Archiv
Isabel Schaller aus Nüsttal berichtet von ihrem Abenteuer beim Arctic Triple Triathlon. - Fotos: Privat

NÜSTTAL Ein Erfahrungsbericht

Nüsttalerin Isabel Schaller beim norwegischen Arctic Triple Triathlon

19.09.20 - Die aus Nüsttal stammende Isabel Schaller, die für das radroo-Team aus Fulda startet, nahm am Arcitic Triple Triathlon in Norwegen teil. In ihrem Erfahrungsbericht schildert sie ihre Eindrücke vom Norwegen-Abenteuer und dem Wettkampf, den sie als Achte der Frauenwertung und Siegerin ihrer Altersklasse beendete.

"Die Lofoten, eine Inselgruppe im nördlichen Norwegen, beeindrucken jeden Besucher mit ihrer atemberaubenden Landschaft. Schroffe Berge, türkisblaues Meer, karibische Strände und das Polarlicht – das alles gibt es auf den Lofoten zu entdecken.- traumhaft schön! Seit über zehn Jahren bereise ich jeden Sommer Norwegen, aber die atemberaubenden Lofoten im Nordland standen definitiv noch auf meiner Agenda.


Anfang Januar meldete ich mich zum Arctic Triple Triathlon an, der jährlich in der 33. Woche stattfindet. Mitte März kam Corona und die vage Vermutung, dass das Rennen abgesagt würde, wie alle Großveranstaltungen in jener Zeit. Aber diese Ungewissheit ließ meinem Vorhaben keinen Raum für einen Abbruch. Physisch und psychisch war mein anvisierter Trainingsplan genau richtig, um mir in dieser unsicher scheinenden Zeit die nötige Struktur für den Alltag mit Familie, Beruf und Sport zu geben. Sehr bald war klar, dass das Rad zu meiner Hauptdisziplin wird, da Schwimmbäder geschlossen hatten. Mit dem Laufen pausierte ich sowieso seit Februar aufgrund einer Verletzung und fing damit erst wieder Anfang Juli an. Irgendwie würde es schon klappen, daran glaubte ich ganz fest!

Mitte Juli öffneten sich die norwegischen Grenzen wieder für uns Deutsche. Das Ziel rückte näher, und so rollte der "Support- Bus" mit Rädern, Neos, Equipment und Verpflegung am 7. August gern Norden los. Ich flog drei Tage später bei einem grandiosen Sonnenlichtspektakel in die Lofoten ein und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit der Crew folgten nun einige lockere Vorbereitungstage, um die Lauf- und Radstrecke kennenzulernen. Alles bei sonnigen 16 bis 20 Grad. Die Vorfreude stieg mit jedem Tag und innerlich war ich unerwartet ruhig.  


Am Starttag der Lang- und Mitteldistanz wechselte jedoch der nordische Wetter-Gott sein Gesicht, bescherte den Läufern Wind und Regen fast durchgängig bei 12 Grad. Wettervorhersage für den Olympic+ war fast unverändert zum Vortag, als sich die Lang,- und Mitteldistanzler auf die windig nasskalte Strecke begaben.

ENDLICH: mein Samstag

Mit 1.000 Metern startete das Schwimmen im wellenreichen Hafenbecken von Svolvaer. Ein gutes Frühstück als Grundlage, Startunterlagen abholen, Rad vorbereiten, Startplatz zugewiesen bekommen, im Warmen Neo angezogen und aufm Weg zum Wasser noch einen Deutschen zum Start-Verbündeten auserkoren, das gab uns beiden mentale Kraft. Die im Dreieck verlaufenden Bojen umkraulte ich mühsam zweimal, schluckte dabei gefühlte zwei Liter Salzwasser, um dann als Achte der Frauen aus dem 14 Grad kühlen Wasser zu klettern.

Am Pier entlang, vorbei an applaudierenden, gut gelaunten Zuschauern erreichte ich die T1, reibungslos wechselte ich aufs Rad. Die 50 Kilometer-Strecke mit über 600 Höhenmetern führte aus der Stadt hinaus Richtung Henningsvaer. Auf der E10 peitschte mir der Gegenwind mit voller Wucht ins Gesicht. Ich kam aber in einen guten Rhythmus, konnte einige Fahrer überholen. Beim Abbiegen nach Henningsvaer nahm der Wind mit jeder neuen Kurve gefühlt nochmal an Intensität zu, zwei Brücken erarbeitete ich im Wiegetritt, um dann auf der Insel-Stadt zu wenden. Auf dem Rückweg gab ich Watt aufs Pedal, der Rückenwind war mir ein willkommener Freund, sodass ich erneut ein paar Plätze gut machte.


Ich kam als Vierte von 28 Frauen vom Rad. Trotzdem ließ ich es die ersten Laufkilometer locker angehen, da mir der steile Anstieg zum Tjeldbergtindengipfel auf der insgesamt zwölf Kilometer profilierten Strecke noch einiges abverlangen würde. Über Wurzeln, Felsen, Gestein, matschige Passagen führte der Trail von null auf 367 Höhenmeter und erschloss sich in einer einzigartigen Panoramasicht aufs Umland von Svolvaer. Ab nun war höchste Konzentration geboten, da es nun ebenso bergab ging mit einem unwegsamen Kletterabschnitt, sandig nassen Boden vom regnerischen Vortag und schottrigem Trailabgang. Die letzten asphaltierten Kilometer führten wieder am Pier entlang zur Schlussrunde an den Wechselzonen. 

Ich schaute ein letztes Mal über meine linke Schulter und realisierte im Augenwinkel eine Mitstreiterin. So finishte ich auf den letzten 100 Metern im Endspurt und belegte den 8. Platz der Frauen, 56. Gesamt, 1. meiner Altersklasse." (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön