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Große Enttäuschung nach toller Leistung. Die Damen von Eintracht Frankfurt haben den Pokalsieg knapp verpasst - Foto: picture alliance / Joaquim Ferreira | Joaquim Ferreira

KÖLN Präsident leidet mit

"Fußball kann so grausam sein"

31.05.21 - Schade, schade, schade: Shekiera Martinez und Theresa Panfil kehren nicht mit dem DFB-Pokal im Gepäck nach Osthessen zurück. Seriensieger Wolfsburg setzte sich in Köln dramatisch durch. torgranate.de hat einige Reaktionen nach dem Finale gesammelt. 

Theresa Panfil kam im Finale nicht zum Einsatz Foto: Eintracht Frankfurt

"Ich fühle puren Frust", sagte Theresa Panfil nach dem Spiel. Die Fliedenerin haderte nicht mit der Tatsache, dass sie nicht zum Einsatz gekommen war. Nein, sie haderte mit dem Spielverlauf. "Wir waren so nah dran, den Pokal mit nach Hause zu nehmen, hatten unsere Chancen, machen unser wahrscheinlich bestes Saisonspiel, lassen Wolfsburg teilweise verzweifeln und kassieren so kurz vor Schluss das Tor. Das ist frustrierend." Panfil nahm nach der Siegerehrung die Silbermedaille ganz schnell ab – ihr und ihren Kameradinnen war anzusehen, wie sehr das Spiel nagt – vor allem wegen des dramatischen Verlaufs.

Es war Ewa Pajor, die zwei Minuten vor Ablauf der Verlängerung Frankfurt aus allen Träumen riss. Die polnische Mittelstürmerin traf nach gutem Zusammenspiel mit Svenja Huth sehenswert ins linke Eck. In dieser Phase schien Frankfurt näher am "Lucky Punch" in der bis dato torlosen Begegnung. Allen voran Laura Prasnikar hätte kurz zuvor völlig freistehend am langen Pfosten das Spiel in die andere Richtung kippen können, schien aber zu überrascht. Eingeleitet hatte die letzte Großchance der Eintracht Shekiera Martinez mit einem klugen Ball auf die rechte Außenbahn (115.).

Schult die Spielerin des Spiels? 


Schon in der regulären Spielzeit hatte Wolfsburg zwar die Zügel in der Hand, fast 20 Ecken, aber nicht viele Großchancen, wie bei der Eintracht waren es eine Handvoll. Jokerin Alexandra Johannsdöttir vergab die größte für die SGE, als Almut Schult glänzend parierte (59.). Schult war vielleicht gar so etwas wie die Spielerin des Spiels – obwohl sie am Ende gar nicht mehr auf dem Feld stand. Prasnikar war durchgebrochen, auf und davon Richtung Schult. Schult stürmte aus ihrem Kasten und räumte Frankfurts Stürmerin 18 Meter vor dem Tor ab (96.). Die Notbremse ahndete die nicht immer auf Höhe wirkende Schiedsrichterin Mirka Derlin (Bad Schwartau) völlig zu Recht mit Rot, allerdings verpuffte der anschließende Freistoß aus bester Position. Prasnikar und Co. hätten sicherlich lieber die Führung statt des Platzverweises für sich beansprucht. 

Eintracht-Präsident Peter Fischer dachte nicht zuletzt an diese Szene, als er das Spiel rekapitulierte: "Fußball kann wirklich grausam sein. Klar, Wolfsburg war wie zu erwarten die bessere Mannschaft, aber wir hatten Chancen von der gleichen Güte. Die Mannschaft kann die Heimreise erhobenen Hauptes antreten, wenngleich wir gerne dem DFB-Pokal der Herren in unserem Museum eine Schwester beiseite gestellt hätten.

Während Panfil bedingungslos ihre Kameradinnen anfeuerte, wartete Martinez geduldig auf ihren Einsatz. Der hätte bereits früher erfolgen können, allerdings entschied sich Trainer Niko Arnautis kurz vor Schluss der regulären Spielzeit um, schickte die zur Einwechslung bereitstehende Fuldaerin wieder zum Aufwärmen. Erst in der letzten Halbzeit des Spiels kam Martinez, hatte gleich nach 20 Sekunden eine starke Aktion, wurde aber zurückgepfiffen, als sie sich auf dem Weg Richtung Tor befand. Zumindest eine strittige Entscheidung, ihr diesen robust geführten Zweikampf abzupfeifen und damit eine glänze Gelegenheit zu berauben.

Obwohl keine Zuschauer zugelassen waren, sorgten zumindest die nicht im Kader stehenden Spielerinnen der Wölfinnen um die verletzte Nationalstürmerin Alexandra Popp für Stimmung – bewaffnet mit Töpfen und Rührlöffeln trieben sie ihr Team zum siebten Pokalerfolg in Serie. Corona macht erfinderisch.

Die Statistik:

Frankfurt: Frohms – Santos, Kleinherne, Störzel (95. Kirchberger), Küver (91. Hechler) – Nüsken, Pawollek (40. Johannsdöttir) – Feiersinger, Freigang, Dunst (105. Martinez) – Prasnikar.
Wolfsburg: Schult – Wedemeyer (49. Blässe), Doorsoun, Janssen, Rauch – Engen, Oberdorf – Huth, Blomqvist (91. Wolter), Rolfö (98. Abt) – Pajor (120. Jakabfi).
Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau).
Tor: 0:1 Ewa Pajor (118.).
Zuschauer: keine (in Köln).
Rote Karte: Schult (Wolfsburg) nach einer Notbremse (96.). (tg)+++

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Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.


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