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Motorsport ist ein teures Vergnügen. - Fotos: Privat

HÜNFELD Motorsport in der Corona-Krise

Sponsoren springen ab: Rene Kircher´s Leidenschaft wird zum Minusgeschäft

05.05.21 - 150.000 bis 200.000 Euro - das ist nicht etwa der Jahresetat eines ambitionierten Amateurvereins, sondern ungefähr die Kosten, die für eine Saison im Motorsport anfallen können. Der Hünfelder Rene Kircher kann davon ein Lied singen. Der 20-Jährige fährt in der ADAC TCR Germany und ist wie viele seiner Kollegen auf Sponsorenunterstützung angewiesen, um seiner Leidenschaft weiter nachgehen zu können - doch gerade die sind aktuell nicht einfach zu finden.
 
Schuld ist mal wieder Corona. "Ich habe in letzter Zeit leider einige Partner verloren. Sie sagen zwar, dass sie mich gerne weiter unterstützen möchten, es finanziell aber momentan nicht möglich ist", erzählt Kircher. Dabei sind gerade in seinem Sport Sponsoren von enormer Bedeutung.
 
Denn der Motorsport gehört zu den teuersten Sportarten weltweit. Finanzielle Unterstützung oder ein finanzstarker Familienhintergrund sind unabdingbar, um es ganz nach oben zu schaffen. Meist ist das Geld sogar entscheidender als das Talent.

10.000 Euro für einen Tag auf dem Hockenheimring

 

Rene Kircher

Vom Talent hat Kircher auf jeden Fall genug. Der Hünfelder fährt seine zweite Saison für das Volkswagen Team Oettinger in der ADAC TCR Germany. Er will in diesem Jahr seinen ersten Titel gewinnen, dafür muss er top vorbereitet sein. Dass wiederum geht gehörig ins Geld "Mit gutem Material und einer guten Vorbereitung kommen schon mal Kosten von 150.000 bis 200.000 Euro pro Saison zusammen", erklärt Kircher. So kostet beispielsweise alleine ein Testtag auf dem Hockenheimring pro Auto schon mal an die 10.000 Euro.
 
Um diese Kosten stemmen zu können, ist er neben der Unterstützung seines Teams auch auf die finanzielle Förderung und Unterstützung durch Sponsoren angewiesen. Wäre alles wie geplant gelaufen, hätte Kircher die Saison mit einer schwarzen Null abschließen können. Dank Corona muss er nun jedoch privates Geld zuschießen. "Das geht aber auch nicht immer. Mein Vater ist zwar selbstständig, aber Millionär ist er nicht", sagt er. "Umso dankbarer bin ich um meine Partner, die mit mir dieses Jahr an den Start gehen werden. Ein besonderes Dankeschön gilt meinem Team. "

Sponsorensuche das ganze Jahr 

 
Kircher ist ganzjährig auf der Suche nach Sponsoren. Seine Freundin und sein Manager helfen ihm dabei, kontaktieren mögliche Partner und kümmern sich um den Social-Media-Auftritt. Haben sie das Gefühl, dass ein potenzieller Sponsor nicht abgeneigt ist, wird er mit Pressetexten und Rennberichten versorgt. "Man muss dranbleiben", so Kircher und ist dankbar für die viele Unterstützung.
 
Er weiß aber auch, dass es auf Dauer ohne Geldgeber nicht funktionieren kann. Angst davor, nicht mehr fahren zu können hat er aber nicht "Solle es mal so sein, dass ich es nicht mehr finanzieren kann, muss ich schweren Herzens aufhören, aber daran denke ich noch nicht." Die nächste Saison ist auf jeden Fall gesichert. Alles andere wird die Zukunft zeigen. (fh)+++


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