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1. FKG-Fremdensitzung

Was für ein Abend: "Fröhlich und heiter - Die Foaset geht weiter" (und wie!)

30.01.23 - Es war dies ein Abend, den die meisten in der Orangerie wohl nicht vergessen werden: Die FKG Fulda hatte zu ihrer 1. Fremdensitzung nach zwei Jahren Corona-Pause eingeladen, und 600 bestens gelaunte Gäste waren gekommen, um mit ihnen zu feiern (O|N berichtete bereits). Dass der Zeitrahmen bei Weitem nicht eingehalten wurde - egal! Nach dem offiziellen Programm ging's bei der Aftershow-Party in der Lobby zur Musik von Goldmine munter weiter. Das große Finale hatten gegen 1.30 Uhr die Mambo KingX angestimmt. 

Alle Fotos: Martin Engel - Der Dank der Tollitäten für einen tollen Abend an ein tolles Publikum.

Der "Protokoller", Doc von Foll.

Es war einfach toll zu erleben, wie toll abgestimmt bei dieser Fremdensitzung alles Hand in Hand ging. FKG-Organisatoren, Tollitäten, Aktive und das Publikum waren von Beginn an eine hoch emotionale Einheit. Je länger der Abend sich hinzog, umso ausgelassener wurde die Stimmung. Das Programm war ausgefeilt, wohl durchdacht - kurz: grandios.

Und so manch' einer dürfte sich heute Morgen beim Aufwachen nach sehr kurzer Nacht die Augen gerieben und gedacht haben: "So etwas Tolles habe ich doch wohl nicht geträumt". Nein, hat er nicht! Höchstens wird er sich im Schlaf der Begeisterung hingegeben und "Zugabe, Zugabe!" gerufen haben ... Oder er wird sich darüber gefreut haben, so wie viele andere auch einen Orden bekommen zu haben.

Dabei sein zu dürfen - dies hatte sich übrigens auch Andreas Enders nicht nehmen lassen und begeisterte zu Beginn gemeinsam mit seiner Bürger- und Prinzengarde. Denn er wurde am Samstag 30 Jahre alt und dementsprechend vom Publikum gefeiert.   

Auch war es schön zu erleben, wie nicht nur das Hier und Jetzt ausgelassen gefeiert wurde, sondern auch jenen gedacht wurde, die einst die "Foaset in Foll" maßgeblich mitgeprägt haben und gestorben sind: Beispielsweise an den "Protokoller" Heinz Gellings, aber gerade auch an den jüngst verstorbenen Günther Elm. Letzterer werde, so Markus Hackenberg, dem lieben Gott im Himmel "Fulder Platt" beizubringen versuchen und singe mit den Engeln "Oh happy day". Auch bei den Darbietungen der unübertroffenen Fuldaer Fastnachtssänger, die auf einzigartige Weise ihr 60-jähriges Jubiläum feierten, klang das Andenken an Elm immer wieder durch. Welche eine jung gebliebene Boygroup! 

Da ist es sehr schön, dass Elm-Sohn Volker in diesem Jahr die aktuelle Prinzenmannschaft mit  "Ralph Medicus Fidelicus, der LXXX. (80.) von Fulda" (Ralph Michael Hönscher), den Adjutanten Thomas Wolf und Johannes Hohmann sowie des Prinzenmariechens Harriet Pappert als Zero begleitet. "Aki" Elm, auch so ein Stützpfeiler der Foaset, kann in diesem Jahr gesundheitsbedingt nicht mit von der Partie sei - ihm wurden aus dem ganzen Saal heraus beste Genesungswünsche übermittelt. 

Stadtpfarrer Buß bald Prinz?

"Rhönbauer" Franz Habersack.

Natürlich war auch Polit-Prominenz gekommen, um sich - auf wohltuend amüsante Weise - närrisch durch den Kakao ziehen zu lassen. OB Dr. Heiko Wingenfeld als Schirmherr der Foaset durfte nicht fehlen, ebenso wenig Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann, Bundestagsabgeordneter Michael Brand oder auch Landtagsabgeordneter Thomas Hering.  Das höchste Lob übrigens wurde mehrfach Stadtpfarrer Stefan Buß zuteil: Bei dem sei die (Stadtpfarr)-Kirche immer voll. Zudem sei er närrisch sehr engagiert. Beste Gründe also, ihn für eine Kampagne zum "Prinz Stefan Blasius Dominus Vobiscum von der Stadtpfarrei" zu machen. Als sein Prinzenmariechen sollte Lioba Wingenfeld agieren. Auf diese Vorstellung muss man erstmal kommen, und das taten mit sehr viel Wortwitz und entsprechender Fantasie "Martha und Melitta" alias Marion Dudyka und Marianne Link, die nun schon über 50 Jahre ihr grandioses närrisches Talent beweist.

Über Letzteres verfügen im bekannt hohen Maße auch der bereits erwähnte Markus Hackenberg und "Rhönbauer Franz Habersack". Der Erstgenannte hatte sich Figuren und Fuldaer Zeitgeschichte vorgenommen und porträtierte trefflich (und gnadenlos!) Jamal Musiala, Bürgermeister Dag Wehner, Alexander Günther, Christoph Schneider (der mit der Erbsensuppe!), Landrat Bernd Woide, OB Dr. Heiko Wingenfeld, Günther Elm sowie den früheren Bürgermeister und Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel. Besonders Letzterer bekam wegen seiner Mikro-Einlage bei einem Spiel der SG Barockstadt sein Fett weg. Andererseits hätte sein damaliger Wutausbruch nach "fünf Halben" die
Mannschaft vielleicht nicht angestachelt und letztlich zur Meisterschaft geführt. 

Rhönbauer  Habersack erwies sich einmal mehr als brillanter Jongleur mit Worten. Einfach fantastisch, wie es ihm gelang, alle Städte, Gemeinden und Weiler aus Stadt und Landkreis Fulda in einem ausgefeilten Vortrag unterzubringen. Und das natürlich auf Platt!

Liebe zu Fulda und dem Fuldaer Land

Was während des gesamten langen Abends auffiel: Immer wieder wurde die tiefe Verwurzelung und Liebe zu Fulda und zum Fuldaer Land deutlich. Das nicht nur in dem Klassiker "Ich bin in Fulda verliebt", sondern auch in vielen Beiträgen. Kein Wunder also, dass sich Jan-Christoph Frühauf und Alexander Schmitt "Föllsche Jonge" nennen und mit ihrem Rap das Publikum hinrissen. Und: Nicht nur die FKG, nein alle Rand- und Bundesstaaten bilden eine närrische Einheit und symbolisieren so die Stadt nach außen. Gekommen waren am Samstagabend denn auch viele Ex-Prinzen und Ehrenpräsidenten, und angesichts der von Beginn an tollen Stimmung hatte der amtierende Prinz nur die Anerkennung "Grandios". Er fühle sich "glücklich und selig und im Herzen berührt".

Zeitkritisch und dabei niemals verletzend: So gab sich auch als "Protokoller" der "Doc von Foll", Dr. Frank Steinhauer: Er zeichnete auf, was im Kleinen und Großen gerade so "in die Hose geht" und nahm sich unter anderem den Verfall der deutschen Sprachkultur (das Gendern), aber auch Corona, Putin und die Klimaaktivisten vor. Und zu Wirtschaftsminister Robert Habeck meinte er beispielsweise: Dieser wäre besser dabei geblieben und hätte Kinderbücher geschrieben. Dann wäre uns viel erspart geblieben. In ihrer zeitkritischen Darstellung standen ihm da die Rappos kaum nach.

Dass dieser Abend solch ein Erfolg wurde, lag an der Vielseitigkeit des Programms. Nach den Redebeiträgen gab es immer wieder mitreißende tänzerische Einlagen, ob jetzt vom Prinzenmariechen, vom Tanzmariechen Maia Werner, von den Klitze Klänne, den Teenys oder auch von der Sternchengarde und von der Tanzgarde.  Herausragend auch die Darbietungen der "Funtastix" aus Welkers, die auf Vermittlung von Gerhard Bub gekommen waren, und der TSG Künzell.  Und was wäre ein solcher Abend ohne Musik? Einfach klasse, wie die "3 Haubde Käüz" das machten und ein kunterbuntes Potpourri darboten.  (Bertram Lenz) +++

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