Hünfelder Volleyballerinnen gewinnen Bundespokal Süd mit der HVV-Auswahl

26.10.21 - Während viele Schülerinnen die Herbstferien genießen konnten, standen für Finja Prokein und Loretta Paul vom Hünfelder SV mit der HVV-Auswahl Training und Wettkampf zur Vorbereitung auf den Bundespokal Süd 2021 auf dem Programm.

Mit einem Paukenschlag startet die HVV-Auswahl mit Mannschaftsführerin Finja Prokein am Freitag ins Turnier. In der Gruppe B traf die Auswahl auf die Teams aus Rheinland-Pfalz und Bayern und setzten sich beide Male deutlich und überlegen mit jeweils 2:0 durch und beendeten als Gruppenerster den ersten Tag. Eine souveräne Mannschaftsleistung ließ bereits erahnen, dass das Team um Finja Prokein zu den Favoriten des diesjährigen BuPo Süd zählen würde.

Am Samstag ging es gegen Nordbaden und Württemberg in die zweite Gruppenphase. Gegen Nordbaden konnte die Auswahl mit einem 2:0-Sieg noch an die Leistung des Vortags anknüpfen, doch der HVV-Motor lief noch nicht ganz rund. Erstmals kam gegen Württemberg das Team in Bedrängnis, gegen die technisch starke Auswahl, geriet das HVV-Team erstmal deutlich in Rückstand. Prokein trieb unaufhörlich ihre Mannschaftskameradinnen an und durch ihre wertevolle Abwehrarbeit konnte der erste Satz mit 27:25 gewonnen werden. Im zweiten Satz brachte Loretta Paul mit starker Blockarbeit und gezielten Schnellangriffen die nötige Sicherheit zurück in das Team, so dass der zweite Satz mit 25:20 auch nach Hessen ging und gleichzeitig das Halbfinale bedeutete.

Im Halbfinale hieß der Gegner erneut Bayern, zwar konnte in der Vorrunde das Spiel souverän gewonnen werden, doch die HVV-Spielerinnen wussten, dass Bayern im Halbfinale stärker auftreten wird – und so kam es auch. Die HVV-Auswahl geriet durch starke Aufschläge und Unstimmigkeiten massiv unter Druck und lief einem hohen Rückstand hinterher. Erst als Landestrainer Ennio Giordani personell die Mannschaft auf vier Positionen veränderte, konnte sich das Team um Mannschaftsführerin Finja Prokein langsam stabilisieren, jedoch musste der erste Satz mit 25:17 abgegeben werden. Ab dem zweiten Satz entwickelte sich ein wahrer Krimi mit zwei gleichstarken Mannschaften, die um jeden Punkt kämpften, so dass Hessen ausgleichen konnte und es in den Entscheidungssatz ging. Zunächst setze sich die HVV-Auswahl leicht ab, jedoch kam Bayern durch eine Aufschlagserie wieder heran. Beherzt und nervenstark agierte Finja Prokein in der Block-Feldabwehr und schaffte mit ihrem Team den 15:13 Satzgewinn und damit den Einzug ins Finale.

In einer atemberaubenden Finalatmosphäre unter den Augen der Nachwuchsbundestrainer und voll besetzter Schänzle-Halle traf die HVV-Auswahl auf die hoch gewachsenen Spielerinnen aus Sachsen. Die Kapitänin aus Hünfeld schwor ihr Team nochmals ein und die Halle traute ihren Augen nicht - wie ein Orkan fegte die HVV-Auswahl mit druckvollem Aufschlagspiel und fehlerfreiem Spiel über das Team aus Sachsen hinweg. Mit einem krachenden Block von Prokein zu Beginn ließ das Team keinen Zweifel daran, dass sie das Spiel gewinnen wollten und beendeten den ersten Satz mit 25:12.

Das Team aus Sachsen kam im zweiten Satz besser ins Spiel und beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch; beim Spielstand 22:22 hämmerte Finja den Außenangriff ins gegnerische Feld und brachte das Team in dieser heißen Phase in Führung, danach hatte die HVV-Auswahl den ersten Matchball, den die Sachsen noch abwehren konnten. Durch einen Aufschlagfehler hieß es zum Schluss des zweiten Satzes 25:23 für den HVV.

Danach gab es kein Halten mehr, die Spielerinnen und TrainerInnen lagen sich in den Armen und freuten sich ausgelassen über den Erfolg. Finja Prokein freute sich besonders, da der Gewinn des Bundespokals Süd ein toller "Abschluss 2021" ist, da sie sich bereits im Sommer über einen Hessenmeistertitel (U18), einen Vize-Hessenmeistertitel (U17) und zweimal über einen dritten Platz (U16 u. U17) im Beachvolleyball freuen durfte.

Der Hünfelder SV ist stolz auf seine beiden Nachwuchsspielerinnen; Paul, die besonders im Spiel gegen Bayern als Mittelblockerin herausragende Leistung gezeigt hat und Prokein, die als Mannschaftsführerin und Diagonalangreiferin über sich hinausgewachsen ist. Schon am kommenden Wochenende stehen beide wieder gemeinsam auf dem Feld, in der Regionalliga für den DVV-Stützpunkt und in der Oberliga für den HSV. (pm)+++