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Der österreichische Skiort Ischgl entwickelte sich im vergangenen Winter zu einem Corona-Hotsport. - Foto: picture alliance/imageBROKER

REGION Skiurlaub in Corona-Zeiten

Corona-Hotspot Ischgl: "Bei vielen bleiben die Bretter diesen Winter im Keller"

11.11.20 - In den nächsten Tagen sollte sie in vielen Orten eigentlich losgehen, die neue Wintersportsaison. Doch coronabedingt haben viele Skigebiete ihren Start erst einmal verschoben. Ischgl startet fast einen Monat später als sonst, andere Wintersportgebiete bleiben vorerst ganz geschlossen. Viele Skiclubs haben deswegen ihre Fahrten für diesen Winter bereits abgesagt. 

Skiurlaube haben momentan nicht den besten Ruf. Zu frisch sind noch die Erinnerungen an das Frühjahr als sich Ischgl und andere Skigebiete zu Corona-Hotspots entwickelten, von wo aus sich das Virus in ganz Europa verbreitete. Dieses Jahr sind die Wintersportorte auf die Pandemie eingestellt. Spezielle Hygienekonzepte wurden erarbeitet, das obligatorische Après-Ski, das als Virenschleuder galt, wird es in diesem Winter nicht geben. 

Dennoch ist vielen das Risiko einer Reise zu hoch. "Die Erfahrungen aus dem letzten Winter spielen natürlich eine Rolle, keiner weiß ja, ob sich das wiederholen kann und wie es sich entwickelt", sagt Frank Eisenstein, vom Skiclub Monte Kali in Neuhof. Er und sein Verein waren zur gleichen Zeit, als das Ausmaß der Pandemieverbreitung in Ischgl bekannt wurde, im Salzburger Land. "Wir hatten noch Glück, ein paar Tage später war dann alles dicht", erzählt er. 

Dieses Jahr geht der Skiclub auf Nummer sicher und hat die traditionelle Frühjahresfahrt bereits abgesagt. "Die Teilnahmebereitschaft war auch einfach nicht so da, wie in den letzten Jahren", so Eisenstein. Für viele geht Skiurlaub auf der einen Seite und Kontaktreduzierung auf der anderen auch einfach nicht zusammen. Dabei gäbe es durchaus die Möglichkeit in Skigebiete zu reisen. "Skiurlaub wird möglich sein, da bin ich mir relativ sicher. Die Skigebiete werden Hygienekonzepte erstellen und alles dafür tun, dass sich die Urlauber sicher fühlen", sagt Frank Happ, Geschäftsführer des Reisebüro Happ in Flieden (Landkreis Fulda). 

"Nachfrage ist gering"

Frank Happ Archivfoto: ON

Aber auch er spürt, dass die Lust auf Skiurlaub bei vielen enorm gesunken ist. "Die Nachfrage ist gering." Dabei könne gerade für Menschen, die kein Problem mit Mundschutz in Gondeln haben, und auch auf Après-Ski keinen Wert legen, die Situation sogar etwas Positives haben. "Die Pisten werden vermutlich leerer sein, die Hotels auch. Für einige ist das sicher attraktiv", glaubt Happ. Er weiß aber auch, dass dies nur auf die Wenigsten zutreffen dürfte. "Meine persönliche Meinung ist, dass in dieser Saison kein großes Geschäft mehr zu machen ist. Die Verunsicherung ist einfach zu groß", sagt er. Bei vielen bleiben die Ski in diesem Winter wohl im Keller. (fh)+++


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