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Experten raten so früh wie möglich, mit dem Schwimmen zu beginnen - Symbolbild: pixabay

REGION Besorgniserregender Trend

Schwimmlehrer schlagen Alarm: viele Kinder können nicht schwimmen

08.07.20 - In den vergangenen Wochen sind in Deutschland mehrere Menschen ertrunken, darunter auch einige Kinder. Experten bemängeln schon seit langem, dass viele Kinder nicht richtig schwimmen können. Die Gründe dafür sind vielfältig – die Folgen können tödlich sein.  
 
Im Baden-Württembergischen Burladingen ertrank vor wenigen Tagen ein vier Jahre altes Mädchen in einem privaten Swimmingpool, in Hannover (Niedersachsen) ertrank ein fünfjähriger Junge in einem See. Es sind nur zwei von vielen Beispielen, bei denen Kinder auf tragische Weise im Wasser ums Leben kamen. Alleine im vergangenen Jahr ertranken bundesweit 17 Kinder im Vorschul- und acht im Grundschulalter.

Kinder beginnen zu spät mit dem Schwimmen 

Viele Kinder können heutzutage nicht mehr richtig schwimmen. Waren es 1980 nur zehn Prozent, sind heute rund 60 Prozent, der Grundschüler Nicht-Schwimmer. Ein besorgniserregender Trend. "Die Kinder kommen einfach zu spät zum Schwimmen. Normal müssten bereits im Kindergarten die ersten Schwimmkurse stattfinden", sagt Anna Fink, ausgebildete Schwimmtrainerin bei den Wasserfreunden Fulda.
 
Sie gibt bereits Schwimmkurse für Kleinkinder. "Das ist wichtig, um die Kinder ans Wasser zu gewöhnen. Heute haben viele Kinder, auch im fortgeschrittenen Alter, Angst vor dem Wasser", sagt Fink. Aus ihrer Sicht sollten die Kleinen spätestens mit fünf Jahren sicher schwimmen können. Ähnlich sieht es auch Stefan Vierheilig von der SVK Schwimmschule in Fulda: "Jedes Jahr ein Schwimmkurs ist empfehlenswert, vom Baby bis zum Kleinkind."

Kapazitäten fehlen 

Doch hier liegt bereits das nächste Problem. Viele Kurse sind überbucht, die Wartelisten lang. "Uns fehlen die nötigen Wasserkapazitäten, um genügend Kurse anbieten zu können", klagt Fink. Zwei Hallenbäder im Großraum Fulda, da bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten. "Auch da muss sich dringend was ändern", fordert Fink.
 
In diesem Sommer rechnen die Behörden übrigens mit bundesweit rund 20 Prozent mehr Toten als im Vorjahr. Darunter werden dann auch wieder viele Kinder sein. Traurige Zahlen, an denen sich dringend etwas ändern muss. Bis dahin raten die Experten, die Kinder auf die Gefahren aufmerksam zu machen und in der Nähe von Wasser nicht aus den Augen zu lassen. (fh) +++


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