
 
O|N: Kommen wir zu unserer Region: Wie ist Ihre Beziehung zu Osthessen? Gab es in Ihrer Zeit bei Bayer 04 Leverkusen einen Spieler aus Osthessen, den Sie verpflichtet haben oder gerne in Ihren Reihen gehabt hätten?  

Calmund: Ich hätte Uwe Bein natürlich gerne verpflichtet, der Frankfurter Spielmacher wurde 1990 Weltmeister und war in der überragenden Bundesliga-Truppe von Eintracht Frankfurt der spielerische Mittelpunkt. Ein interessanter Spieler ist ja auch Mustafi. Der Weltmeister von 2014 ist in Bad Hersfeld geboren, spielte in Bebra und spielt aktuell in der englischen Premier League für den FC Arsenal.
 
O|N: Seit einigen Wochen läuft die Fußball-Bundesliga wieder. Sehen Sie den Re-Start der höchsten deutschen Spielklasse als gelungen an? Kann die Aufmerksamkeit, gerade aus dem Ausland, der Bundesliga  Auftrieb verleihen? 

Calmund: In den letzten Wochen lag die kumulierte TV-Quote bei den Bundesliga-Übertragungen von Sky, ARD, ZDF, RTL und Sport1 bei 18 bis 20 Millionen Zuschauer, eine gigantisch hohe Quote. Trotzdem freue ich mich, wenn unsere Fans wieder ins Stadion dürfen, Stimmung und Atmosphäre gehören einfach dazu. Für mich gilt jedoch, die Sicherheit der Menschen steht an erster Stelle. Das Konzept der DFL ist aufgegangen. 
 
O|N: Neben Ihrem Podcast: welche Tätigkeiten üben Sie derzeit noch aus? 

Calmund: Ich habe in den letzten zehn Tagen in Köln neue Folgen für "Grill den Henssler" produziert, das geht mindestens bis abends 22 Uhr, es macht Spaß und ist trotzdem anstrengend. Das Ganze wurde ergänzt mit vielen Interviews, PR-Terminen, einem großen Beitrag für das ZDF zu 30 Jahre Wiedervereinigung und natürlich mit drei Podcast-Beiträgen. Bayer Leverkusen hat mich dann noch zum Geisterspiel gegen den 1. FC Köln eingeladen. Es war schon komisch, dass bei diesem Derby nur sieben erlaubte Vorstände beziehungsweise Ehrengäste von Bayer 04 und fünf vom Gastverein 1. FC Köln ins Stadion durften. (Kevin Kunze) +++


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