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Bei einem Spiel in der KOL Fulda-Süd kam es zu unschönen Szenen - Symbolbild: picture alliance / Laci Perenyi | Laci Perenyi

EICHENZELL Eklat im Amateurfußballspiel

Tritte, Schläge und ein Biss – Anzeige wegen gefährlicher Körperveretzung

12.09.21 - Hat der Amateurfußball ein Problem mit Gewaltausbrüchen? Im beschaulichen Osthessen zum Glück nicht. Wenngleich ein Spiel der Kreisoberliga Fulda-Süd vom vergangenen Sonntag das Gegenteil behauptet. Ein Welkerser soll derart ausgerastet sein, dass er seinen Schwebener Gegenspieler Calvin Auth (24) mehrfach schlug und ihm ins Gesicht biss. Auth zeigte den Täter an, landete im Krankenhaus und hinterlässt nach der Aktion einen fassungslosen Trainer.

Eben erst hatte Carsten Stey den 2:1-Siegtreffer für Schweben erzielt, da wurde es noch einmal hektisch und besonders unschön. Schwebens Trainer Mario Lins schildert gegenüber torgranate.de den Hergang: Welkers soll in der Nachspielzeit über den späteren Rotsünder einen Angriff gestartet haben, den Auth mit einem taktischen Foul unterbunden hätte. Daraufhin soll der Welkerser seinem Gegenspieler in den Bauch getreten, sich auf ihn geworfen, ihn mehrfach geschlagen und zu schlechter Letzt ins Gesicht gebissen, ja richtig, gebissen haben. Auth wurde mit einer Rippenprellung und einem Schleudertrauma in der Halswirbelsäule ins Krankenhaus gebracht und zeigte den Rotsünder wegen gefährlicher Körperverletzung an.

Lins beobachtete das Szenario aus rund 50 Meter Entfernung – und zeigt sich noch Tage danach völlig schockiert. "Es war ein ganz normales Foulspiel von Calvin, aber dann ist die Situation sofort eskaliert. Der Welkerser hat zwei-, dreimal zugeschlagen, dann gab es umgehend eine riesige Rudelbildung. Den Biss, die sicherlich größte Tragödie, konnte ich gar nicht mehr sehen." 

"Froh, dass mein Sohn ausnahmsweise nicht da war"

Zumindest nicht direkt: denn während Schiedsrichter Karsten Schön (Sportfreunde Ostheim) den Welkerser mit Rot vom Platz schickte, rief Schwebens Kapitän Marvin Stey seinem Trainer zu, dass er Auth auswechseln müsse, weil er blute. "Calvin kam dann an die Außenlinie, man hat die Bisswunde in seiner Wange richtig gesehen und sieht sie noch immer. So etwas kann man sich gar nicht vorstellen. Viele Zuschauer riefen, dass wir sofort die Polizei verständigen sollen", schildert Lins, der einerseits die Mannschaft coachen musste, weil Schön das Spiel noch vier, fünf Minuten laufen ließ und sich anderseits um seinen perplexen Spieler kümmerte. Dem riet er, sich direkt ins Krankenhaus zu begeben, um sich behandeln zu lassen. Dem kam Auth nach, der mit seinen Eltern ins Krankenhaus fuhr. Die Bilder, die Lins von Auth machte, sprächen für sich. Rumschicken oder gar veröffentlichen? Kommt für Lins freilich nicht infrage. 

Für Lins sind mehrere Faktoren völlig erschreckend. Einerseits, dass sich der SV Welkers bislang nicht bei Auth gemeldet hätte. Weder Vereinsverantwortliche, noch der Rotsünder. "Wenn ich Calvin wäre, würde ich die Entschuldigung gar nicht annehmen, weil so ein Verhalten nicht zu entschuldigen ist. Aber zumindest der Versuch sollte dann doch unternommen werden. Und wenn einer meiner Spieler so etwas getan hätte, würde ich persönlich dafür sorgen, dass er nie wieder in Schweben-Klamotten durch die Gegend läuft. Ich hoffe, dass der Verband ihn lange sperrt, dass Welkers sowohl sportrechtlich, als auch zivil- und strafrechtlich bei der Wahrheit bleibt und dass diesen Spieler nie wieder ein Verein aufnimmt."

Für Lins ist die Aktion unentschuldbar, in fast 30 Jahren aktiver Laufbahn sei ihm nicht eine nur annähernd so heftige Situation untergekommen. Selbst im Fernsehen nicht. Da käme selbst Luis Suarez, der mehrfach Spieler ins Ohr biss, als lammfromm weg. Nur eines beruhigte Lins ein wenig. Seine Frau und sein fast dreijähriger Sohn waren bereits am Samstag in den Urlaub gereist, Lins fuhr am Sonntag nach. "Ein Glück, denn bislang war mein Sohn bei allen Saisonspielen am Sportplatz. Diesmal nicht. Er will immer alles ganz genau wissen und ich weiß nicht, wie ich ihm das hätte erklären können." (Johannes Götze)+++

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Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.


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