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Martin Peli (l. hier mit Marko Steubach) ist mehrfacher Hessenmeister und Vegetarier - Foto: Verein

FULDA Hessenmeister Martin Peli gibt Einblicke

Vegetarismus im Kraftsport: Gemüse ist das neue Fleisch

21.05.21 - Wer Muskeln aufbauen will, braucht Eiweiß. Darauf können sich alle einigen. Viele Sportler, egal ob Amateur oder Profi, greifen daher immer wieder zu Steaks oder Hühnchen. Hauptsache mageres Fleisch. Das soll Muskeln machen, lautet das Klischee. Doch es geht auch anders. Martin Peli ist Kraftsportler aus Fulda und mehrmaliger Hessenmeister. Er ernährt sich seit Jahren nur noch vegetarisch – und fühlt sich besser und stärker denn je.
 
"Ein Spieler, der kein Fleisch ist, kann auf dem Platz keine Leistung bringen." Das sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß noch 1995. Damals gaben ihm viele recht, heute scheint diese Aussage wie aus der Zeit gefallen. Vegetarische oder sogar vegane Spitzensportler gibt es immer häufiger. Egal ob im Fußball, im Tennis oder sogar im Kraftsport.
 
Martin Peli ist einer von ihnen. Der mehrmalige Hessenmeister im Gewichtheben von Blau-Gelb Fulda ernährt sich seit drei Jahren vegetarisch, verzichtet komplett auf Fleisch und Fisch. Er sagt: "Ich fühle mich besser als vorher und spüre auch keinerlei Nachteile in meinem Sport. Ganz im Gegenteil: Ich fühle mich sogar leistungsfähiger."

Fleischersatzprodukte werden immer beliebter

 

Der Kraftsportler stellte 2016 mit 280 kg den Hessenrekord auf Fotos: Privat

Früher sei "Fleisch macht Fleisch" das Motto im Kraftsport gewesen. Viele hätten die notwendigen Proteine durch Fleisch zu sich genommen. Heute sei das anders. Peli deckt seinen Proteinbedarf durch den Verzehr von Hülsenfrüchten, Nüssen, Erdnussbutter, vegane Proteinpulver und Getreideprodukte wie Haferflocken. Und wer glaubt, dass der Genuss dabei zu kurz kommt, der täuscht. Klassische Burger Patties oder Chickennuggets werden eben durch vegane Alternativen ersetzt. "Das schmeckt klasse. Mittlerweile wollen auch meine Frau und mein Kind nur noch die veganen Alternativen und die sind keine Vegetarier", erzählt Peli.
 
Vegane und vegetarische Lebensmittel erfreuen sich inzwischen nicht nur bei Kraftsportlern immer größerer Beliebtheit. 2020 stellten die Unternehmen so viele Fleischersatzprodukte her wie noch nie. Der Konsum von Fleisch zum Kochen oder Braten sinkt hingegen seit Jahren deutlich. "Viele Supermärkte haben inzwischen richtig gute und leckere Produkte im Sortiment und die sind oft nicht mal teurer", sagt Peli.

Anfänger sollten sich gut informieren 

 

Anfängern gibt er den Tipp, sich vorher richtig einzulesen und zu informieren. "Sinnvoll ist auch, sich einen Zeitraum festzulegen, in dem man die Ernährungsumstellung konsequent umsetzt. Danach merkt man, ob es etwas für einen ist oder nicht. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden", so Peli. Fest steht: Eine fleischlose Lebensweise ist nicht nur für Wettkampfsportler eine ernstzunehmende Alternative, sondern auch für jeden unregelmäßigen Fitnessstudiogänger. Inzwischen haben auch Studien belegt, dass es für den Muskelaufbau irrelevant ist, aus welcher Quelle der Körper sein Eiweiß bezieht.
 

Peli ärgert sich lediglich, dass er nicht schon früher damit begonnen hat. "Mittlerweile sehe ich die Produktion von Fleisch sehr kritisch. Gerade die Massentierhaltung ist schlecht für die Umwelt, oft mit unsäglichem Leid für die Tiere verbunden und schadet auch unserem Körper. Viele Tiere werden prophylaktisch mit Medikamenten behandelt, Rückstände davon gelangen dann auch in unseren Körper. So können zum Beispiel Resistenzen gegen Antibiotika entstehen." Für ihn steht deshalb fest: "Ich werde noch sehr lange ohne Fleisch leben." (fh)+++


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