Hergehört alle zusammen: Seit zwei Monaten ist Prinz Johannes Caravanicus, der LXXXII. von Fulda im Amt. In dieser Zeit gab es schon dutzende Begegnungen mit Narren in und um die Domstadt. Ganz traditionell hat er am Samstag beim Ball der Stadt Fulda, dem großen Auftakt der Kampagne, das Zepter so richtig übernommen und dabei die geltenden Gesetze (bis Aschermittwoch gültig) in einer eigenen Proklamation mit elf Paragrafen zusammengefasst: § 1
§ 2 Mein Prinzenorden ist eine hohe, närrische Auszeichnung. Wer den Orden von uns verliehen bekommt, muss ihn bei allen karnevalistischen Veranstaltungen, In- und Out-Door, bis zum Aschermittwoch, sichtbar tragen. Wer ohne Orden angetroffen wird, muss 11 Euro 11 in die Garde-Kasse zahlen. Alternativ wird eine sofort ausgegebene Getränkerunde für mein Gefolge, inklusive Elferrat, wohlwollend akzeptiert.
§ 3 Jegliche Meinungsverschiedenheit zwischen Narren sind während der tollen Tage nicht lautstark und erst recht nicht körperlich auszutragen, sondern bei einem Hochstift Pils oder Sekt an der nächsten Theke beizulegen. Zu diesem Anlass sind alkoholfreie Getränke ebenfalls sehr zu empfehlen. Sollten Narren während der Foaset-Zeit hilflos aufgefunden werden, so sind sie nicht als persönliches Eigentum zu betrachten, sondern zu reinigen, zu pflegen und schnellstmöglich an deren Heimatadresse abzugeben.
§ 4 Mein prinzlicher Landsitz ist das schöne Heubach, Ortsteil der Gemeinde Kalbach. Seit Jahren stehen hier zwei Stümpfe, der nicht fertiggestellten Windkraftanlagen. Ich ordne an, dass jeweils eine Aussichtsplattform auf die Stümpfe montiert wird. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, sind die Plattformen mit Innenaufzügen in den Röhren zu erreichen. Als erkennbares Zeichen meiner prinzlichen Residenz in unmittelbarer Nähe, werden zusätzlich zwei beleuchtete Stahlkronen auf die Stümpfe gesetzt, baugleich mit der des Fuldaer Stadtturmes. Mit der kostengünstigen Planung wird Stadtbaurat Daniel Schreiner beauftragt. "Das setzt dem Ganzen noch die Krone auf!"
§ 5 Um das Touristikangebot der Stadt Fulda, in den Sommermonaten, zu erweitern, werden die Freiflächen rechts und links des "Wirgartens", in Anlehnung an das traditionsreiche "Airfield", zum "Camping-Field" umgestaltet. Somit werden auch endlich die Baulücken zwischen Sickels und Neuenberg geschlossen. Von der Tages-Stellplatzgebühr jedes Campers, kommen 1,11 Euro dem "Wirgarten" zu Gute.
§ 6 Damit die Prinzenmannschaft und auch alle andern Tollitäten der närrischen Randstaaten sich gegenseitig zu ihren Veranstaltungen ungehindert und zügig besuchen können, werden während der Kampagne alle Straßenbaustellen in Foll eingestellt. Alle Absperrungen, überflüssige Verkehrsbeschilderungen und Umleitungen sind zeitnah zu entfernen. Um richtig Spaß zu haben, darf der neue Bronnzeller-Kreisel, nur von karnevalistischen Eskorten in beide Richtungen befahren werden.
§ 7 Um Wohnmobilnutzer, die als Gäste nach Fulda kommen, nicht nur von der kulturellen, sondern auch der kulinarischen Vielfalt unserer schönen Stadt zu überzeugen, werden an den ausgewiesenen Wohnmobil-Stellplätzen Imbisswägen aufgestellt. Im Angebot gibt es dort ausschließlich Fulder Spezialitäten wie zum Beispiel den Fulder-Burger aus geröstetem Kümmelbrot, einer Scheibe gegrilltem Schwartemagen und Sauerkraut, Kochkäse- und Schmalzebrot mit Grieben, Zwibbelsploatz und natürlich Flurgönder mit breide Nudeln. Wie sagte schon Günter Elm: "Ess gitt nüscht Besseres, als ebbes Godes!"
§ 8 Mein Adjutant Johannes ist als Förderschullehrer dafür zuständig, dass bei den Ausmärschen, von den Aktiven, niemand aus der Reihe tanzt. Er wird alle im geschulten Auge behalten und bei Auffälligkeiten für entsprechende Disziplin sorgen. Etwaige Verstöße sind von ihm in ein karnevalistisches Maßregelbuch einzutragen. Im Rahmen eines individuellen, närrischen Förderplanes, können mit einem Besuch des Fastnachtseminares "Foaset fir Freeme" alle Einträge gelöscht werden.
§ 9 Bei unseren gemeinsamen Fahrten im Prinzenbus, sorgt ab sofort mein Adjutant Thomas für eine gute und abwechslungsreiche Neisel-Verpflegung. Die Familien der Prinzenmannschaft haben ihn hierbei mit kulinarischem Nachschub, tatkräftig zu unterstützen. Alles ist erwünscht, außer vegan! Als Kfz-Meister wird er mit seinem Team vom "Autoservice Thomas Reith" eine pannenfreie Fahrt mit dem Prinzenbus sicherstellen. Sein Motto, "Geht nett, gitt´s nett!".
§ 10 Als ausgebildete Glasapparatebau-Meisterin brennt mein charmantes Prinzenmariechen Natalie "mit Feuer & Flamme", nicht nur bei der Arbeit, sondern ganz besonders auch für die Fulder Foaset. Ihre Glas- und Tanzleidenschaft soll die Herzen und Gläser aller Fuldaer-Narren mit Freude, Heiterkeit, Frohsinn und karnevalistischer Leidenschaft füllen. Deshalb lasst unsere Gläser ab sofort immer halb voll und nicht halb leer sein!
§ 11 Als Letztes gebe ich als Prinz Johannes Caravanicus der 82. folgende Order an alle meine närrischen Untertanen in unserem schönen, einzigartigen Föllsch Foll heraus: Feiern Sie und genießen Sie mit uns die 5. Jahreszeit. Unterstützen Sie mit ihren Besuchen von Veranstaltungen unserer FKG oder den närrischen Mitstreitern, unser geliebtes Heimatfest! Wir laden Sie alle herzlich ein, ein Teil davon zu sein! Als Prinzenmannschaft lassen wir Foaset-Herzen höherschlagen darauf ein dreifach donnerndes Föllsch Foll – Hinein!
Gegeben am 18. Tag des Januars 2025. +++